Custer State Park - South Dakota

Unser nächstes Reiseziel ist South Dakota. Wir haben uns mit Michaela und Peter im Custer State Park verabredet. Der Park liegt in den Black Hills und hat die zweitgrößte Büffelherde der USA in freier Wildbahn zu bieten.

Immer wieder treffen wir während unserer Reise auf überlange Güterzüge. In Europa hat ein Güterzug im Standard eine Länge von ca. 800 m und 25 bis 30 Güterwaggons. In den USA fahren die längsten Güterzüge mit einer Gesamtlänge von bis zu 4.200 m. Der entgegenkommende Güterzug passte nicht einmal auf 2 Bilder.

Auf der Strecke kamen uns Unmengen von Motorradfahrern entgegen. Wir bringen in Erfahrung, dass gerade das größte Motorradtreffen der Welt, die “Black Hills Rally” mit 500.000 Teilnehmern in Sturgis stattfindet. Eindrücke vom Bikertreffen können wir auf der Strecke oder in kleineren Ortschaften mitnehmen.

Im Custer State Park fahren wir eine kleine Runde und treffen tatsächlich auf eine große Bison Herde.

Als nächstes fahren wir gemeinsam mit unseren Fahrzeugen zum Mount Rushmore. Da unser Fahrzeug nicht so hoch ist können wir den Peter Norbeck National Scenic Byway fahren. Die Strecke ist sehr schmal, teilweise einspurig und es gibt drei Tunnel zu durchfahren. Wir passen gerade noch gut durch.

Mount Rushmore - South Dakota

Wir erreichen Mount Rushmore, den wohl bekanntesten Berg in den Black Hills. Seinen heutigen Namen hat der Berg vom New Yorker Anwalt Charles Rushmore, der ursprünglich die Goldschürfrechte für dieses Gebiet erworben hatte. Von links nach rechts die Präsidenten in Mount Rushmore, die wesentlich zur Demokratie in den Vereinigten Staaten beigetragen haben: George Washington (1. US-Präsident), Thomas Jefferson (3. US-Präsident), Theodore Roosevelt (26. US-Präsident) und Abraham Lincoln (16. US-Präsident). Die monumentalen Präsidentenköpfe im Felsen sind insgesamt 18 m hoch und 56 m breit.

Badlands National Park - South Dakota

Danach geht es für uns weiter in Richtung Badlands National Park. Auf dem Weg dorthin passieren wir erst mal National Grasland. Das sanft geschwungene Grasland geht urplötzlich in eine fantastische Landschaft aus Pyramiden, Säulen, Steilhängen, scharfen Bergrücken und engen Canyons über.

Wir beschließen die Badlands Loop Road zu fahren um den NP zu erkunden. Dabei nutzen wir die Gelegenheit drei kurze Trails zu laufen.

Vom Badlands Overlook haben wir einen weiten Blick über das zerklüftete Gelände. Die Landschaft entstand, als die Flüsse sich allmählich in eine Ebene hineinfraßen, die sich aus im Laufe von vielen Millionen Jahren angehäuften Gesteinsschichten zusammensetzte. Die Schichten umfassten Sedimente früherer Meeresböden, von Flüssen abgelagerten Schlamm und Kies sowie dicke Schichten vulkanischer Asche. Das Ganze wirkt wie eine Torte mit vielen Schichten in Gelbbraun, Gelb-, Rosa- und Brauntönen.

Am Yellow Mounds Overlook können wir alle Schichten gleichzeitig betrachten.

Auf der Fahrt zu unserem Übernachtungsplatz noch ein paar Wildtiere.

Wir übernachten kurz nach der Ausfahrt vom Badlands National Park. Mit Blick auf die Mauer können wir das schöne Spiel von Licht und Farbe bei Sonnenuntergang auf uns wirken lassen.

Am nächsten Tag trennen sich unsere Wege. Peter und Michael fahren zurück und wir fahren weiter zum Theodore Roosevelt National Park. Uns fällt die dünne Besiedlung von South und North Dakota auf. Statistisch gesehen kommen auf einen Quadratkilometer 4 Menschen. Wir fahren im Landesinneren an endlosen Getreide- und Sonnenblumenfeldern vorbei. Die Farmen sind sehr groß und haben viele Stahlgetreidespeicher.

Wir fahren über den Missouri River/Lake Oahe zum Cheyenne River Indianer Reservat.

