New York State

Nach dem Grenzübergang haben wir uns erst einmal Telefonkarten besorgt, den Kühlschrank gefüllt und fahren zu unserem Übernachtungsplatz.

Das Wetter ist schön und wir fahren am nächsten Tag zu den Niagara Falls. Wir nehmen den Robert Moses Parkway, der dem Lauf des Flusses folgt. Die beiden Städte Niagara Falls, New York (USA) und Niagara Falls, Ontario (Kanada), blicken beide auf das Naturwunder. Wir finden den Ausblick von der US-amerikanischen Seite auch sehr eindrucksvoll. Von der kanadischen Seite hat man jedoch die etwas bessere Aussicht. Die Umgebung des Wasserfalls finden wir auf der USA-Seite jedoch schöner, weil sie zu einem landschaftlich schön gestaltenten Nationalpark gehört. Die Stadt selbst ist nicht so stark vom Rummel geprägt, wie die auf der kanadischen Seite.

Nach so viel Naturwunder machen wir uns auf, den Letchworth State Park zu besuchen. Es ist einer der landschaftlich attraktivsten Parks des Staates New York. Dort angekommen laufen wir den Gorge Trail. Die Schlucht des Genessee River ist bis zu 180 m tief und wird auch als Grand Canyon of the East bezeichnet.

Als nächstes besuchen wir den Watkins Glen Park. Wir treffen dort auf einen netten Ranger, der uns gleich viele Tipps gibt. Auch den Tipp, wie wir den phänomenalen Gorge Trail durch eine 2 Meilen lange Schlucht ober- und unterhalb von 19 Wasserfällen laufen sollen.

Den Tag darauf fahren wir weiter zu den Finger Lakes. Dort machen wir halt bei den Taughannock Falls. Die sind noch höher als die Niagara Falls. Diesen Tipp bekamen wir tags zuvor von dem Ranger. Wir laufen auch dort den Gorge Trail ober- und unterhalb. Vor vielen Jahren hat man versucht, Adler anzusiedeln. Dies mit Erfolg. Einige Adler konnten wir bestaunen.

Die Taughannaock Falls liegen im Gebiet der Finger Lakes. Die Namen der dortigen Seen gehen auf die Irokesen zurück. Nach der Legende legte der Schöpfer seine Hand auf dieses Stück Erde und hinterließ den Abdruck seiner 11 Finger. Geologisch entstanden die 100 km langen, bis zu 180 m tiefen beiden Hauptseen Seneca und Cayuga und deren Schluchten in der Eiszeit. Wir fahren entlang des Cayuga Lake. Die Landschaft ist leicht hügelig mit Wein- und Obstanbau. Der See ist glasklar.

Wir fahren weiter bis zur nächsten größeren Ortschaft Batavia, da wir in den State Parks kein Wifi und auch keine Telefonleitung haben. Das Thema mit unserer defekten Alarmanlage für unser Auto und das defekte Teil für unseren Kühlschrank ist immer noch nicht erledigt. Jetzt endlich bekommen wir nach fast 6 Wochen die Nachricht, dass die Ersatzteile versendet werden können. Wir haben großes Glück, dass wir jemanden in den USA finden, der im Umkreis von 600 km ist und dessen Adresse wir angeben durften. Es ist nicht möglich von außerhalb USA ein Paket an eine Pick-up Station (locker hub) in die USA zu versenden, wenn der Empfänger keinen Wohnsitz in den USA hat – so wie wir. Wir versuchen alles so gut wie möglich an Informationen für die Versendung als Paket nach USA vorzubereiten. Leider stellte sich am Ende heraus, dass die Ersatzteile als Päckchen versendet wurden – somit unversichert, ohne Sendungsverfolgung und ohne Info wann es ankommt. Wir sind fassungslos und können nun hoffen und bangen, dass das Päckchen ankommt.

Wir machen uns dann weiter auf den Weg und fahren zum Adirondack Park. Zwischenzeitlich wird es auch schon sehr herbstlich und wir haben erstmals nachts unter 0 Grad. Einen Hoffnungsschimmer gibt es zwischenzeitlich, ein erstes Paket, das zeitgleich an uns versendet wurde, kam nach knapp einer Woche an. Jetzt hoffen wir, dass das Päckchen mit den dringend benötigten Ersatzteilen auch noch ankommt.

