Dort angekommen ist nur ein Ranger im Visitor Center, der uns eine Karte und Tipps zum NP gibt. Das Besucher Informationszentrum mit Ausstellungen und Filme zur Geologie und Geschichte des Parks ist leider geschlossen. Das ist eigentlich immer so seit Ausbruch der Pandemie. Wir haben ja trotzdem die Möglichkeit, den Park selbst zu erkunden.
Wir fahren weiter bis zum Dünenfeld und parken. Gut ausgestattet mit viel Trinkwasser und Rucksack machen wir uns auf die Wanderung zur High Dune. Mit fast 200 m ist sie hier die höchste sichtbare Erhebung. Kurze Zeit später stellen wir fest, … die Wanderung wird anstrengend! Mit jedem Schritt nach oben versinken wir ein paar Zentimeter im Sand und rutschen zurück. Wir kommen nur langsam voran. Auch die Luft auf 2.500 m ist ungewohnt dünn und erschwert uns das Atmen. Was von unten wie ein direkter Aufstieg wirkt, entpuppt sich letztlich als eine ganze Dünenreihe. Wenn ein Steilhang mühsam erklommen ist, geht es auf der anderen Seite wieder abrupt bergab und man startet quasi wieder von vorne. Das Dünenwandern erweist sich für uns als einzigartige körperliche Erfahrung.
Die Entschädigung für die Anstrengung bekommen wir oben. Die weiten Blicke auf die wellige Dünenlandschaft – die höchsten Sandberge Nordamerikas. Direkt hinter den Dünen ragen die bis zu 3.960 m hohen Felszacken der Sangre de Christo Range auf.
Wir haben uns gefragt, wie können Sanddünen ohne Meeresküsten und sich ausbreitenden Wüsten wie Sahara und Gobi entstehen inmitten der Rocky Mountains von Colorado? In Millionen von Jahren blies der Wind feine Sandpartikel von den San-Juan-Bergen bis zum nächsten größeren Hindernis nach Osten – so entstand diese faszinierende Landschaft.