Bellingham Bay

Der Bundesstaat Washington liegt im Nordwesten der USA und ist im Vergleich zu Deutschland fast doppelt so groß. Die durchschnittliche Bevölkerungszahl beträgt nur 39 Menschen/km2 (in Deutschland 229 Menschen/km2). Fast 90 % der Einwohner sind europäischer Herkunft. 

Wieder in den USA eingereist fahren wir erst einmal zum Einkaufen von Lebensmitteln und Diesel tanken. Das erledigen wir in Bellingham im Bundesstaat Washington. Theresa und Dave sind bereits dort und warten auf uns. 

Danach beschließen wir gemeinsam den Chuckanut Drive zu fahren. Das ist eine historische Panoramastraße entlang der Bellingham Bay. Wir übernachten direkt am Fähranleger in Couperville. 

Am nächsten Tag nehmen wir die Überfahrt nach Port Townsend um 11 Uhr. Da wir die Überfahrt nicht reserviert haben müssen wir morgens die Tickets kaufen. Danach stellen wir uns gleich an, damit wir einen Platz auf der Fähre bekommen. Nachdem alles gut geklappt hat besichtigen wir bis zur Abfahrt Fort Casey. Es handelt sich um ein ehemalige US Fort mit einigen Bunkern.

Olympic Nationalpark

Die Überfahrt nach Port Townsend dauert nur 30 Minuten. Von dort aus geht es weiter zum Olympic Nationalpark Visitor Center. 

Auf der Olympic Halbinsel im Westen des Bundesstaates Washington erstreckt sich der Olympic Nationalpark im Mittelgebirge des Olympic Mountain über eine Fläche von ca. 4.000 km2. Der Park teilt sich in drei Teile auf. Einmal die Gebirgsregion um die Olympic Mountains, der Küstenbereich am Pazifik und der Regenwald im Westen des Parks. Die weltweit größte Biomasse (die Gesamtmasse aller Organismen in einem bestimmten Gebiet) findet man in den gemäßigten Regenwäldern des Olympic Nationalparks. Einen großen Anteil daran haben die Bäume der Wälder. So gehören die riesigen Koniferen des Park zu den größten Lebewesen der Welt. 

Im Visitor Center bekommen wir eine Übersichtskarte zu den Highlights und den Straßen. Leider ist die Zufahrt zum ersten Teil in die Gebirgsregion aufgrund eines Erdrutsches gesperrt. Das heißt wir können die geplante Wanderung in diesem Teil nicht durchführen. 

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit beschließen wir zum Ediz Cook mit Blick auf die Stadt und dem Hafen von Port Angeles zu fahren. Dort lassen wir den Abend ausklingen.

Am nächsten Tag geht es zum Lake Crescent. Dort unternehmen wir gemeinsam eine Wanderung zu den Marymere Falls. Das Wetter ist so schön, dass wir nachmittags schwimmen gehen im Lake Crescent. Wunderbares klares aber kaltes Wasser. Ideal zur Abkühlung.

Gegen Abend fahren wir zu Walmart in Port Angeles um dort Luzia und Jan zu treffen. Die Freude ist groß und wir haben uns alle viel zu erzählen.

Am nächsten Morgen müssen wir uns von Theresa und Dave verabschieden. Die beiden haben die Fähre für die Rückfahrt bereits gebucht und müssen pünktlich wieder in Townsend sein. Wir sind ganz traurig – freuen uns aber schon, wenn wir die beiden in Mexiko wieder treffen werden. 

Mit Luzia und Jan fahren wir zum Parkplatz bei den Marymere Falls. Die beiden wandern zu den Wasserfällen. Wir unternehmen die Wanderung zum Mount Storm King. Nach 14 km und 650 Höhenmetern gönnen wir uns danach im Lake Crescent noch einmal eine Abkühlung.

Danach treffen wir uns mit Jan und Luzia. Die beiden haben einen schönen Übernachtungsplatz gefunden und wir stoßen dazu. Wir haben einen schönen gemeinsamen Abend bei den beiden im Camper.

