Joshua Tree National Park (1)

Unser Reiseziel ist wieder mal der Joshua NP. Letztes Jahr waren wir bereits im März vor den Toren des NP gestanden. Dann brach die Covid-19 Pandemie aus und der Park wurde umgehend geschlossen. Ganz Amerika im Lockdown. Kurz vor Jahresende dann wieder ein Lockdown in Kalifornien und alle Parks wurden geschlossen. Wir waren gerade am Nord-Eingang, als die Meldung über unser Handy per SMS bei uns eintraf. Aller Dinge sind Drei.

Wir übernachteten kurz vor dem Cottonwood Entrance Joshua NP. Am nächsten Morgen dann die Meldung, dass Kalifornien alle Erwachsenen über 50 Jahre auffordert sich impfen zu lassen. Parallel dazu auf Instagram die Meldung, dass sich „Foreign Travellers“ in vielen Bundesstaaten impfen lassen können bzw. sollten. Das Motto: Nur gemeinsam können wir das Virus besiegen.

Wir chatten kurz mit unseren Freunden Paula und Bob. Die beiden geben uns den Tipp, dass es aktuell kurzfristig Impftermine in Indio gibt. Wir planen um. Wir haben Glück und können bereits für den nächsten Tag einen Impftermin bei einer Pharmazie in Indio buchen – das alles mit einer Mobile App. Der BionTech/Pfizer Impfstoff wird geimpft. Die notwendigen Informationen zum Impfstoff und dessen Nebenwirkungen stehen in sämtlichen Sprachen zur Verfügung. Medizinische Fachausdrücke lassen sich doch etwas einfacher in der Muttersprache lesen. Der zweite Impftermin wird ebenfalls gleich vorgeschlagen und ist nur noch zu bestätigen, falls er passt.

Zwischenzeitlich haben wir schon sehr viele Menschen in den USA getroffen, die sich impfen haben lassen. Es wird generell sehr viel über das Impfen gesprochen und nachgefragt, ob man denn auch schon geimpft sei. Die Menschen freuen sich, dass es einen Impfstoff gibt. Auch die Vorfreude auf die herbeigesehnte Normalität ist zu spüren – zugleich Erleichterung und Begeisterung.

Wir freuen uns ebenfalls auf unseren ersten Impftermin und sind pünktlich bei der Pharmazie. Dort angekommen muss man in der App die Ankunft vor Ort bestätigen. Dann bekommt man am Empfang sogleich eine Impfkarte ausgehändigt mit den persönlichen Daten. Das dauert pro Person zwei Minuten und dann sind wir auch schon dran. Wir werden nochmals informiert besser gefragt, ob es in Ordnung ist, dass wir den BionTech/Pfizer Impfstoff erhalten. Dann kurz ein paar medizinisch notwendige Fragen zu Allergien, Unverträglichkeiten etc. Falls alle Fragen verneint werden nochmals ein Hinweis auf ggf. auftretende Nebenwirkungen. Ein kurzer Piks – wir sind im „Kreise“ der Erst-Geimpften. Wir freuen uns sehr.

Für uns geht es dann erst mal wieder zurück zu unserem Übernachtungsplatz vor dem Eingang des Joshua NP. Gleich früh morgens dann die Fahrt in den Park. Gleich kurz hinter der Ranger Station startet die Wanderung zur Lost Palms Oase. Eine pittoresk am Hang zwischen Felsen „eingeklemmte“ Oase. Die dortige Quelle versorgt die hohen Fächerpalmen und Pyramidenpappeln mit Wasser.

Als nächstes geht’s zum Ocotillo Patch. Dieser befindet sich noch im Teil der Colorado-Wüste und beheimatet die typischen Ocotillo-Sträucher. Deren einzelnen Stämme können eine Höhe von 3,5 Metern erreichen. Bei genügend Feuchtigkeit treibt die Pflanze Blätter und orangerote Blüten.

Nach einer kurzen Fahrt dann das nächste Highlight, der Cholla Cactus Garden. Dort windet sich ein Weg durch eine große Cholla-Kakteen-Kolonie. Diese ungewöhnlichste Pflanzenart des Joshua NP wirkt eher fusselig als dornig. Die Kaktusart darf man auf keinen Fall berühren.

Danach fahren wir bis zu den White Tanks und unternehmen unsere letzte kurze Wanderung für diesen Tag zum Arch Rock. Einem 10 Meter langen und 4,5 Meter hohen Granitfelsbogen.

Amboy Crater

In drei Wochen haben wir unseren zweiten Impftermin. Unsere Reisepläne haben wir kurzerhand dahingehend angepasst. Unser Sprinter benötigte einen Servicetermin. Diesen haben wir kurzfristig für unser Fahrzeug bei der uns bereits bekannten MB Werkstatt in Las Vegas organisiert. Danach fahren wir wieder die Strecke zurück. Den Nordteil des Joshua Parks besuchen wir somit erst auf unserem Rückweg. Wir verlassen daher den Joshua NP über den Nordausgang. Der Amboy Crater bzw. die alte Route 66 ist unser nächstes Reiseziel.

Am Amboy Crater angekommen unternehmen wir eine sehr schöne Wanderung zum Crater. Der Weg führt in den Crater hinein, dann weiter hoch bis zum Craterrand. Wir nutzen die Möglichkeit, den ganzen Craterrand entlang zu gehen. Mit toller Aussicht auf das Umland.

