Brian Head

Im Süden von Utah, in St. George hatten wir tagsüber über 40 °C. Angekommen in Cedar City waren es „nur“ noch 25 °C. Die Entfernung beider Orte beträgt 84 km. Im Süden Utahs kommt es vor, dass Orte, die gerade mal eine Autostunde voneinander entfernt sind, einen Höhenunterschied von rund 1.000 m und einen Temperaturunterschied von mehr als 10 °C aufweisen. Das ist schon sehr extrem.

Unser Ziel ist der Bryce Canyon. Auf dem Weg dorthin fahren wir den Scenic Byway 143 – Utah’s Patchwork Parkway – von Parowan nach Panguitch. Das ist eine gut 80 km lange Route die zum Brian Head, dem Cedar Breaks National Monument und zum Panguitch Lake führt. Im Wintersportort Brian Head sind noch vereinzelt Schneefelder zu sehen und es ist empfindlich frisch geworden. Wir fahren bis auf eine Höhe von 3.241 m. Das ist damit die zweithöchst gelegene asphaltierte State Route in Utah. Vom Aussichtspunkt Cedar Breaks NM haben wir einen herrlichen Blick auf den Canyon und in Richtung Nevada und Arizona. Am Panguitch Lake machen wir einen kurzen Stop. Das Wasser, ein Bergsee, ist noch sehr kühl. Danach geht es weiter in Richtung Bryce Canyon zu unserem Übernachtungsplatz.

Bryce Canyon

Wir hatten vor, den Sonnenaufgang im Bryce Canyon uns anzuschauen. Leider war an diesem Morgen der Himmel wolkenverhangen und es war keine Sonne zu sehen. Wir planten um. Nach dem Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm“ waren wir schon sehr früh am Eingang des Bryce Canyon. Es waren nur sehr wenige Fahrzeuge und Menschen da. Somit bekamen wir auch gleich einen guten Parkplatz am Sunrise Point. Dieser Punkt liegt am Bryce Amphitheater, der Hauptattraktion des Parks. Regenfälle, Schneeschmelze und Froste erodierten die östliche Kante des Paunsaugunt-Plateaus in ein hufeisenförmiges Amphitheater mit Hoodoos und steinernen Zinnen. 240 Millionen Jahre Erdgeschichte offenbart dieses „Theater“. Einfach nur faszinierend. Morgens ist auch bereits eine Gruppe mit Pferden unterwegs.

Danach machen wir uns auf den Weg zum Sunset Point. Dort haben wir wieder eine spektakuläre Aussicht auf den Park. Von dort laufen wir den Navajo Loop Trail, der uns durch die Wall Street über 36 steile Kurven durch turmhohe Felszinnen in einen tiefen Einschnitt, indem jahrhundertealte Douglastannen wie in einen Schraubstock eingespannte Streichhölzer wirken.

Der Weg führt auch durch den Queens Garden Trail, der sich durch einen spektakulären Hoodoo-Garten windet.

Wir kommen nochmals am Sunrise Point vorbei und der Trail endet wieder am Sunset Point.

Wir fahren dann mit unserem Camper weiter zum Inspiration Point. Dort laufen wir einen kurzen Weg zum Upper Inspiration Point. Auch hier wieder ein spektakulärer Blick auf das Panorama des Amphitheaters.

Als nächstes fahren wir mit unserem Camper ans Ende des Bryce Canyon Scenic Drive. Die Strasse endet am Rainbow Point. Das ist die höchste Erhebung des Parks mit 2.778 m. Erst gehen wir zum Yovimpa Point. Dann laufen wir zügig den Bristlecone Loop. Immer wieder ein atemberaubendes Panorama.

Aufgrund der hohen Temperaturen (> 40 °C) und gleichzeitig dazu die niedrige Luftfeuchtigkeit (> 20 %) ist die Waldbrandgefahr sehr hoch. Immer wieder kommen wir an Orte vorbei, an denen das Feuer gewütet hat.

Auf dem Rückweg halten wir jeweils an schönen Aussichtspunkten.

Die Natural Bridge, einem imposanten Bogen aus rötlichem, eisenoxidreichem Felsen mit 26 m Spannweite. Wieder ein Highlight – es ist kaum zu fassen, was die Natur alles erschaffen hat.

Kurz vor Sonnenuntergang verlassen wir den Park und fahren wieder zu unserem Übernachtungsplatz. Die letzten Sonnenstrahlen auf die Hoodoos. Am Ausgang einige Souvenierläden in Westernmanier.

