Reiseroute

Die Yucatán Halbinsel ist mit einer durchschnittlichen Tageshöchsttemperatur von 33 Grad eine der wärmsten Regionen in Mexiko. Hohe Luftfeuchtigkeit und heiße Temperaturen machen das Wetter zeitweise angenehm aber auch tropisch schwül.

Die Halbinsel besteht aus den drei Bundesstaaten Campeche, Quintana Roo und Yucatán. Sie ist ein Landstrich ohne Flüsse und Seen, aber dennoch von Tropenwäldern bedeckt. Das Regenwasser sickert durch die poröse unterirdische Kalksteinplatte, um dort ein weitläufiges Flusssystem zu schaffen. Dolinen oder Wasserlöcher – auf Spanisch cenotes, in der Sprache der Maya dzonot – entstehen, wenn die dünne Kalksteinschicht einbricht. Teiche und türkisfarbene Lagunen sind das Resultat. Allein im Bundesstaat Yucatán hat man über 2000 Stück entdeckt. Auf jeden Fall möchten wir die ein und andere Cenote besuchen.

Yucatan ist von den Nachfahren der Maya und Spanier geprägt, später sind Libanesen, Franzosen und andere Einwanderer gekommen.

Wir planen bis nach Ciudad del Carmen zu fahren. Wir verlassen die Autobahn um dorthin zu gelangen. Die Straßen sind eine Herausforderung dahingehend, dass sich immer wieder vor uns Schlaglöcher und Bodenwellen auftun. In Ortschaften sind vor jedem Verkaufsstand bzw. Geschäft mal kleine/große Bodenwellen vorhanden. Wir fragen uns: Was war vorher da? Der Verkaufsstand oder die Topes? 

Leider wird es dunkel und wir haben immer noch 50 km vor uns. Ausnahmsweise fahren wir weiter in der Hoffnung, dass schon nichts passieren wird. Die Ortschaften, die wir durchfahren, laden uns nicht zum übernachten ein.

Wir kommen wohlbehalten am Ziel an und finden auf einem Supermarkt einen mit Kameras überwachten Parkplatz. Dort bleiben wir über Nacht stehen. Am nächsten Morgen kaufen wir im Supermarkt gleich noch ein und fahren anschließend zum öffentlichen Strand. Man soll dort übernachten können und da es Wochenende ist, denken wir dass es eine gute Idee ist.

Ciudad del Carmen - Bundesstaat Campeche

Als wir am Strand ankommen sind nur einige wenige Palapas besetzt. Wir freuen uns über so viel Glück. Parken gleich neben einem Schattenspender – wir sind angekommen in der Karibik.

Es vergehen Stunden und es kommen immer mehr Mexikaner mit Ihren Familien. Hinter uns wird ein Verkaufsstand aufgebaut. Überall ertönt laute Musik aus großen Musikboxen. Diese sind in den Autos verbaut und beschallen den Strand. Es ist bereits dunkel und um uns herum wird es immer lauter und es tobt eine ausgelassene Partystimmung. Es ist ein typisches mexikanisches Wochenende.  So gegen 21 Uhr beschließen wir, den Strand zu verlassen und wieder den Supermarktparkplatz aufzusuchen. Endlich Stille und wir verbringen eine ruhige und sichere Nacht dort.

Wir bleiben in Strandnähe und fahren weiter bis zum Playa Montes „Wild Beach Campground“. Dort treffen wir gegen Mittag ein und stellen fest: Jetzt haben wir das Paradies erreicht. Der Strand ist wirklich ein Traum. Keine Hotelanlagen weit und breit. 

Gegen Nachmittag zieht plötzlich Wind auf, der sich schließlich zum schweren Sturm entwickelt. Sean der Campingplatzbetreiber kommt zu uns und zeigt uns einen Platz, wo wir etwas windgeschützter stehen können. Der Wind ist so heftig, dass er bei einem Ferienhaus das Dach abreißt. Es besteht die Gefahr, dass Teile auf unseren Camper fallen. Tobi und Steve müssen ebenfalls umparken, wir helfen deren Kabine auf den Truck aufzusetzen. Drei Palapas am Strand brechen ein. Am nächsten Tag erfahren wir, dass vier Fischer aus den umliegenden Dörfern nicht mehr vom Meer zurückgekommen sind.