Am nächsten Tag fahren wir zu der Salmon Cascade. Leider sehen wir keinen springenden Lachs. Es tummeln sich aber viele Lachse im Fluss.

Danach geht es die Stichstraße wieder zurück und wir fahren zum Rialto Beach. Dort liegt sehr viel Treibholz am Strand. Wir beobachten Pelikane beim Fische fangen.

Danach treffen wir uns nochmals mit Jan und Luzia am gemeinsamen Übernachtungsplatz.

Am nächsten Morgen fahren wir in den dritten Parkteil. Zum Hoh Rain Forest Visitor Center, das im Regenwald liegt. Wir wandern zum Mineral Creek und zu den Falls von Forks. Wir laufen an gigantischen alten Riesenlebensbäumen, Douglasien, Oregon-Ahornen und Sitka-Fichten vorbei. An allen hängen lange, schwingende grüne Bärte. Endlose Lagen an Moosen, Flechten, Farnen und andere immergrünen Pflanzen, die den Boden meist meterhoch bedecken. Sie alle wachsen und gedeihen in einem Gebiet mit fruchtbarer Erde und Niederschlägen, die bis zu 3,80 Meter im Jahr erreichen.  Die 12 km Wanderung ist für uns eine unvergessliche Erfahrung.

Am darauffolgenden Tag geht es zum Ruby Beach. Das Wort Beach weckt hier falsche Hoffnungen. Die Küste im Park hat nichts mit weißen Sandstränden und türkisgrünem Wasser zu tun. Hier schlägt der Pazifik gegen die felsigen Gestade des Kontinents und hinterlässt mit Felsen übersäte Strände und wild gezackte Landspitzen.Wir unternehmen einen ausgiebigen Spaziergang am Strand. Nach einigen Kilometern stoßen wir auf einen toten Wal. Aufgrund des beißenden Geruchs kehren wir um. Der Küstennebel verzieht sich leider nicht. Wir steigen in unseren Camper und fahren bis Kalaloch und finden einen schönen Übernachtungsplatz.

Am nächsten Morgen immer noch Nebel an der Küste. Wir fahren bis zum Lake Quinault und füllen unseren Wassertank. Nutzen dann auch noch die Gelegenheit eine kurze Wanderung im Regenwald zu unternehmen. Danach verlassen wir den Olympic Nationalpark und fahren weiter bis nach Aberdeen.

Dort angekommen checken wir erst einmal den Wetterbericht an der Küste. Dort ist für die nächsten Tage weiterhin starker Nebel vorhergesagt. Als nächsten informieren wir uns über die Homepage CalFire, in welcher Gegend aktive Waldbrände sind. Daraufhin beschließen wir zum Mount Rainier Nationalpark weiterzufahren. Es ist dort in der Gegend zwar ein größeres Waldfeuer, es dürfte aber nach Recherchen die Luftqualität in diesem Gebiet nicht zu sehr belasten.

Auf dem Weg zum Nationalpark legen wir einen kurzen Stop in Tacoma ein. Wir müssen ein paar Dinge besorgen und besuchen die dortige Shopping Mall. Nachdem wir alles erledigen konnten, machen wir uns auf den Weg zu unserem Camper. Plötzlich müssen alle Besucher in den jeweiligen Laden gehen, an dem sie sich gerade in der Nähe aufhalten. Dort werden wir dann angehalten ganz schnell in die hinteren Räume des Ladens zu gehen. Kurze Zeit danach dann die Information, dass gerade in der Shopping Mall eine Schießerei stattfindet. Wir müssen warten, bis die Polizei die Situation unter Kontrolle hat. Das Personal ist für solche Situationen gut vorbereitet. Wir bekommen immer wieder von der Polizei über das Ladenpersonal Informationen zur aktuellen Lage. Nach knapp 2 Stunden dürfen wir die Räume über einen Hinterausgang mit Polizeischutz verlassen. 

Danach setzen wir unsere Weiterfahrt zum Mount Rainier Nationalpark fort.