Die Adirondacks sind das größte Naturreservat der USA außerhalb Alaskas und liegt zwischen der kanadischen Grenze/St. Lorenz-Strom und dem Hudson River/Lake Champlain. Auf ca. 15.000 m² liegen über 2.000 Seen. Wir übernachten am Lake Durant State Park und unternehmen am nächsten Tag eine Wanderung zum Stephens Pond. Den Tag darauf fahren wir weiter in Richtung Saranac Lake. In der Nähe übernachten wir beim Fish Creek Pond State Park. Das Wetter wurde schlechter und wir haben uns daher keine Kajaks ausgeliehen. Dafür machen wir kleinere Wanderungen und backen unseren ersten Kuchen in unserem Camper. Der Apfelkuchen mit Zimt-Zucker gelingt uns  – siehe Bilder.

Nach dem Labour Day ist in USA und Kanada die Reisezeit zu Ende und wir sind nun in der „off-season“ unterwegs. Aufgrund der Nachsaison wurde das einzige Wasch- und Duschhaus des Campgrounds mit 350 Campsites pünktlich Freitagnachmittag um 15.00 Uhr geschlossen. Man muss jedoch wissen, daß die Amerikaner am Wochenende gerne zwecks Erholung die State Parks besuchen. An diesem Wochenende waren dem auch so. Als Alternative zum geschlossenen Duschhaus wurde das Duschhaus des angrenzenden aber auch bereits geschlossenen Campgrounds angeboten – 3,5 km weiter. Dort fand man am Eingang des Duschhauses, des bereits geschlossenen Campgrounds die Information: Vorsicht – es können plötzlich Bären auftauchen.

Bei unserer Weiterfahrt fahren wir an Saranac Lake vorbei und erreichen schließlich Lake Placid. Das Wetter meint es gut mit uns und wir haben wieder mal Sonnenschein.

Lake Placid war Austragungsort der Winterspiele von 1932 und 1980. Die beiden Sprungschanzen sind sehr beeindruckend. Wir wandern im Ort um den Lake Mirrow und bekommen einen schönen Eindruck von den Wilmington und Sentinel Mountains.

Im Anschluss machen wir uns auf den Weg und verlassen den Adirondack Park kurz vor Lake George. 

Vermont

Wir nehmen die Fähre in Ticonderoga nach Vermont/VT. Am Fähranleger sind wir das einzige Fahrzeug. Nach händischer Betätigung der Anzeigetafel – von schwarz auf rot – fährt die Fähre auf der anderen Seite los. Nach 15 Minuten sind wir immer noch das einzige Fahrzeug und fahren auf die Fähre und überqueren den Lake Champlain in wiederrum 15 Minuten. Das war unsere erste private Fährfahrt zum nächsten Bundesstaat Vermont.

Vermont ist zu 70 % bewaldet. Die Green Mountains ziehen sich als Backbone (Rückgrat) durch die ganze Länge Vermonts bis zur kanadischen Grenze. Wir fahren zuerst nach Middlebury und sehen uns den Ort an. Mitten durch den Ort fließt der Otter Creek mit wasserfallartigen Stromschnellen.

Als nächstes statten wir Burlington einen kurzen Besuch ab. Wir parken an der Waterfront am Lake Champlain. Von dort gehen wir zur Churchstreet (Fussgängerzone). Bevor wir weiterfahren spazieren wir noch an der Waterfront entlang.

Unser nächstes Ziel ist Montpelier, die Hauptstadt von Vermont und gleichzeitig die kleinste Hauptstadt der US-Staaten. Hier beeindruckte uns das State House. Der Regierungssitz, einem weißen Bau aus Granitstein mit weithin sichtbarer goldener Kuppel.

New Hampshire

Danach fahren wir weiter in Richtung White Mountains National Forest. Die White Mountains, mit Gipfeln bis zu 2.000 m, sind das höchste Gebirge im Nordosten. Für uns als Leaf Peeper (bunte Blätter Gucker) bietet sich bereits ein herbstliches Farbenspiel. Die White Mountains gehören bereits zu New Hampshire.

