Unser US B2 Visum Status berechtigt uns zu einer Aufenthaltsdauer von 6 Monaten. Wir müssen zum 18. Juli die USA verlassen, also vor Ablauf des Einreisestempels. Unsere ursprüngliche Planung im Juni die Grenze nach Kanada zu nehmen und Ende Juli in Alaska wieder neu in die USA einzureisen funktioniert nicht mehr. Die Grenze nach Kanada auf dem Landweg ist für Reisende bis auf weiteres geschlossen. Gleiches gilt analog für die Landgrenze nach Mexiko.
Wir telefonieren mit der deutschen Botschaft in Kalifornien. Dort bekommen wir die Empfehlung das Land für mindestens 72 Stunden zu verlassen und dann wieder einzureisen. Die deutsche Botschaft rät uns ab, mittels des Formulars I-539, eine Statusverlängerung für unser Visum zu beantragen. Der Botschaft war bis dato aufgrund der geschlossenen Landgrenzen kein positiver Bescheid der USCIS bekannt – die Bearbeitungszeit ist sehr lange. Bei einem negativen Bescheid der USCIS hätte es zur Folge, dass wir umgehend die USA verlassen müssen. Des Weiteren würden wir gleichzeitig unser 10 Jahres Visum verlieren, welches wir in der Botschaft in München ausgestellt bekommen haben. Das Risiko ist uns zu groß!
Die weltweiten Travel Restrictions und die Pandemie sind für uns mental eine große Belastung. Wir durchforsten stundenlang täglich das Internet – USA, Europa und weltweit – Reisewarnungen und Beschränkungen.
In den Schengenraum bzw. Europa dürfen wir nicht ausreisen. Vor einer Wiedereinreise in die USA müssten wir dann in einem Land außerhalb des Schengenraums für 14 Tage in Quarantäne.
Es werden die ersten Reisebeschränkungen für die USA und deren Urlaubsdomizile in die Karibik und auch Mexiko gelockert. Die Airlines bieten Flüge in die Karibik und auch für Mexiko an. Ein Hoffnungsschimmer für uns. Wir checken erst mal, ob die Flüge überhaupt durchgeführt werden. Tatsächlich der ein und andere Ferien-Flieger verlässt den Abflughafen der USA in Richtung Feriendomizil.
Unsere Planung: Wir fliegen einige Tage vor Ablauf unserer Visa nach Jamaika, Montego Bay, d.h. am 15. Juli. Falls der Flug storniert werden würde, haben wir noch die Möglichkeit umzubuchen. Wir buchen 8 Tage ein Hotel und fliegen am 23. Juli wieder zurück in die USA. Damit haben wir für mögliche Unwägbarkeiten genügend Puffer eingeplant.
In einem Video des Jamaika Präsidenten erklärt dieser, dass sich das Land gut für den Tourismus vorbereitet hat. Es gibt nur wenige Hotels, die sich für die Aufnahme von Hotelgästen zertifiziert haben. D.h. Das Personal wurde geschult im Umgang der Einhaltung der Hygienevorschriften und das Hotel muss Hygienestandards einhalten.
Es sind nur sehr gute Hotels im Juli in Montego Bay buchbar – all inclusive. Na, dann müssen wir tief in unsere Reisekasse greifen und machen dann mal Urlaub. Auch mal schön, wenn man sich um nichts kümmern muss.
Wir buchen unsere Flüge und unser Hotel. Ab dann tägliches checken der Reisebeschränkungen für Jamaika und der Flüge.
Vier Tage vor Abflug dann die Information der IATA. Alle Reisende aus den USA benötigen ab 15. Juli eine Travel Authorization bei Ankunft in Jamaika. Diese muss vor Abflug online beantragt werden. Hierzu ist ein aktueller Covid-19 Test hochzuladen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Wir landen genau am 15. Juli, na denn….
Nach stundenlangem recherchieren das Ergebnis, dass wir kurzfristig keinen Covid-Test durchgeführt bekommen. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl Tests, die zur Verfügung stehen. Des Weiteren muss man Symptome vorweisen, damit überhaupt ein Test durchgeführt wird.
Irgendwann beschließen wir nachts, die Travel Autorization wenigsten zu beantragen. Wir haben großes Glück. Kurz nachdem wir online den ausgefüllten Antrag abschicken erhalten wir das Approval. Es enthält den Hinweis, dass ggf. vor Ort bei uns der Test durchgeführt wird. Wir vermuten, dass wir das Approval aufgrund unserer europäischen Pässe bekommen haben. Des Weiteren sind wir nicht direkt von Texas, sondern von Colorado geflogen.
Dann ist es soweit, wir fliegen erst mal am 14. Juli von Denver nach Dallas. Es gibt keinen Direktflug von Denver nach Montego Bay. In Dallas ist der Flughafen fast menschenleer.