Mount Rainier Nationalpark

Um fast 2.400 Meter überragt der Mount Rainier mit seinen 4.392 Meter Höhe die benachbarten Gipfel des Cascade-Gebirges. Wir können den schneebedeckten Gipfel des Berges bereits aus hunderten von Kilometern Entfernung sehen.

Wir nehmen frühmorgens den White River Entrance und fahren von dort aus zum Sunrise Visitor Center. Wir sehen den Nordosten des Mount Rainier im ersten Tageslicht glänzen. Die Straße ist nur bis Anfang Oktober geöffnet. Wir haben Glück, dass es so schönes Herbstwetter hat.  Daher ist die Straße noch an diesem Wochenende geöffnet.

Wir nutzen die Gelegenheit zu einer längeren Wanderung. Vom Sunrise Visitor Center starten wir zum Frozen Lake und dann weiter zum 1st und 2nd Burroughs Mountain auf eine Höhe von 2.253 m. Beide Gipfel bieten Panoramaausblicke auf den Rainier und die umgebenden Bergspitzen. Nach ca. 13 km und 800 Höhenmetern kommen wir wieder am Camper an. Nachdem wir uns gestärkt haben fahren wir die Straße wieder zurück und verlassen den Nationalpark. Alle Campgrounds haben im Sunrise bereits geschlossen und wir übernachten außerhalb des Parks.

Am Montag fahren wir gleich früh morgens zum Stevens Canyon Entrance. Das hätten wir besser noch am Sonntag nach unserer Wanderung getan. Die Zufahrt ist leider ab Monat gesperrt. Das bedeutet wir müssen einen Umweg von 140 km fahren um zum Nisqually Entrance zu gelangen.

Da wir eine längere Wanderung geplant haben übernachten wir nochmals außerhalb des Parks. Kurz nach Sonnenaufgang fahren wir bis nach Paradise im Mount Rainier Nationalpark. Von dort starten wir unsere Wanderung zum Mount Rainier Glacier View und dann die Mount Rainier Panorama Point Runde. Immer wieder haben wir unglaubliche Panoramaausblicke auf die umliegenden Berge und den Mount Rainier. Unsere Wanderung endet nach 13,2 km und 720 Höhenmetern. 

Portland

Wir verlassen nun den Bundesstaat Washington und fahren weiter in Richtung Portland. Die Stadt liegt im Bundesstaat Oregon. Oregon liegt wie Washington ebenfalls im Pazifischen Nordwesten der USA. Der Bundesstaat ist mit seiner Fläche dreimal so groß wie Österreich.

Seit mehreren Wochen planen wir unsere 2. Boosterimpfung. Da wir nicht immer genau sagen können, wo wir wann sind, gestaltet sich das sehr schwierig. Unseren online reservierten Termin in Kelso haben wir gut geplant. Bei CVS Pharmacy lassen wir uns neben der 2. Booster Impfung gleich auch die Grippeschutzimpfung verpassen. Wir haben diesmal beide keine großen Nebenwirkungen.

Danach fahren wir nach Portland zu Nila und Dave. Wir trafen uns vor gut 2 Jahren auf einem Parkplatz in Texas. Wir verbrachten damals einen schönen Nachmittag bei den beiden im Camper. Wir freuen uns sehr, die beiden wieder zu treffen. Nach so langer Zeit haben wir uns einiges zu erzählen. Die beiden überraschen uns gleich mal mit einer super leckeren Lasagne und als Nachtisch von Dave selbst gebackenen lauwarmen Schokoladenkuchen mit Tilamook Vanilleeis 😀. Das gibt unsere Camper Küche nicht her.

Zum Frühstück dann wieder eine Überraschung. Es gibt von Dave frisch gebackene Waffeln mit Sahne und Himbeeren aus Nilas Garten. Danach unternehmen wir gemeinsam einen Ausflug zum Multnomah Falls, dem Chanticleer Point und Crown Point mit Blick auf den Columbia River. Bei leckerem Abendessen mit gegrilltem Burger, Salat und selbstgebackenem Brot lassen wir den Abend ausklingen. Dave spielt auf seinem Flügel und seiner Orgel und wir genießen die Zeit mit den beiden.

