Sawtooth Canyon

Wir verbringen einige Zeit im Sawtooth Canyon, im San Bernardino Gebiet in Kalifornien. Der Campground liegt sehr schön, wir haben gutes Internet und nutzen die Zeit um einiges zu erledigen.

Kings Canyon National Park

Das nächste Reiseziel ist der Kings Canyon National Park. Direkt daneben grenzt gleich der Sequoia National Park an. Die beiden Parks gehen quasi nahtlos ineinander über und befinden sich in der Sierra Nevada im US-Bundesstaat Kalifornien.

Zwischenzeitlich hat sich unser Rechner verabschiedet und wir müssen uns um einen neuen kümmern. Wir fahren daher über Fresno, um unseren neu bestellten Rechner dort abzuholen. Einige Meilen danach erreichen wir unseren Übernachtungsplatz im Chicago Stump, der bereits im Kings Canyon National Park liegt.

Am nächsten Tag fahren wir gute 50 km auf dem Kings Canyon Scenic Byway bis zu dem Ort, der sich Road’s End nennt. Im Zickzackkurs geht es am Ufer des rauschenden Kings River entlang. Die Aussichtspunkte neben der Strecke bieten herrliche Blicke auf den Kings Canyon. Mit bis zu 2,5 km Tiefe eine der tiefsten Schluchten in Nordamerika. In Roads’s End endet die Straße und beginnt die Wildnis. Wenn man weiter in den Canyon eindringen möchte, muss man laufen. Wir nutzen die Gelegenheit einer Wanderung entlang des River Trails.

Zurück geht es dann wieder die gleiche Straße bis zu unserem Campground im National Park. Der Campground liegt sehr idyllisch und wir bekommen “Wildbesuch”.

Am nächsten Tag fahren wir zum Grant Grove. Dort steht der General Grant Tree. Er ist die Nummer 2 unter den größten Mammutbäumen.

Nach einer kurzen Wanderung vorbei an einigen Mammutbäumen erreichen wir den General-Grant-Tree. Der Goliath hat einen Umfang von 33 Meter. Würde man den General Grant Tree auf eine mehrspurige Straße stellen, würde er allein mehr als drei Fahrspuren blockieren. Ein befestigter Rundweg von einem halben Kilometer Länge führt um den Baum herum und zu weiteren benachbarten Riesen.

Sequoia National Park

Die Weiterfahrt auf dem General Highway bringt uns dann über den Sequoia National Forest zum Sequoia National Park. Dort übernachten wir auf einem dortigen Campground. Früh morgens machen wir uns auf den Weg um zum Star des National Parks  – dem General Sherman Tree – zu fahren.

Ein kurzer Trail führt zum größten Baum der Erde dem Stammvolumen nach. Die immense Präsenz des Giganten hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck bei uns. Der General Sherman Tree erhebt sich 83,8 Meter in die Höhe und seine Stammbasis hat einen Umfang von 31,2 Metern. Sein Bodendurchmesser beträgt 11,1 Meter. Sein Gewicht wird auf 1.250 Tonnen und sein Alter auf 2.500 Jahre geschätzt. Sein jährliches zusätzliches Wachstum entspricht der Holzmenge eines normalen Baumes von 20 m Höhe.

Wir laufen den Congress Trail weiter im Giant Forest. In dem eindrucksvollen Wald mit ganz vielen Riesenmammutbäumen kommen uns die Bäume unsterblich vor. Die Bäume können tatsächlich 3.000 Jahre alt werden. Die Borke kann über 75 cm dick sein und lässt die Bäume sogar Waldbrände unbeschadet überstehen. Die Tannine in der Borke verhindern das Eindringen von Insekten und das extrem dauerhafte Kernholz verrottet nicht.

Waldbrände sind hier im Nationalpark ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Denn sie lichten das Unterholz aus und lassen so Sonnenlicht eindringen. Zudem beschleunigt die Hitze des Feuers nicht nur das Öffnen der Baumkronen und die Freisetzung der Samen, sondern bereitet auch den Waldboden für die Aufnahme der bis zu acht Zentimeter großen, eiförmigen Samen vor. Jahrzehntelang wurden Waldbrände in der Absicht verhinderten, den Wald zu schützen. Heute werden zum Teil kontrollierte Brände gelegt, um den Fortbestand der Bäume zu sichern.

Wir gehen weiter im Giant Forest auf dem Alta Trail um zum Moro Rock zu gelangen. Auf dem Weg treffen wir auf zwei Schwarzbären. Einer lässt sich gerade vom Baum herunter, kurz nachdem wir vorbei gegangen sind. Der Schreck war groß, aber der Bär machte sich auch gleich auf den Weg – Gott sei Dank nicht in unsere Richtung. Leider konnten wir vor Schreck kein Bild schießen.