Leider können wir aufgrund ansteigender Covid-19 Infektionszahlen nicht durchfahren. Wir kehren um und fahren oberhalb durch das Standing Rock Indianer Reservat.

Theodore Roosevelt National Park - North Dakota

Am späten Nachmittag erreichen wir das Painted Canyon Visitor Center im Theodore Roosevelt National Park.

“Nicht unser Besitz macht uns zu einer großen Nation, sondern wie wir damit umgehen” schrieb Theodore Roosevelt. Er war wohl der einflussreichste Naturschützer der amerikanischen Geschichte. Daher wurde der Nationalpark in den USA nach ihm benannt.

Das auf einem Felshang thronende Visitor Center bietet einen grandiosen Blick auf die zerklüfteten, tief unten liegenden, farbenfrohen Badlands des Südteils. Dort lassen wir den Tag bei Sonnenuntergang ausklingen.

Der Theodore Roosevelt NP besteht aus zwei Hauptteilen. Wir beschließen als nächstes den Nordteil zu besuchen. Dieser Teil ist ca. 113 km vom Südteil entfernt. Laut Reiseführer bietet der Park lohnende Wanderwege, pittoreske Prärie und einige der schönsten Ausblicke des Parks – und weit weniger Besucher.

Gleich nach der Einfahrt in den Nordteil des Parks beginnt der Scenic Drive mit großartigen Blicken auf die Landschaft.

Die Landschaft nahm vor rund 60 Mio. Jahren Gestalt an, als aus Erosionsgestein von den Rocky Mountains die Great Plains entstanden. Vulkane im Westen sorgen mit ihrer Asche für weitere Schichten, wie auch die unter der Asche begrabenen Vegetation, die sich in Braunkohle verwandelte.

Flüsse, darunter der heutige Little Missouri River, gruben sich durch die verschiedenen Gesteinsschichten und ließen so eine verblüffende Vielfalt von Canyons, Steilhängen, Tafelbergen und abgerundete Hügeln in unzähligen Farbschattierungen von Rosa über Braun, Gelb-Braun bis Grau entstehen.

Zu Anfang gehen wir einen kurzen Trail, der etwas in die Prärie führt. Dabei fällt uns die rote Farbe des Wasserlaufs auf. Der hohe Eisenanteil ist der Grund für die Farbe.

Unser nächster Stop ist der Caprock Coulee Nature Trail Head. Am Start der Wanderung gibt es eine Informationsbroschüre zur Geologie und Vegetation bezogen auf die Badlands.

Differential Erosion – unterschiedliche Abtragung – sehr anschaulich dargestellt. Das graue/gelbe Gestein ist sehr weich und die Abtragung wird verhindert durch sehr eisenhaltiges, hartes Gestein. Das braun/rote harte Gestein liegt wie ein Platte darüber.

Petrified Wood – versteinertes Holz – das durch die Erosion zunehmend freigelegt wird.

Rohrleitungen im Gestein, durch Auswaschungen entstanden.

Eine Schicht Braunkohle.

Bizarre Formen des Gesteins.

Unsere nächste Wanderung führt uns wieder in die Weite der Prärie. Wir laufen zu einer Präriehundekolonie. Das ist die nordamerikanische Gattung der Erdhörnchen.

Während der Fahrt immer wieder die Möglichkeit, Wildtiere zu sehen und zu beobachten. Der Park besticht durch seine Ruhe und Stille.

Am River Bend Overlook ein herrliches Panorama mit Blick auf eine lange Schleife des Little Missouri River.

Am Ende der Panoramastrasse erreichen wir am späten Nachmittag den Oxbow Overlook.  Auch hier wieder ein grandioser Ausblick auf den Little Missouri und die Weite der Badlands.

Bei der Rückfahrt noch ein kurzer Halt bei “Cannonball Mystery”. Es handelt sich um eine Sammlung ungewöhnlicher Kanonenkugel-Konkretionen am Steilhang. Diese rundlichen Objekte entstehen, wenn harte Minerale durch Wasser in weicherem Sedimentgestein zusammengepresst werden.

Nach Sonnenuntergang erreichen wir den Parkausgang. Kurz danach sind wir bereits am Campingplatz mit Blick auf die Badlands – traumhaft.

Wir sind begeistert von dem Theodore Roosevelt National Park Nordteil. So viele Wildtiere konnten wir in einem Park noch nie beobachten. Die Landschaft fantastisch zerklüftet und farblich so bizarr. Man meint, dass dieses Gebiet nicht wirklich von dieser Welt zu sein scheint.