Den nächsten Tag müssen wir erst mal unseren Camper säubern. Überall in jeder Ritze Sand und Asche. Es hat in der Nähe einen Waldbrand gegeben, daher auch noch die viele Asche. 

Nach so viel Paradies steht nun wieder Kultur auf dem Programm. Wir fahren weiter um die Maya Ruinen von Edzná zu besichtigen. Direkt vor dem Eingang können wir übernachten. Der freundliche Mexikaner am Eingangstor erklärt uns, dass er ein Auge auf uns hält.

Ruinen von Edzná - Bundesstaat Campeche

Somit sind wir bereits um 8 Uhr die ersten Besucher, die Eintrittskarten kaufen. Die ganzen Mayaruinen ganz alleine für uns.

Die meisten Gebäude liegen nicht weit vom Hauptplatz, der Plaza Principal, und nebenan an der Gran Acrápolis. Weiter südlich gelangt man zum Ballspielplatz und zum Templo Sur (Südtempel). 

Das beeindruckendste Bauwerk der Ausgrabungsstätte ist der Templo de los Cinco Pisos (Tempel der fünf Stockwerke), der zur Gran Acrópolis gehört. Über eine Freitreppe gelangt man in jedem Stockwerk zu einem Heiligtum. Das betreten der Freitreppe ist jedoch untersagt. Den Tempel ziert oben ein Dachkamm. Jedes Jahr vollzieht sich hier zur Zeit der Aussaat (1.-3. Mai) und zur Erntezeit (7.-9. Aug.) ein Phänomen: Sonnenstrahlen fallen ins Innere und erleuchten auf einer Stelle das Gesicht des Gottes Itzamná.

Einige der ältesten Bauten finden sich an der Pequeña Acrópolis (Kleine Akropolis) im Süden der Gran Acrópolis. Jedes der vier Gebäude, die auf der erhobenen Plattform stehen, zeigt in eine der vier Himmelsrichtungen. Im Westen dieser Akropolis ragt der Templo de los Mascarones (Maskentempel) mit Stuckmasken des auf- und untergehenden Sonnengotts im Osten bzw. Westen auf.

Einzigartig in Edzná ist das Bewässerungssystem zur Ableitung von Regenwasser, das etwa um 200 v. Chr. entstand. Deren Länge betrug bis zu 6 km.

Der Besuch der Ruinen von Edzná hat sich wirklich gelohnt und ist tatsächlich ein Geheimtipp.

Für uns geht es weiter nach Campeche, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates.

Campeche - Bundesstaat Campeche

Seit Campeche zum Welterbe der UNESCO gehört (1999), wurde es ausgiebig restauriert, sodass das gerade einmal neun Straßenblocks lange Zentrum einen prächtigen Eindruck vermittelt. Sieben Festungen und zwei Tore sowie einige Teile der ehemals 2,5 km langen, 8 m hohen und 3 m dicken Stadtmauer sind erhalten. 

Wir starten am zentralen Treffpunkt in der Altstadt am Plaza Principal zwei Querstraßen vom Meer entfernt. Prachtvolle Bauwerke, wie der ehemalige Sitz der spanischen Marine und das einstige Zollgebäude sowie unter Arkaden liegende Geschäfte umgeben den von Bäumen und Bänken bestandenen Platz. Mit seiner Bebauung begann Francisco de Montejo im Jahr 1541. Danach besuchen wir das Wahrzeichen von Campeche – die barocke Catedral Nuestra Señora de la Inmaculada Concepción. Am 4. Oktober 1540 wurde der Grundstein für die Kirche gelegt.

Eine Circui-to Baluartes genannte Abfolge von Straßen folgt ringförmig dem Mauerverlauf den wir ablaufen. 

Am Abend spazieren wir noch kurz in der Stadt zur Hauptkirche und dann noch über die 4 km lange Meerespromenade. Dort genießen wir die frische Brise vom Meer und lauschen der allabendlichen Musik zu den Licht-Wasser-Spielen.