Aus dem Internet entnehmen wir, dass der Grand Canyon North Rim am Wochenende öffnet. Die Campingplätze haben noch geschlossen, aber alle Trails und Straßen sind offen. Wir planen diesen am Wochenende zu besuchen. Wir müssen dafür einige Meilen zurückfahren, das ist es uns aber wert. In der Regel ist der North Rim nur von Mai bis Oktober geöffnet, da es in den Wintermonaten bis zu 4 m Schnee gibt. Wir beschließen die Route 14 nach Cedar City zu nehmen. Zuerst kommen wir am Red Canyon vorbei.

Im Anschluss machen wir richtig Höhenmeter. Wir erreichen die alpine Waldgrenze beziehungsweise Cedar Breaks National Monument. Das Plateau liegt auf einer Höhe von 10.000 feet.

Grand Canyon - North Rim

Von Cedar City geht es dann wieder Richtung Süden auf der I-15. Wir fahren in St. George bei 41 °C links ab, wieder Richtung Fredonia, dann weiter bis Jacob Lake. Dort hat es dann wieder für uns erträgliche 25 °C.  Dort übernachten wir. Früh morgens starten wir. Die Anfahrt verläuft über das Kaibab Plateau. Am Eingang erhalten wir eine Karte des NP und einige Hinweise.

Wir fahren erst mal zur Grand Canyon Lodge und laufen von dort einen kurzen steilen Pfad bis zum Bright Angel Point. Von dort aus haben wir einen spektakulären Blick auf den Grand Canyon.

Dann geht es wieder die Strasse zurück bis zum Abzweig zum Point Imperial. Der höchste Aussichtspunkt des Grand Canyon liegt auf 2.286 m Höhe. Von hier aus können wir nicht nur in die Schlucht des Canyons, sondern auch auf den Marble Canyon, die Painted Deserts und auch auf das Navajo-Reservat blicken.

Auf der Cape Royal Road geht es für uns weiter bis zum Roosevelt Point Trail. Wir laufen den dortigen Trail und haben wieder grandiose Panoramen.

Am Ende der Strasse das Finale. Der Cape Royal Trail mit Blick auf Wotan’s Throne, Freya Castle und Vishnu Temple. All diese Formationen bilden das, was John Muir „die Hauptstadt der Natur“ nannte – für uns Ehrfurcht gebietend.

Wir laufen von dort aus wieder den Rundweg.  Auch hier wieder ein imposanter Blick über den Grand Canyon, zum Colorado River und zum Angels Window. Das Angels Window ist ein Felsbogen aus Kaibab-Kalkstein.

Auf der Rückfahrt machen wir noch einen Halt. Wir unternehmen eine kurze Wanderung in den Canyon hinein. 

Unsere Erwartungen an den Grand Canyon North Rim wurden weit übertroffen. Die Panoramen sind atemberaubend und schlichtweg spektakulär. Sehr viele und schöne Wanderungen und wenig Besucher. Am späten Nachmittag verlassen wir den Grand Canyon und fahren zu unserem Übernachtungsplatz.

Auf dem Kaibab Plateau geht es für uns auf die Forststrasse 611 und wir gelangen zu einem Übernachtungsplatz mit einer tollen Fernsicht. Den Tipp bekamen wir von Henning und Bianca. Die beiden Reisenden aus Flensburg, die mit uns auf dem Containerschiff waren. Herzlichen Dank für den Tipp.

Am nächsten Tag geht es weiter zu unserem nächsten Ziel, dem Zion National Park.

Zion Canyon

Aus dem Internet entnehmen wir, dass der NP geöffnet ist. Der Zion NP soll der schönste Park in Utah sein. Bei der Hinfahrt bekommen wir schon einen ersten Eindruck von den schroffen Felsen, den bewaldeten Flusstälern und rauschenden Wasserfällen. Wir bekommen den Tipp auf jeden Fall vor 10 Uhr im Visitor Center zu sein. Das schaffen wir auch.

Leider erfahren wir dort, dass aufgrund der großen Besucherzahlen der Park zwischenzeitlich nur für 400 Fahrzeuge geöffnet wird. Der Einlass ist so gegen 5.30 Uhr morgens und um kurz nach 6.00 Uhr sind die 400 Fahrzeuge bereits im NP. Dann wird der Scenic Drive für weitere Fahrzeuge gesperrt. Im Park selbst sind jedoch auch nur wenige Trails offen. Bei den geschlossenen Trails kann die “6 feet social distancing” nicht eingehalten werde. In Zeiten der Pandemie ist dieses Vorgehen mehr als nachvollziehbar. Wir machen das beste daraus und gehen den empfohlenen Watchman Trail und bekommen so einen Eindruck von dem Park.