Wir nutzen die Gelegenheit die Gesamtlänge eines Zuges auf ein Bild zu bekommen. Ohne einer gewissen Höhe und Distanz zum Zug ist das schier unmöglich. Dieser Zug transportiert jeweils zwei aufeinandergestapelte Container – beachtlich.

Während unserer Wanderung konnten wir einige Tiere beobachten oder anders ausgedrückt: Die Reptilien waren total neugierig und haben uns beobachtet.

In Amboy haben wir noch ein paar Tage länger verbracht. Die Halterung unserer Fliegengittertüre musste komplett abgenommen und neu am Fahrzeug fixiert werden. Das war eine Dauerbaustelle, seit Anfang an. Hierfür hatten wir bereits Materialien im Baumarkt besorgt. Nachdem wir alles neu montiert hatten, haben wir nun keine Störgeräusche beim Fahren mehr. Die Fliegengittertüre lässt sich nun auch wieder sehr gut schließen.

In der Nähe von Amboy kommen wir am legendären Roy’s Motel & Cafe mitten in der kalifornischen Mojave Wüste vorbei.

Las Vegas

Kurz vor Las Vegas schon ein erster Eindruck.

Danach erreichen wir Las Vegas. Wir übernachten auf einem Casino Parkplatz. Am nächsten Tag fahren wir erst mal zur Autowäsche bzw. RV-Wäsche. Es lohnt sich mal wieder unseren Camper gründlich zu waschen. Den Tag darauf steht Wäsche waschen auf dem Plan.

Unser MB Servicetermin verläuft ohne Probleme bzw. Überraschungen. Nachdem wir Lebensmittel eingekauft und Wasser getankt haben geht es wieder zum Joshua NP zurück.

Die Zeit lässt es zu, dass wir eine Stadtbesichtigung mit unserem Fahrzeug durchführen. In Zeiten der Pandemie ist das für uns eine gute Alternative.

Bei der Mojave Wüste machen wir wieder einen Halt zwecks Übernachtung.

Die hellgelben Kelso Dünen sind von der Ferne aus zu erkennen. Es ist das größte Dünenfeld der Mojave Wüste.

Auf der Weiterfahrt in Richtung Joshua NP immer wieder unterschiedliche Impressionen.

Joshua Tree National Park (2)

Wir fahren über den Nordeingang in den Joshua Park. Unsere erste Wanderung unternehmen wir an den Jumbo Rocks.

Wir kommen am Skull Rock vorbei, der wie ein gigantischer Totenschädel aussieht.

Ein Stück weiter des Weges nutzen wir wieder die Möglichkeit einer Wanderung inmitten schöner Joshua Trees. Das Vorurteil, Wüsten seien karg, wird hier widerlegt. Es erwartet uns eine üppige und vielfältige Pflanzenwelt und auch abwechslungsreiche Landschaftsformen.

Ein Squirrel verspeist die von uns heruntergefallene Karotte.

Auf der Rundstrecke zweigen wir ab um nach Keys View zu gelangen. Von dort aus haben wir einen schönen Blick auf den 3.200 m hohen Mount San Jacinto, auf Coachella Valley, Salton Lake und den Signal Mountain. Wir haben richtig Glück. An diesem Tag haben wir eine Fernsicht von bis zu 160 km und können den Signal Mountain (Mexiko) sehen.

Von diesem Aussichtspunkt geht es zurück zum Hidden Valley. Dort unternehmen wir unsere letzte Wanderung, die uns über die Keys Ranch zum Barker Dam führt.

Sehr beeindruckend, wie damals Bill Keys von 1907 bis 1969 mühsam den kargen Wüstenboden bearbeitete um seine 9-köpfige Familie zu ernähren. Hinter dem Barker-Dam bildete sich nach Regenfällen ein See, der den Keys einst als Wasserquelle diente.

Der Rundweg führt noch weiter zu einem überhängenden Felsblock, der mit Petroglyphen verziert ist.

Der Rundweg zieht sich doch ganz schön hin. Die Eindrücke halten wir gerne mit der Kamera fest.

Das Mittagessen ist ausgefallen und die Wanderungen waren doch einige Kilometer länger als geplant. Wir belohnen uns mit einer besonders üppigen Portion Abendessen. Nun lassen wir den Abend ausklingen und nehmen schöne Erinnerungen und Eindrücke vom Joshua Park mit.

Jucca Valley

Von Jucca Valley unternehmen wir einen Abstecher zum ungewöhnlichen Skulpturenpark im Desert Christ Park. Dort wurden biblische Gestalten und bekannte Szenen in Beton gegossen und auf dem das Tal überschauenden Kirchengelände gestellt. Sehr ungewöhnliches Bild, mitten in der Wüste.

Ein weiterer Zwischenstopp im Yucca Valley führt uns nach Pioneertown. Die alten Holzhütten waren in den 1940er/50er Jahren in allerhand Western und Fernsehserien und vermitteln eine urige Wild-West-Kulisse. Es gibt auch einen Saloon mit Live Musik.

Ein Besucher kam mit einem alten aber sportlichen Ford.

Von Coachella aus fahren wir zum Coachella Valley Preserve. Ebenfalls eine Oase mitten in der Wüste. Leider ist die Oase nur am Wochenende für Besucher offen. Wir können uns gut vorstellen, dass man inmitten der Oase die brütende Hitze gut aushalten kann. Wir haben aktuell in Coachella über 40 Grad.