Am nächsten Tag dann wieder eine Überraschung zum Frühstück –  frischgebackenes Brot. Wir genießen noch ein paar gemeinsame Stunden bis die beiden nach Newport zu Freunden fahren. Wir fahren nach Portland um noch ein paar Dinge zu erledigen und bleiben noch zwei weitere Tage. Am nächsten Tag spielt Gabi am Flügel. Es war und ist immer ein Traum, an einem Flügel zu spielen!

Der Küstennebel hat sich mittlerweile verzogen und wir beschließen nun wieder an die Oregonküste zu fahren. Wir folgen dem uns vorausfahrenden LKW um nach ….zu fahren.

Unser erster Stop ist der Ort Tillamook. Die Stadt ist bekannt für ihren Käse und Eis. Man findet Tillamook Cheese in nahezu jedem Supermarkt in den USA. Wir besichtigen die Firma und kaufen einen großen Eisbecher. Eine große Portion genießen wir gleich und den Rest geben wir in das Gefrierfach.  

Danach Fahren wir zum Symons Viewpoint und erleben einen schönen Sonnenuntergang.

Oregon Küste

Die Highway 101 auch der Pacific Coast Scenic Byway oder Oregon Coast Highway genannt verläuft fast immer entlang des Pazifischen Ozeans. Die gesamte Küstenlinie in Oregon ist 584 km lang. 

Als nächsten Haltepunkte erreichen wir Cape Maeres State Park. Wir laufen einen kurzen Rundweg zum Leuchtturm und haben einen herrlichen Blick entlang der Klippen. Den berühmten Octopus Tree, eine mächtige Sitka-Fichte mit beeindruckenden Astverzweigungen können wir auf dem kurzen Wanderweg ebenfalls bestaunen.

Wir kommen immer wieder an State Parks vorbei. Es gibt ganze 79 State Parks und 11 Leuchttürme. Wir legen einen Halt am Lookout Cape Foulweather ein. Bei guter Sicht kann man dort Wale beobachten. Bei schlechter Sicht, halten sich die Tiere leider weiter draußen auf.

Wir besuchen die Yaquina Head Outstanding Natural Area bei Agate Beach nördlich von Newport. Aufgrund des Küstennebels können wir die bunten Gezeitentümpel sowie die zahlreichen Seehunde und -vögel nicht sehen. Laut Aussage eines gut gelaunten Rangers sind die Seehunde und -vögel nicht unter Vertrag der Natural Area und somit ist kein Verlass auf die Tiere – sie kommen und gehen wann sie wollen!

Bei Cape Perpetual besuchen wir Thor’s Well. An diesem natürlichen Loch an der Küste Oregons scheint das Meer im Erdinneren zu verschwinden. Eine scheinbar bodenlose Sinkhöhle schluckt unaufhörlich Meerwasser. 

Immer wieder beeindruckt uns aufs neue die Küstenlandschaft. Kurz vor Port Orford wieder Sanddünen mit großen Rocks.

Danach erreichen wir das nächste Highlight an der Oregon Küste. Kurz vor dem Ort Brookings beginnt der 19 km lange Samuel Boardman Scenic Corridor mit einsamen und wild zerklüfteten Küstenabschnitten. Eine Halt am Arch Rock sowie bei den Natural Bridges gehört für uns zum Pflichtprogramm. Danach legen wir noch einen Picknick Stop am Lone Ranch Beach ein.

An der Grenze der Bundesstaaten Oregon und Kalifornien, das heißt auf unserer Weiterreise von Nord nach Süd ist eine Lebensmittel Kontrollstation. D.h. kurz nach Einreise nach Kalifornien ist ein Checkpoint. Die Kontrolleure fragen nach bestimmten Lebensmittel, ob wir diese an Board haben. Im Internet kann man sich informieren, welche Früchte und Gemüsesorten aktuell nicht nach Kalifornien eingeführt werden dürfen. Nachdem wir keine verbotenen Lebensmittel einführen möchten können wir zügig weiterfahren. Wir sind im Bundesstaat Kalifornien angekommen.