Santa Fe

Die Nächte sind mit -10 °C bereits sehr kühl. Wir beschließen nun wieder Richtung Süden zu fahren. Unser Ziel ist Santa Fe in New Mexico.

Wir unternehmen einen Spaziergang über die Plaza und kommen an einigen Adobe-Gebäuden vorbei. Die Adobe-Architektur haben wir bis jetzt nur in New Mexico gesehen. Adobe-Ziegel sind eine sonnengetrocknete Mischung aus Erde, Sand, Kohle und Gras oder Stroh. Zum Hausbau wurden sie mit einem Mörtel aus ähnlicher Zusammensetzung verbunden und anschließend mit Lehm und Stroh verputzt. Die verwendete Erde bestimmte den Farbton des fertigen Bauwerks.

Besonders auffallend sind in Santa Fe die Vielzahl von Galerien, Kunstläden und Souvenirläden.

Der Palace of the Governors diente 1610 als Hauptquartier der spanischen Kolonialverwaltung. Es ist das älteste öffentliche Gebäude der USA. Pandemiebedingt ist die Ausstellung im Innenhof geschlossen. Unter den Arkaden haben sich normalerweise indianische Kunstgewerbeläden niedergelassen. Auch diese gibt es in Zeiten von Corona nicht mehr.

Bei unserem Rundgang kommen wir an der historischen Cathedral Basilica of St. Francis of Assisi vorbei.

Sämtliche Museen sind geschlossen. Die Gebäude im spanischen Kolonialstil können wir immerhin von außen bestaunen.

Albuquerque und Umgebung

Mit unserem Bummel durch die Stadt konnten wir einen schönen Eindruck von Santa Fe mitnehmen. Zum Übernachten fahren wir zu unserem Campground am Stadtrand.

Als nächstes geht es für uns weiter nach Albuquerque. Dort müssen wir einen Waschtag einlegen, Lebensmittel einkaufen, Diesel und Propan tanken und unseren Camper ver- und entsorgen. Unsere Rechner müssen wir ebenfalls softwaretechnisch auf den aktuellsten Stand bringen. Unseren Blog verfassen und Bilder sind auszusortieren.

Nach getaner Arbeit treffen wir uns am Samstag mit Jerry Sue und Bernd. Die beiden haben wir erstmals in Texas im Big Bend NP getroffen. Bernd kommt ursprünglich aus Deutschland. Jerry Sue hat für Samstagabend leckeres Enchalada gekocht. Wir verbringen einen schönen Abend bei den Beiden.

Am nächsten Tag fahren wir gemeinsam nach San Antonio, eine Autostunde südlich von Albuquerque. Dort unternehmen wir eine Wanderung.

Im Anschluss fahren wir weiter zum Bosque del Apache National Wildlife Refuge in der Nähe von San Antonio. In diesem Wildlife Refuge treffen sich zu dieser Zeit in den Abendstunden tausende Vögel. Kanadakranich, Schneegänse und Ross-Schneegänse bleiben dort bis Mitte Februar. Wenn es wärmer wird fliegen sie wieder zurück in den Norden.

Petrified Forest National Park

Am nächsten Tag verabschieden wir uns von den Beiden. Vielen Dank für die schöne Zeit. Vielleicht sieht man sich in Arizona wieder?! Unser nächstes Ziel ist der Petrified Forest National Park in Arizona. Wir fahren knapp 350 km auf der I-40 bzw. alten Route 66. Am späten Nachmittag kommen wir beim Petrified National Park an. Der National Park selbst hat keine Campgrounds. Wir haben Glück und finden im Umland einen Übernachtungsplatz.

Morgens fahren wir dann erst mal zum Visitor Center um uns eine Übersichtskarte zu besorgen. Das Visitor Center ist wie immer geschlossen. Übersichtskarten und Informationsmaterial liegen aus.

