Pitt Meadow

Neben Vancouver und Vancouver Island hat British Columbia (kurz B.C.) noch einiges mehr für uns zu entdecken. 

Die westkanadische Provinz Britisch Columbia ist nach dem Columbia River benannt, der die Grenze zu Alaska bildet. B.C. ist dreimal so groß wie Deutschland, hat aber weniger Einwohner als Hessen. In den Ballungsräumen um Vancouver, Victoria und Nanaimo leben 3,4 Mio. von insgesamt 4,6 Mio. Einwohnern. Die wilde Landschaft wird von mächtigen Gebirgszügen geprägt, allen voran den Rocky Mountains, den Coast Mountains und den Columbia Mountains. Zusammen decken sie fast das gesamte Gebiet ab. 

Auf dem Weg nach Osten besuchen wir in Pitt Meadow unsere Freunde Theresa und Dave. Beide sind erst vor ein paar Tagen aus Mexico zurückgekehrt. Wir freuen uns sehr, dass wir uns wieder sehen. 

Wir haben uns viel zu erzählen und tauschen unsere (Reise)Erfahrungen aus. Rege Diskussionen und abwägen von für und wider von Optimierungspotenzial am Aufbau. Wir haben so viele Gemeinsamkeiten und Interessen, dass die Zeit nur so verrennt.  

Dave und Theresa ermuntern uns die beiden für uns anstehenden Projekte „neuer „Holztisch“ und „Einbau eines neuen Lüfters“ gleich bei Ihnen zu erledigen. Die beiden haben vom Ausbau Ihres Sprinters noch eine Holzplatte übrig. Die Größe reicht für unsere neue Tischplatte. Zuerst wird die neue Tischplatte aus der Holzplatte gesägt, die Tischplatte vollständig abgeschliffen. Am Schluss werden noch die Kanten geschliffen. Von Theresa bekommen wir Mineralöl zum einlassen der Platte. Bei einem gemeinsamen Essen wird der Esstisch in unserem Camper eingeweiht.

Dave beim finalen Kantenschleifen unserer neuen Tischplatte und die neue Tischplatte eingebaut in unserem Camper. Sieht nicht nur gut aus, Holz fühlt sich auch gut an!

Das zweite Projekt hätten wir nie gedacht, dass wir es so schnell hinbekommen. Der SOG Lüfter ist seit 2 Wochen defekt. Wir versuchen, einen kleinen PC-Lüfter anstelle des SOG-Lüfters einzubauen. Dave hat uns angeboten, das Zwischenstück, mit seinem 3-D-Drucker auszudrucken. Das Zwischenstück musste er aber erst mal in CAD zeichnen. Den kleinen PC-Lüfter hat er aus einem älteren Gerät ausgebaut, das er nicht mehr benötigt. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir das Problem so schnell gelöst bekommen haben – mit Hilfe von Dave & Theresa! Künftig sind wir bzgl. unserer SOG-Lüftung nicht mehr auf ein überteuertes Bauteil angewiesen.

Am Abend kamen die beiden Nachbarinnen Nicole und Diana vorbei. Diana fliegt kurzfristig beruflich nach Katar und wollte sich mit einem Barolo Jahrgang 2012 verabschieden. In Dave’s und Theresa’s Partyraum konnten wir gemeinsam den Barolo mit Brot und anderen Leckereien genießen und hatten viel Spaß. 

Nicole hat ein eigenes Flugzeug und hat uns in den nächsten Tagen zu einem Rundflug eingeladen. Wahnsinn! Bei bestem Wetter fliegen wir jeweils einzeln mit Nicole. Die Cessna ist ein sportlicher Zweisitzer. Wir haben einen genialen Flug mit Aussicht bis nach Vancouver und Vancouver Island. Herzlichen DANK Nicole.

Bei schönstem Frühlingswetter unternehmen wir zu viert eine Wanderung zum Lookout Burke Mountain. Ab 800 HM liegt immer noch Schnee und wir haben Glück, dass wir den Trail problemlos laufen können.