Wir hatten Glück, dass wir zeitig gestartet sind. Als wir zurücklaufen kommen uns zwischenzeitlich einige Menschen entgegen. Wir beschließen, am nächsten Tag um 5.30 Uhr den NP nicht nochmals zu besuchen. Die Menschenmassen sind uns dann doch zu viel. Es ergibt sich vielleicht ein anderes Mal die Gelegenheit den Park nochmals zu besuchen. Der Westen der USA bietet so viele weitere schöne Reiseziele in der Natur, dass sich das verschmerzen lässt. Als nächstes planen wir, den Capital Reef National Park zu besuchen. Wir fahren ein weiteres mal vorbei am Zion Canyon.

Es geht weiter auf dem Scenic Byway 12 vorbei am Bryce Canyon und bis nach Escalante. Dort ein kurzer Halt um letztmalig alles Wichtige zu besorgen. Auf unserer Strecke kommt längere Zeit keine Gelegenheit mehr sich mit Lebensmittel einzudecken. Die Straße verläuft abwechslungsreich durch Felslandschaften und Hochwald mit zum Teil sagenhafter Strassenführung.

Ein Blick auf den Escalante River.

Der nördliche Abschnitt bietet von der Höhe der Boulder Mountains (3.000 m) erste Ausblicke auf die fernen Massive des Capitol Reef National Park.

Weiter auf der phänamonalen #12 kommen wir durch eine ganz andere Landschaft als im Escalante Bereich. Die Strasse klettert durch den Dixie National Forest auf 3.000 m Höhe und bietet tolle Ausblicke auf die fernen Formationen der Waterpocket Fold, Teil des Capitol Reef Park.

Capitol Reef National Park

Gegen Abend erreichen wir den Capitol Reef National Park. Die Einfahrt in den Park von Westen vorbei an Felswänden und -Formationen ist – besonders in der Abendsonne – grandios.

Wir fahren zum Visitor Center und holen uns eine Karte. Dann geht es wieder zurück mit einem kurzen Halt am Panorama Point bis zu unserem Übernachtungsplatz.

Der Capitol Reef NP ist der am wenigsten bekannte von Utah’s fünf NPs. Sein herausragendes geografisches Merkmal ist die über 150 km lange Waterpocket Fold, eine Sandsteinfaltung die jahrhundertelang eine undurchdringliche Barriere darstellte. Erst 1962 wurde die erste befestigte Strasse über “das Riff” gebaut.

Am nächsten Morgen fahren wir zeitig wieder in den NP hinein, vorbei am Visitor Center und folgen dem Scenic Drive. Wir machen immer wieder einen Halt um die roten Felswände mit den verschiedenen Schichten von Sedimentgestein zu bestaunen.

Am Ende der Straße geht es dann auf einem unbefestigten Weg (für große Fahrzeuge gesperrt) ca. 4 km weiter durch den engen Canyon bis zu einem Parkplatz. Dort ist dann auch Schluss mit fahren. Wir machen von dort aus den Capital George Trail, der uns noch weiter hinein in den Canyon führt. Der Canyon verengt sich auf wenige Meter. Auch hier können wir die engen Schluchten und Felsspalten mit dessen Farben bestaunen.

Wieder an unserem Fahrzeug angekommen fahren wir den Scenic Drive zurück. Auch hier interessante Blickwinkel auf die imposanten Felswände. Am Visitor Center geht es dann auf die Highway 24. Die einzige Asphaltstraße durch den NP, der Hwy-24, durchzieht die Nordhälfte der Waterpocket Fold und folgt dem Canyon des Fremont River. Die Waterpocket Fold zeugt von einer über 200 Mio. Jahre dauernden erdgeschichtlichen Bewegung.

Wir fahren die Straße entlang, bis wir den Parkplatz erreichen, von dem aus wir den Hickman Bridge Trail laufen können. Wir wandern zum Steinbogen – Natural Bridge – der sich mit einer Länge von 40 Metern über einen Bach spannt.

Wieder an unserem Camper angekommen geht es für uns weiter die Hwy-24 und die I-50 bis nach Grand Junction. Unterschiedlicher kann die Landschaft nicht sein.