Wir fahren bis nach Bretton Woods und haben einen herrlichen Blick auf das Hotel Mt. Washington. 1944 tagte dort die Währungs- und Finanzkonferenz der UN und beschloss die Errichtung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank.

Wir umfahren weiter den Mount Washington. Der Berg hat seinen Namen nach dem ersten US-Präsidenten und ist mit knapp 2.000 m der höchste Berg nördlich der Carolinas und östlich der Rocky Mountains. Berüchtigt sind am Berg die Wetterumschwünge und die extremen Windgeschwindigkeiten: 1934 wurde hier mit 372 km/h die höchste Geschwindigkeit weltweit gemessen.

Maine

Wir verlassen die White Mountains und somit auch New Hampshire. Wir fahren weiter bis nach Bangor, das zum Bundesstaat Maine gehört. Dort versuchen wir liegen gebliebenes zu erledigen und warten auf das Päckchen mit den Ersatzteilen aus Deutschland.

Wir besuchen das Cole Land Transportation Museum mit seiner Covered Bridge. Uns beeindrucken die früheren Snowmobile bzw. Schneepflüge. Sie lassen erahnen, wie aufwendig und wichtig das Freiräumen der Straßen auch schon früher war.

Uns wird empfohlen, den Oron Bog Walk zu laufen, der sehr schön durch den Bangor City Forest führt. Auch hier sehen wir schon den Herbst mit seinen Farben.

Parallel nutzen wir die Zeit und lassen in einer Werkstatt neue Reifen montieren, vorne stärkere Stoßdämpfer einbauen und die hinteren Blattfedern ausrichten. Auch eine kosmetische Korrektur unseres hinteren Radkastens wurde durchgeführt. Falls notwendig können wir nun hinten Schneeketten aufziehen.

“Mike, many thanks for all the support you have given to us!” Ohne Mike hätten wir all unsere kleinen Herausforderungen so kurzfristig nicht erledigen können. Vielen Dank!

Dann endlich die Info, dass unser Päckchen angekommen ist. Wir holen das Päckchen abends gleich noch ab und am nächsten Tag machen wir uns an die Arbeit. Vorsichtig lösen wir alle Steckverbindungen und Kabel und schließen die neue Control-Unit wieder an. Dann die Überraschung – der Kühlschrank funktioniert wie gewünscht. Wir sind ganz stolz, dass wir das so gut hinbekommen haben.

Die Steuereinheit unserer Alarmanlage wehrt sich jedoch. Bis zum Abend haben wir es leider nicht geschafft die Kontakte anzulernen. Wir fragen bei Alexander nach und er gibt uns einen entscheidenden Tipp zwecks Störsender. Wir probieren es erneut und es klappt dann auch. Fast alle Kontakte bekommen wir angelernt. Den Rest müssen wir später erledigen. Herzlichen Dank Alexander, für deine Unterstützung und Hilfe!

Der Herbst kündigt sich mit Regen, Wind und kühleren Temperaturen an. Die ersten Schneeräumgeräte sieht man schon vor den Hallen stehen. Wir fahren Richtung Süden bzw. machen uns auf den Weg auf der Hwy #1 nach Boston.

Kurz bevor wir Buckport erreichen überqueren wir den Penobscot River auf der sehenswerten Penobscot Narrows Bridge (646 m).

Nachdem wir die Penobscot Bay erreichen fahren wir an der Küste weiter bis Camden. Der Hafen lädt zu einem Spaziergang ein.

Die Hwy #1 führt uns dann weiter bis zur Hafen- und Universitätsstadt Portland. Dort fahren wir zum Cape Elizabeth, genauer gesagt zum Fort Williams Park. Dort steht das Portland Head Lights.

Unser nächstes Ziel ist der L.L. Bean Flagship Store in Freeport. L.L. Bean wurde um die Jahrhundertwende mit einem Spezialschuh für Fischer und Jäger bekannt. Jeder Amerikaner kennt diesen Namen. Der Shop hat wirklich eine riesige Auswahl für Jäger, Angler und Outdoor-Enthusiasten. Auch für uns ist etwas dabei.

Als nächstes fahren wir weiter bis Kennebunkport, dem wegen der Sommerresidenz der Präsidentenfamilie Bush bekannten Ort an der Maine Südküste. Wir fahren dort die Ocean Avenue weiter bis zum Cape Arundel. Wir konnten einen guten Eindruck vom Wohlstand der in dieser Gegend seit Generationen ansässigen wie urlaubenden High Society bekommen.