Wir erreichen nach ca. 8 km den Moro Rock. Auf die Spitze des 2.050 m hohen Granitmonoliths führen 400 Stufen auf einer im Felsen geschlagenen Treppe. Von oben können wir auf die benachbarten Wälder blicken. Aufgrund der klaren Sicht sehen wir mehrere Hundert Kilometer weit nach Westen auf das Kalifornische Küstengebirge.

Nach einer kurzen Pause machen wir uns bereits wieder auf den Rückweg. Die Sonne steht schon tief und wir möchten nicht zu spät im Wald zurücklaufen. 

Bei einer kurzen Trinkpause schaut ein Murmeltier mal kurz nach, ob alles in Ordnung ist und verschwindet danach wieder in seinem Bau.

Nach gut 17 km und rund 800 HM kommen wir wieder wohl behalten bei unserem Camper an. Wir hatten auch keine weiteren Bären mehr gesichtet.

Als nächstes geht es wieder zu unserem Campground, um dort zu übernachten. Am nächsten Morgen müssen wir bereits den Sequoia National Park verlassen.

Wir haben eine Einfahrtgenehmigung für den Yosemite National Park für 3 Tage erhalten. Daher müssen wir nach einem kurzen Aufenthalt in Fresno einkaufen, tanken, ver- und entsorgen und uns gleich auf den Weg aufmachen. In Fish Camp übernachten wir.

Yosemite National Park

Wir fahren am nächsten Morgen gleich ins Yosemite Valley und bekommen am Four Mile Trailhead einen Parkplatz. Von dort laufen wir los. Ziel den Glacier Point zu Fuß erklimmen. Der Berg ist einer der Höhepunkte im Park. Der Aufstieg ist schwierig, sprich sehr steil. Dafür bekommen wir eine fantastische Aussicht auf das gesamte Yosemite Valley mit seinen riesigen Wasserfällen und dem majestätischen Half Dome, dem berühmtesten Berg im Park.  Bequemere Menschen ziehen es vor, mit dem PKW bis zu einem Parkplatz zu fahren. Dann noch einen kurzen Spaziergang zum Aussichtspunkt zu gehen. Aber diesen Menschen entgehen die faszinierenden Aussichten während des Auf-/Abstiegs auf die überwältigende Bergwelt.

Die Yosemite Falls gehörten mit 740 Metern zu den höchsten Wasserfällen der Welt.

Der Half Dome mit seiner charakteristischen Halbkugelform. Der Berg ist 2.693 m hoch.

Rechts neben dem Half Dome sieht man die Nevada Falls.

Das Yosemite Valley ist das zentrale Tal des Parks.

Der El Capitan mit seinen teilweise senkrecht abfallenden Flanken, die sich bis zu 1.000 Meter über dem Yosemite-Tal erheben. Der höchste Punkte des Felsens befindet sich auf 2.307 m.

Zum Abschluss nochmals ein genialer Blick über die gesamte Bergwelt. Dann beginnt der Abstieg.

Nach 18 km und ca. 1.100 Höhenmeter erreichen wir erschöpft aber glücklich unser Wohnmobil. Dann geht es erst mal zurück zu unserem Übernachtungsplatz.

Auf der Fahrt dorthin legen wir noch einen Stopp am Tunnel View ein. Wieder ein faszinierender Blick, quasi das ganze Tal liegt vor uns. Auf der rechten Seite der El Capitan, zentral im Hintergrund erhebt sich wieder der Half Dome und rechts sprudelt der Bridalveil Fall. Die Amerikaner sagen kurz und knapp: Awesome!

Am zweiten Tag ist eine Fahrradtour im Yosemite Yalley geplant. Endlich bekommen unsere Fahrräder mal wieder „Auslauf“. Das Yosemite Valley soll ein Paradies für Biker sein und das nutzen wir. Noch dazu sind wir vom Vortag noch ganz platt und da ist das eine gelungene Abwechslung. Wir parken am Trailhead zum El Capitan.

Das Radeln macht Spaß auf dem gut ausgebauten Netz an Radwegen. Ringsherum erheben sich die spektakulären Granitfelsen. Eine umwerfende Kulisse zum Fahrradfahren.

Nach unserem Genuss-Fahrradfahren geht es wieder zurück zu unserem Campground. An unserem dritten und zugleich letzten Tag im Yosemite Park fahren wir den Tioga Pass, um den National Park zu verlassen.

Annähernd 80 km windet sich die Straße durch subalpines und alpines Terrain höher und höher. Am Olmsted Point dann der atemberaubende Blick auf die Rückseite des Half Dome und auf ein Meer weiterer Granitformationen.

Wir halten am Tenaya Lake in 2.484 Meter Höhe und laufen einen Teil des Rundweges.

Es geht es immer weiter bis wir die Ausfahrt des großartigen Yosemite Park erreichen.

Ab dann verlassen wir Höhe und erreichen als nächstes den Mono Lake. Der Mono Lake ist ein 150 kmgroßer Kratersee.

Wir fahren weiter in Richtung Lake Tahoe.