Wir nehmen vom Norden aus den 27 Meilen langen Scenic Drive. Gleich am Anfang haben wir immer wieder eine schöne Aussicht auf das farbenfrohe Ödland und auf die versteinerten Sanddünen der Painted Desert.

Nachdem wir die Blue Mesa erreichen laufen wir den dortigen Trail. In Kehren führt dieser hinab in die Region der Blue Badlands. Die versteinerten Dünen so ganz aus der Nähe zu betrachten ist für uns sehr beeindruckend.

Auf der Hauptstraße weiter bis zum nächsten Halt an der Agate Bridge. Ein langer versteinerter Baumstamm der sich über einen ausgetrockneten Wasserlauf erstreckt.

Am Chrystal Forst unser nächster Stopp. Wir laufen wieder einen Trail. Diesmal führt dieser mitten zwischen Hunderten von versteinerten Stämmen hindurch. Im Petrified Forest NP wurde ein rund 180 Mio. Jahre alter versteinerter Wald durch den Erosionsprozess nach und nach freigelegt. Die ehemaligen Holzzellen haben sich in farbenprächtige Quarzkristalle verwandelt. Die Farbenpracht aus nächster Nähe zu bewundern ist schon sensationell.

Kurz vor Ausfahrt aus dem National Park halten wir beim Old Faithful. Das ist das größte Exemplar an versteinertem Baumstamm im NP.

Durch den Petrified Forest verlaufen schnurgerade die Gleise der Santa Fe Railway in Richtung Kalifornien.

Grand Canyon - South Rim

Unser nächstes Reiseziel ist nochmals der Grand Canyon. Diesmal fahren wir jedoch zur Südkante der Schlucht (South Rim). Die Wetteraussichten sind (noch) gut. Vor ein paar Tagen hatte es nachts bereits -17 °C. Es soll nun in den nächsten Tagen nicht mehr so kalt sein.

Wir fahren zum Visitor Center, das jedoch geschlossen ist. Die Übersichtskarten und das Informationsmaterial liegen aus. Wir erfahren, dass die Shuttlebusse nicht fahren, alle Museen und sonstige Einrichtungen geschlossen sind. Das ist wohl auch der Grund, dass nur wenige Leute den NP besuchen. Wir parken unseren Camper und laufen zum Mather Point. Weiter geht von dort aus der Rim Trail, den wir bis zum Verkamps Visitor Center laufen. Immer wieder schwindelerregende Blicke über die 15 km breite Schlucht. Die unglaublichen Ausmaße ziehen uns in den Bann. Atemberaubende monumentale Grate und Felstürme sowie den steilen Schluchten zum in 1.500 m Tiefe fließenden Colorado River. Auf dem Foto können wir die Realität kaum festhalten.

Am Nachmittag kommen wir von unserem Rim Trail zurück und fahren den Desert View Drive. Die Sonne geht bereits langsam unter. Wir fahren ohne Halt bis zum letzten Aussichtspunkt, dem Desert View. Das ist zugleich der höchste Punkt des South Rim mit 2.300 m. Dann zurück zum Lipan und Morjan Point. Von den Aussichtspunkten können wir auf das ausgedehnte Flachland der Navajo Nation, die Vermilion und Echo Cliffs, den 90 Meilen entfernt wuchtigen, grauen Navajo Mountain sowie im Westen die gigantischen Gipfel der Vishnu und Buddha Temples blicken. Für uns ein magischer Moment – dieses Naturwunder bei Sonnenuntergang.

Auf dem Grund der gewaltigen Schlucht windet sich der Colorado River. Er hat den Canyon in den letzten 6 Mio. Jahren geformt und Steine freigelegt, die 2 Mrd. Jahre alt sind.

Die zerklüfteten Plateaus, bröckeligen Steintürme und weinroten Felsgrate setzen für uns das Spiel von Licht und Schatten beim Sonnenuntergang angemessen in Szene. Mit unserer Kamera versuchen wir die Momente festzuhalten.