Boston

Danach erreichen wir Boston, die Hauptstadt des Bundesstaates Massachusetts. Boston galt lange als die Stadt der WASPs, der White Anglo-Saxon-Protestants, die stolz darauf sind, einerseits im alten Europa zu wurzeln und andererseits die Vereinigten Staaten von Amerika „aus der Wiege“ gehoben zu haben. Der Bostonian wird als gebildet und kultiviert oder elegant und elitär angesehen. 100 Universitäten und Colleges mit 300.000 Studenten in und um Bosten sorgen tatsächlich für eine überdurchschnittlich hohen Akademikeranteil der Bevölkerung.

Nachdem wir unseren Camper geparkt haben machen wir uns auf in Richtung Beacon Hill. Wir folgen dem Freedom Trail, einer 4 km langen roten Linie auf dem Gehsteig zu den 16 bedeutendsten historischen Orten.

Das New State House mit seiner goldenen Kuppel und den hohen weißen Säulen ist Sitz des Governeurs von Massachusetts.

In der Park Street Church hielt 1829 William Lloyd Garrison die erste Rede gegen die Sklaverei.

Umgeben von einem kleinen Park befindet sich die Old City Hall, die zwischen 1865 bis 1969 als Rathaus diente. Davor steht eine Statue von Benjamin Franklin. Er erblickte in Boston das Licht der Welt.

Im Old South Meeting House drängelten sich am 16. Dezember 1773 an die 7.000 Menschen, um gegen die vom Mutterland England neu erhobene Teesteuer zu demonstrieren. Nach der Versammlung zogen 60 als Indianer verkleidete Bostoner mit Kriegsgeheul zur Griffin’s Wharfund veranstalteten die legendäre Tea Party.

Eingekeilt vom Verkehr und zwischen den Hochhäusern steht das Old State House von 1713. Es zählt zu den ältesten Gebäuden der USA. Hier hatte die Kolonialregierung ihren Sitz. Der Anwalt und Politiker James Otis hatte 1761 an gleicher Stelle seine Rede gegen die britischen Zollgesetze gehalten, die John Adams als „die Geburtsstunde der Unabhängigkeitsbestrebungen“ bezeichnete. Am 18. Juli 1776 bejubelte eine begeisterte Menge erst die vorgelesene Declaration of Independence um danach zwei Relikte der britischen Macht – Löwe und Einhorn – vom Dach des State Houses zu werfen und sie zu verbrennen.

In North End befindet sich das Paul Revere House, das zugleich das älteste erhaltene Haus der Stadt ist. Paul Revere gilt als der erste Held der Nation. In der Nähe, in einer Grünanlage befindet sich das Reiterstandbild Paul Reveres. Im Hintergrund ist die älteste Kirche, die Old North Church von Boston zu sehen. Der Kirchturm hat acht Glocken, die größte wiegt 700 kg, die kleinste 280 kg. Sie wurde einst „königliches Geläut“ genannt und trägt die Inschrift: Wir sind das erste Läutwerk, das für das britische Empire in Nordamerika gegossen wurde.

Endstation des Freedom Trail ist die USS Constitution auf dem Boden des historischen Charlestown Navy Yard von 1800. Noch heute steht die 1797 vom Stapel gelaufene Fregatte im Dienste der Navy und läuft einmal jährlich, am 4. Juli zu einer Parade aus. Sie gilt als das älteste noch im Dienst stehende Kriegsschiff der Welt und war an 33 Seeschlachten beteiligt. Ihren Spitznamen „Old Ironside“ erhielt sie während des „War of 1812“ gegen die Briten.

Auf unserem Rückweg in die Stadt haben wir immer wieder einen schönen Blick auf die Skyline von Boston.

Fazit: Boston hat uns persönlich sehr gut gefallen. Es ist eine schöne, nordeuropäisch wirkende, lebendige Wirtschaftsmetropole, in der man gut bummeln, einkaufen und essen kann. Außerdem bekommt man sehr anschauliche und detaillierte Informationen über die Geschichte und Entwicklung der amerikanischen Unabhängigkeit.