Die Zeit verging rasend schnell bei und mit Theresa und Dave. Die gemeinsamen Essen, das leckere Eis, die Unterstützung und die tolle Nachbarschaft wird uns in Erinnerung bleiben.

@Theresa und Dave: Ihr seid einfach klasse! Vielen Dank für alles. Wir freuen uns schon riesig auf unser Wiedersehen.

Bridal Veil Falls

Nach Pitt Meadows fahren wir auf die Highway 1 und unser nächster Halt ist bei den Bridal Veil Falls. Nach einem 20 Min. steilen Aufstieg erreichen wir den schönen Wasserfall.

Hope

Beim hübsch gelegenen, verschlafen wirkenden Hope endet der als Autobahn ausgebaute Abschnitt des TCH. Wir nehmen nun den Crowsnet Hwy #3, in Richtung Osoyoos. 

Die nächste „Sehenswürdigkeit“ nach verlassen von Hope sind die Auswirkungen des Hope Slide. Der Bergrutsch von 1965 verschüttete 3 km Straße. Unter 48 Mio. m3 bis 80 m hoch aufgeschüttetem Felsgeröll liegen noch Autos samt deren Insassen.

Manning Provincial Park

Danach fahren wir hinauf ins Kaskadengebirge und in den Manning Provincial Park. Dort am Lightning Lake unternehmen wir eine Wanderung um den Lake.

Similkameen Valley

Danach nehmen wir wieder den Crowsnest Highway, der insgesamt 60 km durch den Park verläuft. Nach Princeton geht es ins Similkameen Valley und dort durch die Ortschaften Cawston und Keremeos. Viele bunte Obst- und Gemüseverkaufsstände reihen sich an den Straßen. Die Gegend weist die größte Dichte an ökologischer Landwirtschaft auf.

10 km vor Osoyoos erreichen wir den den sog. Spotted Lake, einen »gepunkteten« abflusslosen Sodasee. Der See mit weißen Talkessel und mit einem Mosaik aus gelben Pools. Der See ist eine heilige Stätte der Syilx-Indianer.

Okanagan Valley

Danach erreichen wir das Okanagan Valley mit dem 110 km langen Okanagen Lake.

Das langgestreckte Tal wird als nördlichster Ausläufer des trockenen intramontanen Beckens definiert, das sich von Mexiko zwischen Sierra Nevada und Kaskaden im Westen sowie Rocky Mountains im Osten durch den gesamten Westen der USA zieht. Und tatsächlich passt an der US-Grenze das trockenheiße Wetter im Okanagan so gar nicht zum sonst vorherrschenden Kanada-Klima. Geringe Niederschläge und tägliche sommerliche Höchsttemperaturen von jenseits der 30°C lassen eine wüstenähnliche Vegetation gedeihen und sogar Rattlesnakes klappern. 

Im größten kanadischen Weinanbaugebiet am unteren Arm des langgestreckten Okanagan Lake – auf derselben geographischen Breite wie etwa der Rheinabschnitt zwischen Mainz und Karlsruhe – fühlen wir uns wie nach Südeuropa versetzt. Verkaufsstände für alle Sorten von Obst und Gemüse säumen die Straßen. Zwischen Vernon und Osoyoos laden zudem über 100 Vineyards zu Weinproben ein.

Bei Summerland nutzen wir die Gelegenheit eine Wanderung auf den Giant’s Head Mountain zu unternehmen. Dieser Berg erhebt sich 500 m über den See und ist der beste Aussichtsberg im Okanagan Valley.

Kelowna

Danach geht es nach Kelowna. Die Touristenhochburg Kelowna (sprich: Kilóhna) ist das „Heart of the Okanagan“ und die größte Stadt im Tal mit über 130.000 Einwohnern.

Nachdem wir unseren Camper parken unternehmen wir einen Spaziergang im Uferpark und City Park mit Beach. Markant ragt dort die Skulptur Spirit of the Sail des Künstlers Robert Dow Reid empor.

Auch einige Tiere können wir beobachten. Die Western Painted Turtle (Zierschildkröte) ist die dort einzige heimische Schildkröte.