Unser zentraler und sicherer Übernachtungsplatz liegt gleich neben der Polizei für Touristik. Die Stadt Campeche hat uns sehr gut gefallen. Die Altstadt ist sehr einladend und sauber.

Am nächsten Tag stehen die Ruinen von Oxkintoc auf dem Programm. Wir müssen in Richtung der Ortschaft Maxcanu fahren, das in der Nähe von Merida liegt. Wir kommen kurz nach 17 Uhr an und übernachten erst mal dort am Eingang. Es hat immer noch 38 °C und in der Gegend sind bereits Feuer ausgebrochen. In der Luft hängt Rauch und das Lüften gestaltet sich als etwas schwierig. Nachts geht die Temperatur auf 25 °C und wir sind froh, dass wir einen großen Lüfter im Schlafbereich installiert haben.

Ruinen von Oxkintok - Bundesstaat Campeche

Beim Eingang wurden wir von einem sehr netten Mexikaner empfangen. Er informierte uns in bestem Englisch über die Maya Kultur und über die Ruinen von Oxkintok. 

Bei den Ruinen handelt es sich um die älteste Siedlung in der zentralen Puuc-Region und man geht davon aus, das sie von 300 v.Chr. bis ins 15. Jahrhundert bewohnt war. Die zentrale Stadt auf dem Hügel war in verschiedene Zonen aufgeteilt. Zu sehen sind die Ruinen von Tempelpyramiden, ein Ballspielplatz, Gebäuderuinen, die als Paläste eingestuft werden und Stelen. Sehr bedeutend ist das  sogenannte Satunsat-Gebäude, da die Mauern ungewöhnlich stark sind. Es besitzt zahlreiche Gänge und es wurden Opfergaben und Gräber entdeckt. Leider ist der Zugang zum Satunsat-Gebäude gesperrt.

Nach der Besichtigung der Ruinen verabschieden wir uns von dem Angestellten des Museum und machen uns auf den Weg um nach Celstún zu fahren.

Vor und hinter einem Dorf findet man am Straßenrand oder etwas weiter weg noch in Sichtnähe eine oder mehrere illegale Mülldeponien. Dort landet der Müll, der nicht hinter dem Haus verbrannt werden kann. Das Verbrennen von Müll ist eine gängige Methode auf dem Land. Manchmal haben wir schon eine Müllabfuhr gesehen. Aber die Straßen sind oft sehr schlecht oder nicht asphaltiert, zu eng oder zu verwinkelt, dass ein Müllfahrzeug dort nicht fahren kann. Um streunende Hunde und sonstiges Ungeziefer fern zu halten wird eben dann der Müll verbrannt.

Celestún - Bundesstaat Yucatán

In Celestún gibt es einen schönen Campground und dort übernachten wir.

Der Ort Celestún selbst ist ein einfaches mexikanisches Fischerdorf. An der zentralen Plaza gibt es mehrere Restaurants, und am Strand werden in einigen Palapas kulinarische Genüsse der Region angeboten.

Der Campingplatzbetreiber hat uns „gewarnt“ dass eine Reisegruppe mit 20 Reisemobilen aus Europa eintrifft. Eine geführte Reisetour der Panamericana mit Deutschen, Schweizern und Österreichern legte eine Übernachtung auf dem Campingplatz ein. Wir hatten viel Spaß und fühlten uns fast wie in „Europa“ unter Palmen.

Angrenzend an Celestún liegt das riesige Naturschutzgebiet Reserva de la biosfera Ría Celestún. Auf einer Fläche von 591 km² stehen Mangrovenwälder und Lagunen als UNESCO Biosphären Reservat unter strengem Naturschutz. Die Mangrovenlandschaft liegt geschützt durch eine vorgelagerte Sanddüne am Golf von Mexiko. Die Ría, eine mehr als 20 km lange und bis zu 3 km breite Lagune, wird auf einer Seite vom Meer, auf der anderen Seite von Süßwasserquellen gespeist. 

Die Mischung aus Salz- und Süßwasser bietet reichhaltige Nahrung für den großen Artenreichtum an Fauna und Flora. Im Süden der Lagune befindet sich der versteinerte Wald Tampetén, dessen Bäume durch Salzwasser abgestorben sind und als versteinerte Monumente aufragen.