Wir verlassen am nächsten Tag Boston.  Aufgrund schlechten Wetters müssen wir die Reiseroute anpassen und fahren nicht auf die Halbinsel Cape Cod. Wir fahren stattdessen weiter bis nach Newport. Dort umfahren wir auf dem Ocean Drive die Küste. Auch dort bekommen wir einen Eindruck von den prächtigen Villen, die größtenteils in Privatbesitz und bewohnt sind. Die Hofeinfahrten sind sehr fotogen.

New York City

Nun machen wir uns auf den Weg nach New York City, zum Bundesstaat New York State gehörend. Die Hauptstadt des Bundesstaates New York State ist Albany – nicht New York City. Es regnet zwar immer noch, aber es soll die nächsten zwei Tage beständig schön werden. Bei Dunkelheit und Regen erreichen wir New York City. Wir fahren über die Brooklyn Bridge um zu unserem Stellplatz zu gelangen.

New York City ist die größte Nordamerikanische Stadt, die an der Mündung des Hudson River liegt, der in den Atlantik fließt.

Am nächsten Tag schauen wir aus unserem Fenster und trauen unseren Augen nicht. Die Queen Mary 2 hat angelegt. Später erfahren wir, dass unsere Fähre (Anleger neben der Queen Mary 2) heute nicht fährt. Somit Programmänderung und wir gehen zu Fuß an der Brooklyn Promenade in Richtung Brooklyn Bridge Park bis zur Brooklyn Bridge. Auf dem Weg dorthin haben wir bereits einen fantastischen Blick auf Manhattan.

Vom South Street Seaport aus nochmals ein genialer Blick auf die Skyline von Manhattan, dem Wahrzeichen der Weltmetropole und auf die faszinierende Brooklyn Bridge.

Die Brooklyn Bridge ist eine der ältesten aber auch eine der schönsten Brücken. 1867 hatte der deutsche Einwanderer Johann August Roebling mit der kühnsten Ingenieurleistung der Epoche begonnen. 84 m hohe gotische Doppelbögen als Hauptpfeiler, an deren Ankerplatten die Hauptstahlseile befestigt wurden, die wiederrum durch Stahlseile verstrebt sind. Der Thüringer Ingenieur galt als Erfinder des Stahlseils. Die Brooklyn Bridge war nicht nur die erste Hängebrücke New Yorks, sondern mit einer Höhe von 40 m über dem East River und einer Länge von über 1 km (ohne Rampen) auch die längste. Wir spazieren über die Brücke um nach Manhattan, dem Herzstück zu gelangen – das auch eines der bedeutendsten Handels-, Finanz- und Kulturzentren der Welt ist.

Wir gehen zuerst zur Südspitze – Lower Manhattan – diese umfasst den historischen Kern New Yorks und das weltgrößte Finanzzentrum mit der Börse.

Dort besuchen wir das National September 11 Memorial mit den zwei Wasserbecken in den „Footsteps“ (dem Grundriss) der beiden Türme. Rund um die großen Becken mit Wasserfällen sind die Namen aller 2982 Opfer des Terroranschlags aufgelistet. Der Ort ist eine Ruhe-Oase zum Gedenken an die Terroropfer im hektischen Manhattan – auch für uns ein emotionaler Moment.

Das Kernstück des neuen Ensembles, WTC (ursprünglich Freedom Tower genannt) überrundete Ende April 2013 das Empire State Center als höchstes Gebäude der Stadt mit einer Höhe von 417 m bzw. 541 m mit Antennen.

Westlich der WTC Site erhebt sich das World Financial Center, das auf einem 90.000 m² großen Gelände errichtet wurde. Sehenswert im Inneren ist der Wintergarten und das neu entstandene Einkaufszentrum Brookfield Place.

Die Battery Park City bildet auf dem aufgeschütteten Aushub vom Word Trade Center eine eigene Stadt – Apartmentblöcke, Jachthafen, Promenade und Grünanlagen. Von der Esplanade haben wir einen fantastischen Ausblick auf den Hudson River, auf Ellis und Liberty Island und hinüber nach New Jersey.

Der Pier A ist eine historische Schiffsanlegestelle.