Ach ja, unser Sorgenkind, der Kühlschrank. Hier werden unsere Nerven schon sehr strapaziert. Wir haben seit Einbau der neuen Steuereinheit das Problem, dass wir teilweise 18 °C im Kühlschrank haben, gerade wenn es draußen heiß ist. Abends wenn es dann kühl wird, kühlt der Kühlschrank trotzdem nicht runter. Es scheint so, dass die Kühlung über längere Zeit aussetzt. Unsere Lebensmittel verderben sehr schnell und im Umkehrschluss können wir nur wenig bevorraten. Gerade im Westen der USA ist das sehr, sehr schlecht.

Nachdem alles erledigt ist, fahren wir zum Walmart Parkplatz. Dort treffen wir Jerry Sue und Bernd, unsere Freunde aus Albuquerque. Wir haben uns schon sehr auf das Wiedersehen gefreut. Als die Beiden in Richtung Colorado aufgebrochen sind, haben wir uns bereits verabredet. Um so schöner, dass die Planung geklappt hat und wir uns nun tatsächlich treffen. Wir werden die nächsten Tage gemeinsam verbringen. Die Beiden haben schon eine detaillierte Reiseplanung gemacht, auf die wir uns sehr freuen. Erst mal fahren wir zu unserem gemeinsamen Übernachtungsplatz.

Morgens geht es auf der Hwy-65 in Richtung Grand Mesa National Forest. Das dortige Visitor Center hat geschlossen und wir bekommen daher leider keine Wanderkarten für das Gebiet. Wir beschließen daher, eine Wanderung um den Award Creek zu unternehmen.

Grand Mesa National Forest

Akelei-Blüte – Staat Colorado Blüte.

Abends übernachten wir am Crag Crest West Trailhead. Unserem Endpunkt für die Wanderung am nächsten Tag. Morgens fahren wir mit dem Camper von Bernd und Jerry Sue zum Startpunkt des Crag Crest West Trailheads. Zuerst zeigt sich das Wetter noch von seiner besten Seite. Aber dann kommt Wind auf und es ziehen dunkle Wolken auf. Es wird kühl und regnerisch. So wie es eben in den Bergen schnell einen Wetterumschwung geben kann. Zum Ende unserer Wanderung wird es dann auch wieder schön sonnig.

Nachdem wir bei unserem Camper angekommen sind fahren wir zu viert zum Startpunkt, wo der Camper von Bernd und Jerry Sue steht. Von dort aus machen wir uns auf den Weg zum Grand Mesa Lands End Observatory. Als wir dort ankommen bläst ein sehr starker Wind auf dieser Höhe. Wir beschließen trotzdem, dort auf der Höhe zu übernachten.

Nach einer sehr windigen Nacht machen wir uns morgens auf den Weg um die Lands End OHV Road 100 hinunter zu fahren. Das ist eine unbefestigte Strasse, die sich hinunter ins Tal schlängelt mit phantastischer Aussicht auf Grand Mesa Colorado.

Unten angekommen geht es dann weiter in Richtung Lake City. Auf einem schönen Rastplatz an einem Stauwerk mit Eisenbahn und Staumauer essen wir zu Mittag.

Lake City und Cinnamon Pass

Abends erreichen wir in Lake City unseren reservierten Campground. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang durch den Ort.

Abends ein neugieriger Besuch auf unserem Campingplatz.

Bernd und Jerry Sue haben vorab einen Jeep gemietet und Bernd übernimmt morgens das Fahrzeug. Wir starten zu viert im Jeep um den Alpine Loop Scenic Byway zu fahren. Es soll sich um ein Offroad Erlebnis handeln. Wir sind schon sehr gespannt. Im 19. Jahrhundert wurden auf dieser unbefestigten Straße Edelmetalle aus Gold- und Silberminen zwischen Ouray, Lake City und Silverton transportiert. Wir möchten abseits von Touristenrouten einen faszinierenden Roadtrip inklusive einer Wanderung machen. Während der Fahrt immer wieder imposante Gebirgslandschaften.

Auf der Strecke parken wir das Fahrzeug auf ca. 2.900 m starten wir zu unserer Wanderung anfangs entlang des Cottonwood Creek. Der Wanderweg geht vereinzelt über kleinere Schneefelder und am Ende erreichen wir einen kleinen See auf 3.934 m Höhe. Auf dem Weg dorthin immer wieder einzigartige Aussichten auf die Bergwelt.

Wir begegnen Murmeltiere …

… und einen Pfeifhasen, auch Pika genannt.