Ein Red-Winged-Blackbird (Rotflügelstärkling) mit seinem ständigen trillernden Ruf. Beim Singen spreizt das Männchen die Flügel und stellt die roten Flügelflecken zur Schau, um seinen Territorialanspruch gegenüber anderen Männchen oder dem stilleren Weibchen geltend zu machen.

Dann unternehmen wir noch einen kurzen Abstecher zum Knox Mountain. Der Berg ist ein populäres Wandergebiet mit vielen unterschiedlichen Wegen. Wir laufen den Apex Trail, der nach 3 km und 300 HM uns am Ziel mit toller Aussicht auf Kelowna und das Okanagan Valley belohnt.

Bei Vernon endet dann das Okanagan Valley und wir fahren weiter bis nach Revelstoke. Dort unternehmen wir einen kurzen Spaziergang im Centennialpark mit Blick auf die prächtige Bergwelt.

Revelstoke

Nach verlassen des Ortes erreichen wir den Mount Revelstoke NP.

Glacier Nationalpark

Leider sind der Skunk Cabbage Trail und der Giant Cedar Trail noch geschlossen. Es hat im Mai nochmals geschneit und daher sind die Wege noch nicht begehbar.

Über den Rogers Pass geht es für uns weiter in die Rocky Mountains. Durch das enge Tal des Illecillewaet River führt der Highway 1 in den Glacier National Park. Der Glacier National Park ist einer der wildesten Landstriche im kanadischen Westen. 

Die ca. 400 Gletscher, ein raues, unerbittliches Klima und die zerklüfteten Zinnen der Selkirk Mountains verwehrten einst sogar den Indianern jeden Zugang in diese seit jeher unbesiedelte Hochgebirgslandschaft.

Danach erreichen wir das kleine Städtchen Golden. Von dort folgt der Highway 1 dem Tal des Kicking Horse River durch den Yoho National Park.

Yoho Nationalpark

Kurz vor Einfahrt in den Park bekommen wir einen Stellplatz auf einem Campingplatz direkt am Kicking Horse River. Am späten Nachmittag gibt es noch einen beeindruckenden Regenbogen.

Nach kurzer Fahrt am Morgen biegen wir zum Emerald Lake ab. Am Ende der Straße wird der Emerald Lake von einer Bergsturzhalde aufgestaut. Auf der anderen Seite des Sees liegt der Gletscherumhüllte President Range, dessen höchster Gipfel „The President“ luftige 3.048 m erreicht. Der See wird von Gletscherwasser, das einen hohen Anteil an Gesteinsmehl enthält, gespeist. Das verleiht dem See seine außergewöhnliche, intensiv türkis-grüne Farbe. Wir laufen die 5,2 km um den See herum.

Auf der Rückfahrt noch ein kurzer Halt an der Natural Bridge. Dort rauscht der Kicking Horse River durch einen Einschnitt im Grundgestein, der an einer Stelle von Schiefer überdacht wird.

Auf der Rückfahrt noch ein kurzer Halt an der Natural Bridge. Dort rauscht der Kicking Horse River durch einen Einschnitt im Grundgestein, der an einer Stelle von Schiefer überdacht wird.

Danach noch ein Stop am Lower Spiral Tunnel Viewpoint. Man kannn dort beobachten, wie Güterzüge in den Tunnel einfahren und dann in umgekehrter Richtung an der Bergflanke wieder herauskommen. Um die steilste Steigung von 4,5 % auf der Canadian Railway zu umgehen wurde die Steigung von der Eisenbahnbaugesellschaft auf 2,2 % verringert, indem zwei halbrunde Tunnel in den Berg geschlagen wurden. Leider hatten wir nach 20 Min. warten immer noch keinen Güterzug bei der Fahrt beobachten können.

Danach erreichen wir den Kicking Horse Pass auf 1.647 m Höhe. Er markiert die kontinentale Wasserscheide und die Grenze zwischen den Provinzen Alberta und British Columbia. Das Wasser im Yoho Park fließt ab hier in den Pazifik.