Ebenfalls im Battery Park das Castle Clinton National Monument. Eine Befestigungsanlage zur Sicherung des Hafens währen des britisch-amerikanischen Krieges 1812.

Abends nehmen wir unsere Fähre zurück nach Brooklyn und haben einen faszinierenden Blick auf die Skyline bei Nacht.

Am nächsten Tag nehmen wir vom Whitehall Ferry Terminal die kostenlose Staten Island Ferry. Die Fahrt dauert einfach eine knappe halbe Stunde. Wir steigen in Staten Island um und fahren wieder zurück. Das faszinierende bei der Fahrt ist der Ausblick auf die Skyline und der Blick auf die Liberty Statue. Die Statue of Liberty war ein Geschenk des französischen Volkes an die Amerikaner. Das Kunstwerk sollte an die Waffenbrüderschaft in der Zeit der Revolution erinnern und an deren Symbol, die Liberté.

Nach unserem Schiffsausflug ist als nächstes Ziel der Besuch des Rockefeller Centers geplant. Wir möchten uns Eintrittskarten für das “Top of the Rock“ besorgen. Das Rockefeller Center (ROC) besteht aus 21 miteinander verbundenen Gebäuden, die ab 1929 auf Initiative von John D. Rockefeller geplant wurden und täglich von rund einer Viertelmillion Menschen frequentiert werden. Das ROC befindet sich in New York Midtown und hierfür stürzten wir uns in das Abenteuer U-Bahn-fahren in NYC, was gelinde ausgedrückt für uns sehr verwirrend war.

Pro Linie gibt es nämlich mehrere Züge, die unterschiedliche Buchstaben haben und oft ab bestimmten Punkten in unterschiedliche Richtungen fahren. Besonders für uns als Ortsunkundige: Einige dieser Züge sind „Express-Trains“, die nicht an allen Stationen halten. Das führt dann dazu, dass man seiner Station im Vorbeifahren zuwinken kann und anschließend mit einem „Local Train“ wieder fünf Stationen zurückfahren darf. Die Express Trains erkennt man nur daran, dass der Buchstabe vorne an der U-Bahn mit einem Viereck umrahmt ist und nicht mit einem Kreis. Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass man als Inhaber einer Metro-Card 18 Minuten warten muss, bevor man das Ticket wieder zum Reinkommen benutzen kann. Das ist dann besonders ärgerlich, wenn man in die falsche Richtung gefahren ist, wieder zurück möchte, dafür aber den U-Bahnhof verlassen muss. Es ist nämlich durchaus üblich in New York, dass die Bahnhöfe nicht unterirdisch verbunden sind. Wir haben es geschafft, irgendwann anzukommen, haben mehrere Bahnen vorbeifahren lassen und die Stimmung war zwischenzeitlich auch mal sehr angespannt.

Als wir dann endlich ankamen war der Fußweg nicht mehr weit zum Top of the ROC Gebäude. Das Top of the Rock ist eine Aussichtsplattform an der Spitze des Rockefeller Center im Stil eines Ozeandampfers mit Rundum-Blick auf die Stadt und mit Blick auf das Empire State Building. Die rasende Fahrt zum Top of the Rock mit dem Fahrstuhl und der gläsernen Decke ist ein Highlight und dann der atemberaubende Blick über ganz Manhattan – einfach nur wow!

Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen haben gehen wir zum Central Park. Man nennt ihn auch die „grüne Lunge“ oder auch die „gute Stube“ der Stadt. Heute genießen die New Yorker bei schönem Wetter ihre grüne Oase. Faszinierend auch hier der große See vor majestätischer Wolkenkratzerkulisse und historischem Fussgängertunnel.

Auch ein Besuch der Luxusmeile 5th Avenue darf natürlich nicht fehlen. Der dunkel verglaste Trump Tower, das Wohnhaus von Präsident Trump und seiner Familie, ist eine Sehenswürdigkeit an sich und soll auch ein beliebtes Ziel von Demonstranten sein. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Gebäude sind extrem hoch. Man sagte uns, ein Treffen mit dem Präsidenten wäre aussichtslos, wir hatten aber Glück…

Wie ein Fels in der Brandung behauptet sich zwischen Shoppingpalästen die St. Patrick’s Cathedral, die in interessantem Kontrast zur modernen Hochausarchitektur ringsherum steht. Sie ist die größte katholische Kathedrale der USA und wurde erst kürzlich für 200 Mio. US$ restauriert.

