Bedauerlicherweise hat sich die Infektion bei mir (Gabi) so verschlimmert, dass wir in Indio das Urgent Health Care Center aufsuchen. Der Arzt diagnostiziert eine Gürtelrose im Gesicht und ich bekomme Tabletten. Parallel wird eine Blutuntersuchung durchgeführt. Das Ganze kostet 170 US$. Wir erhalten die Information, dass das Ergebnis der Blutuntersuchung eine Woche dauert. Sobald der Bericht eintrifft, werden wir angerufen. Nach einer Woche rufen wir an und müssen das Ergebnis vor Ort als Ausdruck abholen. Ein Arzt ist an diesem Tag nicht vor Ort. Aus dem Laborbericht entnehmen wir, dass das Ergebnis negativ ist, d.h. es ist keine Gürtelrose. Der Laborbericht war auch schon vor drei Tagen übermittelt worden. Das Vertrauen in das System war daraufhin nicht mehr so groß. Durch Zufall bekommen wir von einer Einheimischen eine gute Ärztin empfohlen, die wir dann auch aufsuchen.
Wir haben nun Anfang März, die Meldungen zu Corona aus Europa werden immer beunruhigender. Auch hier im Coachella Valley werden so langsam erste Fälle bekannt. Die Menschen werden aufgefordert „social distance“ zu halten und sich mit Lebensmitteln zu bevorraten. In den Lebensmittelläden, wie in Europa, ist kurzfristig einiges notwendige ausverkauft. Alle State und National Parks mit ihren Campgrounds werden zunehmend geschlossen. Wir bekommen nur noch schlecht Trinkwasser und das Ver- und Entsorgen gestaltet sich zunehmend als eine Herausforderung.
Leider müssen wir jede Woche zum Arzt, was jede Woche unangenehmer wird. Nur die Überlegung, dass nur „Kranke“ zum Arzt gehen macht es uns nicht leichter dort hinzugehen. Mittlerweile werden dort aber auch die Sicherheitsvorkehrungen immer mehr hochgefahren. Nach dem dritten Besuch wird gleich Fieber gemessen, ein Fragebogen zu Corona-Symptomen ist auszufüllen und zu unterschreiben. Eine Sicherheitskraft ist im Empfang/Wartezimmer, die darauf aufpasst, dass jede Person 2 m Abstand zur anderen hält. Auch die markierten Wege dürfen nur begangen werden, wenn die Sicherheitskraft einen auffordert. Die Ärztin hat mittlerweile eine Pilz- und Bakterieninfektion diagnostiziert. Die Medikamente sprechen auch langsam an. Die Symptome gehen langsam zurück.
Ein paar private Campgrounds haben noch geöffnet. Wir prüfen, ob wir da eine Möglichkeit haben, kurzfristig unterzukommen. Die Camper stehen eng beieinander und „social distance“ ist unseres Erachtens nicht wirklich möglich. Wir beschließen Indio zu verlassen um in die Wüste zu fahren. Wir fahren ins BLM Land Joshua Tree, Südeingang. Alle State und National Parks sind geschlossen und somit auch alle deren Campgrounds. Unser größtes Problem ist frisches Wasser zu bekommen. Wir müssen teilweise 3 Supermärkte anfahren, damit wir Wasser bekommen. Das bedeutet immer wieder Kontakt zu Menschen. Wir beschließen trotzdem erst mal dort auszuharren. Dort haben wir zum nächsten Nachbarn gut 100 m Abstand und fühlen uns sicher.