Von Dezember bis März überwintern in Celestún zahlreiche nordamerikanische Wasservögel. Die Lagune bietet großen Kolonien von Kormoranen, Fregattvögeln, Pelikanen und Reihern Brutplätze und Nahrung, und jedes Jahr kommen tausende Flamingos zum Brüten hierher und färben sich nach dem Genuss großer Mengen von Krebsen von ihrem natürlichen Weiß zu buntem Rosarot.

Wir unternehmen eine Bootstour zu den Flamingos im Naturschutzgebiet. Gegen 11 Uhr hat unser Skipper weitere sechs Personen gefunden und und wir starten mit 8 Personen unsere Tour. Zuerst flitzen wir etwa 20 Minuten über das Meer bis wir in einen breiten Fluss abdrehen. Dort soll es schon die ersten Flamingos geben. Aber leider waren heute keine da. Nach ein paar Minuten geht unsere rasante Fahrt auf dem Ri0 Celestún weiter. Der Fluss ist breit, aber offensichtlich nicht tief. Dann dreht er plötzlich ab und wir fahren in einen Mangrovenkanal hinein. Am Ende ist ein Teich und dort sind dann auch Flamingos zu bewundern. Da wir am Ende der Flamingo Saison sind, gibt es nicht mehr so viele Tiere zum bestaunen. Danach kehren wir um und haben Glück, dass wir noch eine Kolonie über das Wasser fliegen sehen.

Auf der Rückfahrt zur Anlegestelle begleiten uns zwei Pelikane. Unser Boot flitzt regelrecht über das Wasser, aber die Pelikane sind noch schneller – sehr erstaunlich, wie schnell diese Vögel fliegen können. Wir halten noch kurz an einer Kormoran- und Pelikankolonie.

Nach 1 1/2 Stunden kehren wir wieder zur Anlegestelle zurück.

Mérida - Bundesstaat Yucatán

Mérida, die Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán mit 800.000 Einwohnern ist eine Kolonialstadt. Wir besuchen die Hauptstadt, die zugleich als Tor zur Welt der Maya gilt. Mérida war wirtschaftliches, militärisches und politisches Zentrum des kolonialen Yucatán. Diese zentrale Funktion behielt es auch nach der Unabhängigkeit Mexikos. Im 19. Jh. erlebte Mérida dank des Sisalbooms eine wirtschaftliche Blüte.

Wir besuchen den Zócalo (zentralen Platz) in Merida, Palacio Municipal (Rathaus) mit seinem weithin sichtbaren Uhrturm. Das Casa de Montejo wurde 1549 errichtet und war das prachtvolle Wohnhaus der Gründerfamilie.

Die Kathedrale wurde 1556 begonnen und 35 Jahre später feierlich eingeweiht. Sie zählt zu den schönsten und ältesten des Landes. Leider konnten wir die Kirche nicht von innen besichtigen.

Der Palacio del Gobierno ist der Regierungspalast. Wir waren sehr beeindruckt über den großen Patio und der prächtigen Treppe des Palastes. Im Salon de la Historie de Yucatán hängen die 1978 vollendeten 28 gewaltigen Gemälde von Fernando Castro Pacheco.

Wir spazieren durch die Straßen der Altstadt. Der Friseurladen hat gerade keine Kundschaft.

Im Haus der Mayakultur sind Skelett-Figuren ausgestellt. Die Skelett-Figuren haben ursprünglich ausser einem Hut nichts getragen und dienten einer sarkastischen Darstellung der mexikanischen Oberschicht. Heute sind die Skelette chic angezogen, bunte und modische Kleider kombiniert mit einem unerlässlich utopischen Hut. Die Skelett-Dame symbolisiert den Tod in Mexiko.

Wir laufen auch die Einkaufs- und Prachtstraße von Mérida entlang mit schönen weißen und bunten Häusern. Eine Mexikanerin mit 4 Hunden im Kinderwagen führt die Hunde Gassi.

Abends übernachten wir in Merida in der Nähe eines bekannten Parks. Die Gegend um den Park ist sicher und wird regelmäßig von der Polizei patrouilliert.