Bemerkenswert der Blick aus der Kirche auf die gegenüberliegende Seite der Straße.

Die New York Public Library, ist momentan wegen Restaurationssarbeiten geschlossen. Es wird bestens überwacht von „Patience“ und „Fortitude“, zwei Marmorlöwen direkt an der 5th Avenue.

Am nächsten Tag beginnen wir unsere Sightseeingtour nochmals in Lower Manhattan. Immer wieder fallen uns die Sicherheitsvorkehrungen auf. Beispielsweise für die City Hall und auch für Gebäude im Financial District.  

Die bekannteste Börse der Welt, die New York Stock Exchange und die gesamte Wall Street sind die Symbole des US Kapitalismus.

In der Federal Reserve Bank of New York liegen 24 m unter der Erde 10.000 t Goldreserven.

Die Federal Hall war das erste Capitol Gebäude der Vereinigten Staaten von Amerika. Davor eine Bronze Statue von George Washington. Wegen Restauration ist auch dieses Gebäude derzeit geschlossen.

Auf unserem Weg spazieren wir durch die farbenprächtigen Viertel Chinatown und Little Italy.

Gut dass wir schon unsere Pakete erhalten haben – da kann ja leicht etwas liegen bleiben.

Das Flatiron Building, 20-stöckiges Hochhaus von 1920, sieht wie ein riesiges Bügeleisen oder der Bug eines Schiffs aus.

Das Empire State Building ist ein klassisches Kalksandsteingebäude. Es wurde in nur 410 Tagen errichtet, mit 7 Mio. Arbeitsstunden. Mit einer Höhe von 381 Metern – bis zur Antennenspitze rund 443 Meter – war das Gebäude nicht nur das höchste Gebäude New Yorks, sondern bis 1972 auch höchstes Gebäude der Welt.

Das 1913 fertiggestellte Grand Central Terminal ist eines der schönsten Beaux-Art-Gebäude in New York.

Das 1930 entworfene Chrysler Gebäude mit 77-Stockwerken ist ein Meisterwerk der Architektur. W.P. Chrysler ließ das Gebäude als Firmensitz seines Automobilimperiums errichten. Da er mit den Produktionszahlen seiner Konkurrenten Ford und General Motors nicht mithalten konnte, versuchte er sie mit der Beherrschung der Skyline und einer der schönsten Eingangshallen der Welt zu übertrumpfen.

Fazit: New York City hat uns sehr gut gefallen. Es ist eine Stadt der Superlative – dabei hat NYC eine recht übersichtliche Größe. Man hat sehr schnell eine gute Orientierung durch das Rastersystem der Straßen. Die Straßen sind voller Hingucker. Architektonische Meisterleistungen und auch schöne europäische Cafés, stimmungsvolle Buchläden und kuriose Geschäfte.

Das Autofahren ist schlichtweg eine große Herausforderung – hektisches Fahren – der Verkehr läuft entweder gar nicht oder rasant schnell. Unserer Meinung nach lieben die Menschen in New York wohl einen Informationsvorsprung zu haben. Das gilt anscheinend nicht nur für Anlagetipps an der Wall Street, sondern auch für den Spurwechsel auf der Straße. Keinesfalls sollte dem Hintermann die Absicht etwas durch vorheriges Blinken angezeigt werden. Zumal die Anzahl der Fahrbahnen je nach Tagesform und Verkehrsaufkommen erheblichen Schwankungen unterliegt. Fahrspuren sind meistens nicht mehr sichtbar, man fährt, wo man glaubt, dass die Spur oder besser gesagt Platz ist.

Wir waren auch dem alternate side street-Parken unterworfen. Die Regel besagt, dass Fahrzeuge einmal in der Woche umgeparkt werden müssen, damit die Straße gereinigt werden kann. Und so muss man zu einem bestimmten Zeitraum im Auto sitzen und sein Fahrzeug wegfahren. Sobald die Straßenreinigung die leeren Pappbecher, Kippen und Papiere einmal herumgewirbelt hat, geht der Kampf um die wieder frei gewordenen Parkplätze wieder los.