Im Anschluss setzen wir die Offroadfahrt fort. Die Strecke führt bis zum 3.852 m hohen Cinnamon Pass. Von dort aus haben wir ein sagenhaftes Panorama auf die umliegenden über 4.000 m hohen Berge.

Danach fahren wir die Strecke wieder zurück. Eine Offroadfahrt vom feinsten – mit Bernd als Fahrer, der die Strecke professionell meistert.

So gegen 18.00 Uhr erreichen wir wieder unseren Campingplatz. Jetzt ist erst mal Duschen angesagt und der Hunger ist zu stillen.

Am nächsten Tag heißt es dann aber auch schon wieder Abschied nehmen von Jerry Sue und Bernd. Deren Fahrt geht nun nach 3 Wochen zu Ende und sie fahren wieder nach Hause. @Jerry Sue und Bernd: Vielen Dank an Euch für die schöne gemeinsame Zeit, die viel zu schnell vorbei ging.

Für uns ging die Fahrt weiter auf der #149 bis nach Gunnison.

Dort haben wir Glück und bekommen einen schönen Campingplatz in der Hartman Rocks Recreation Area. Die Campingplätze sind naturbelassen und weit verstreut.  Wir haben sogar eine Feuerstelle und es gibt Toiletten. Am 04.07. ist Independence Day in den USA und die Campingplätze sind so gut wie ausgebucht. Daher verweilen wir einige Tage auf dem Platz.

Während dieser Zeit bekommen wir ungebetene Untermieter. Nachts hören wir im Camper leise Geräusche. Dann wird etwas angeknabbert. Schnell das Licht an. Gerade noch sehen wir eine kleine Maus davonhuschen.

Am nächsten Tag holen wir unsere Fahrräder heraus und machen eine Radtour zum nächsten Ort 12 km weit entfernt. Wir kaufen Mausefallen. Stellen diese gleich nachts auf – am nächsten Morgen eine Maus in der Falle – jedoch weitere Geräusche im Fahrzeug. Nicht auszudenken, was diese kleinen Nager alles anrichten können. Wir recherchieren im Internet, dass man Mäuse auch mit ätherischen Ölen vertreiben kann. Wir haben Teebaumöl. Dann die Idee: Wir legen mit Teebaumöl beträufelte Tücher in Schränke und Ecken aus. Das ganze Wohnmobil riecht sehr unangenehm. Selbst wir würden gerne ausziehen und hoffen, dass dies auch auf Mäuse zutrifft. Welch ein Wunder, am nächsten Tag hören wir keine Geräusche mehr. Auch die weiteren Tage/Nächte sind ruhig. Wir schließen daraus, dass das Teebaumöl mit seinem widerlichen Geruch Wirkung zeigte.

Zu guter letzt noch ein Thema, das uns schon mehrere Wochen zeitintensiv begleitete. Unsere Visumverlängerung für die USA. Mitte Juni benötigen wir wieder eine neue Aufenthaltsgenehmigung für 6 Monate. Unser Plan, die Ausreise nach Kanada, um in Alaska wieder in die USA einzureisen, funktioniert nicht mehr. Eine Verlängerung des Visums ist nicht ohne eine Aus- und Einreise möglich. Die deutsche Botschaft in Kalifornien hat uns diesen Sachverhalt telefonisch als auch per Mail bestätigt. Eine Ausreise nach Mexico oder auch Kanada ist auf dem Landweg nicht möglich, da die Landgrenzen für “non-essential” travel geschlossen sind. Die aktuellen Reiserestriktionen zu Kanada/Mexico werden hierzu jeweils zum 22. eines Monats veröffentlicht. Des Weiteren hat das Weiße Haus in der „Proclamation on the Suspension of Entry as Immigrants and Nonimmigrants of Certain Additional Persons Who Pose a Risk of Transmitting Coronavirus“ sehr detailliert die weltweiten Reiserestriktionen der USA beschrieben.

Da möchten wir Arthur Schopenhauer zitieren. Es ist im Leben wie im Schachspiel: Wir entwerfen einen Plan; dieser bleibt jedoch bedingt durch das, was im Schachspiel dem Gegner, im Leben dem Schicksal zu tun belieben wird. Die Modifikationen, welche hierdurch unser Plan erleidet, sind meistens so groß, daß er in der Ausführung kaum noch an einigen Grundzügen zu erkennen ist.

Das heißt wir haben einen Plan entworfen … und berichten im nächsten Blog ob und mit welchem Aufwand es geklappt hat.