Uxmal - Bundesstaat Yucatán

Im Umland von Merida sind zahlreiche historischen Ausgrabungsstätten der Maya zu besichtigen. Wir nehmen nach dem Besuch der Stadt Merida die Ruta Puuc. Der Name der Rundtour stammt vom Maya-Wort »Puuc« (Hügel), und die Gegend ist  die einzige hügelige Region auf der sonst flachen Halbinsel Yucatán. Darüber hinaus fahren wir das erste Mal in Mexiko nun in den Dschungel.

Zudem nennt sich der dort vorherrschende Baustil »Puuc«. Er charakterisiert sich durch die aufwendigen Verzierungen der Fassaden der Tempel und Paläste. 

Wir entscheiden uns Uxmal zu besichtigen, da diese nicht so viel Touristen anlockt als Chichén Itzá. Des Weiteren soll sie die schönste Puuc-Stadt sein. Wir treffen früh morgens am Eingang ein und tatsächlich sind nur wenige Besucher bereits da. 

Der Name Uxmal bezieht sich auf die drei Bauphasen der Stadt. Unser erstes Ziel ist die aus dem Dschungel ragende 38 Meter hohe Casa del Adivino (Pyamide des Wahrsagers). Das Bauwerk mit ungewöhnlicher elliptischer Basis, gerundeten Ecken und harmonischem Design gilt als eines der schönsten je erbauten in ganz Mexiko. Steile Treppen auf beiden Seiten führen zum Tempel hinauf, der mit Darstellungen des Planeten Venus, der Sonne, Blumen und Schlangen geschmückt ist. Wir stehen davor und sind einfach nur überwältigt, zu was Menschen bereits zu dieser Zeit fähig waren zu bauen.

Ein Stück weiter kommt dann die Casa de las Monjas (Nonnenhaus) ein Viereck aus vier großen Palästen um einen offenen Hof. Die Spanier gaben dem Bauwerk diesen Namen, weil die 74 Kammern mit Kraggewölben sie mit kunstvollen Chac-Masken und Schlangen geschmückt, die sich mit Gitterornamenten abwechseln. 

Zu dieser Gruppe gehören auch der juego de pelota (Ballspielplatz) sowie die Casa de las Tortugas (Schildkrötenhaus). Der erst kürzlich restaurierte Cuadrángulo de los Pájaros (Vogel-viereck) wurde nach dem Vogelmuster über dem Eingang benannt.

Als eines der herrlichsten Beispiele für die Puuc-Architektur gilt der Palacio del Gobernador (Gouverneurspalast), der etwa um 900 auf einer Stufenplattform entstand. An der Ostseite ist die Wand durch einen der schönsten falschen Bogen der Maya-Welt unterbrochen. Der Fries besteht aus 20 000 Mosaiksteinchen.

Kabah - Bundesstaat Yucatán

Nachdem wir fast drei Stunden die Mayastadt Uxmal besucht haben fahren wir ca. 20 km weiter auf der Ruta-Puuc. Unsere nächste Ausgrabungsstätte ist Kabah  »Starker Mann«. Dort angekommen werden wir sehr freundlich begrüßt und uns gleich die wichtigsten Highlights ans Herz gelegt. Der beeindruckende Palacio de los Mascarones (Palast der Masken), dekoriert mit zwei mal drei Reihen von Chat-Masken übereinander. Auf der Rückseite des Gebäudes sind riesige Kriegerfiguren mit Lendenschurz und Ketten um den Hals. 

Sayil - Bundesstaat Yucatán

Nicht weit kommt als nächstes auf der Ruta-Puuc Sayil (Platz der Blattschneiderameise) eine der ältesten Puuc-Stätten. Das beeindruckendste Bauwerk ist der dreistöckige Gran Palacio (Großer Palast). Er weist über 90 Räume auf, die früher einmal von der Oberschicht bewohnt gewesen sein müssen.

Labná - Bundesstaat Yucatán

Wir fahren nochmals ca. 20 km und erreichen Labná (Altes Haus). Der Ort war bereits im 1. Jahrhundert bewohnt, das bedeutendste Bauwerk ist jedoch der Arco de Labná (Bogen von Labná) aus der Zeit der Spätklassik. Der Bogen ist der besterhaltene seiner Art und diente vermutlich kultischen Zwecken.

Oxkutzcab - Bundesstaat Yucatán

Nach so viel historischen Ausgrabungsstätten fahren wir weiter und erreichen den Ort Oxkutzcab. Auf dem Weg dorthin hat ein LKW eine Panne auf der schmalen Straße. Wir müssen am LKW vorbeifahren und unser Camper hat nun seitlich „schöne“ Streifen von den Ästen. In dem Ort kaufen wir noch Lebensmittel ein und dann fahren wir wieder zurück nach Merida.

Progreso - Bundesstaat Yucatán

Wir haben nun täglich um die 36 °C bis 38 °C und beschließen an die Küste von Yucatán zu fahren. Der Ort Progreso mit knapp 50.000 Einwohnern ist für die Leute aus Mérida eine Feriensiedlung für die heißesten Sommermonate. Wir finden am Malecon einen schönen Stellplatz und beschließen dort erst einmal ein paar Tage zu verweilen. Wir müssen mal wieder ein paar Dinge erledigen und die Weiterreise ist auch zu planen.

Izamal - Bundesstaat Yucatán

Dann queren wir Yucatán und fahren auf die andere Seite der Halbinsel. Auf dem Weg dorthin halten wir in Izamal. Tausende von Jahren war Izamal ein bedeutendes religiöses Zentrum. Hauptattraktion der Stadt ist der Convento de San Antonio de Padua, der aus dem Material einer Pyramide erbaut wurde.

Valladolid - Bundesstaat Yucatán

Danach noch einer kurzer Stop in Valladolid, der zweitgrößten Stadt Yucatáns. Im Jahr 1847 war das landwirtschaftliche Zentrum der Kolonialzeit Schauplatz der Kastenkriege, in dienen die unterdrückten Maya viele Spanier umbrachten. Wir schauen uns die Kathedrale an und gehen weiteren bis zur Ex-Convento San Bernardino (Klosteranlage) aus dem 16. Jahrhundert.

Playa del Carmen - Bundesstaat Quintana Roo

Wir erreichen die Küstenstraße MEX 307. Die Straße wird auch als „Riviera Maya“ bezeichnet. Unser erster Halt ist in Playa del Carmen. Der Ort war lange Zeit der wichtigste Zwischenstopp auf dem Weg von Cancún nach Tulum. In wenigen Jahrzehnten ist die Stadt auf mehr als 100.000 Einwohner angewachsen. Wir übernachten in der Nähe der Avenida 5. Die Straße wird nach Sonnenuntergang zur pulsierenden Schlagader des Ortes, hier reihen sich die Straßenrestaurants, Discos, Bars und Nachtklubs aneinander. Wir sind schlichtweg sprachlos, wie dort der „Bär tobt“ – wir mittendrin.

Danach fahren wir weiter die „Riviera Maya“ bis zum Papa Maul RV Park. Leider schwemmt es einiges Seegras an und es richt etwas nach „faulen“ Eiern. Wir nutzen die Gelegenheit, einige Dinge zu erledigen.

Bacalar - Bundesstaat Quintana Roo

Unser letztes Highlight auf Yucatan ist die Ruine von Tulum. Als wir den Besucherparkplatz anfahren werden wir informiert, dass die Ruinen gerade zwecks Renovierungsarbeiten für 4 Wochen geschlossen sind. OK – keine Besichtigung möglich. 

Wir fahren weiter bis nach Bacalar und stellen unseren Camper an der Festung San Felipe ab. Wir treffen kurz danach Reisende aus Deutschland. Die beiden informieren uns, dass wir an der gut beleuchteten Ruine sicher übernachten können. 

Der Schein trügt, denn das in verschiedenen Blau- und Türkistönen leuchtende Wasser in Bacalar gehört nicht zur karibischen Küste, sondern zur über 40 km langen Süsswasserlagune. Daher der Spitzname «Lagune der 7 Farben», deren Entstehung dem Zusammenschluss mehrerer Cenoten, der für Yucatán typischen Untergrundhöhlen, zu verdanken ist.

Vormittag kurz noch zur Lagune und dann nehmen wir die Straße die zur Grenze nach Belize. „Adios“ und „Hasta luego Mexico“.