Atlantik Küste

Die Halbinsel Florida liegt zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Golf von Mexiko. Nirgendwo in der USA gibt es im Jahresdurchschnitt so viele Sonnentage wie in Florida. In den letzten Wochen hatten wir doch immer wieder sehr kalte Nächte und Regentage mit kühlen Temperaturen. Wir freuen uns daher nun endlich auch mal Sommer zu erleben.

Wir fahren über die Küstenstraße nach Jacksonville.

Das ist die erste größere Stadt in Florida und dort gibt es einen IKEA. Wir haben uns im Vorfeld bereits informiert und beabsichtigen eine neue Matratze zu kaufen. Unsere Matratze im Wohnmobil weist bereits eine Kuhle auf und wir machen sie für unsere Rückenschmerzen verantwortlich. Es ist ja immer gut, wenn man jemand für etwas verantwortlich machen kann 😊.

In den USA sind die Standardmatratzengrößen nicht mit den deutschen Maßen vergleichbar. Alleine schon der Unterschied inch zu cm. Wir haben Glück und finden eine fast passende Schaumstoff Matratze. Nach dem Kauf erfolgt der Tausch auf dem Parkplatz. Jetzt sind wir gespannt, wie lange unsere neue Matratze hält, was sie verspricht.

Danach geht es an der Küstenstraße weiter bis nach New Smyrna Beach.

Woody und Birgit haben uns eingeladen. Die Beiden haben wir im Mount Pisgah Campground getroffen. Damals hatten wir uns nur kurz unterhalten und uns ausgetauscht. Wir waren sofort auf gleicher Wellenlänge und Birgit und Woody sind sehr, sehr nett. Sie haben uns die Möglichkeit gegeben im Vorfeld ein paar Dinge über Amazon zu bestellen, die wir dann an ihre Adresse schicken lassen konnten. Die Freude war riesengroß, als wir die Beiden wieder trafen. Unser Camper wurde hinter dem Haus im Garten geparkt. Dann gab es ganz viel zu erzählen. Birgit kommt ursprünglich aus der Nähe von Darmstadt, ist aber seit über 30 Jahren in den USA. Wir blieben fast eine Woche. In der Zeit war es mal schön, einen festen Tagesablauf zu haben. Nach dem gemeinsamen Abendessen ein schönes Gespräch, dann noch kurz vor dem Schlafengehen die Hunde ausführen.

Am Sonntag hatten wir die Gelegenheit mit Woody gemeinsam die Kirche in New Smyrna zu besuchen. Woody hat dort mit seiner E-Gitarre gespielt. Der Gottesdienst und auch die Predigt – wir waren sehr beeindruckt und begeistert – wie sich lebendige Kirche anfühlt. Mit viel positivem Spirit, Freude und sozialem Engagement, ein Vorbild für die europäischen christlichen Kirchen.

Die Beiden geben uns den Tipp, einen Ausflug zum Blue Spring State Park zu unternehmen. Die größte Quelle, die den St. Johns River speist, ist die Blue Spring mit einer konstanten Temperatur von 22 Grad Celsius. Von November bis März dient sie als Winterrefugium für Karibik-Manatees. Als wir eintreffen, informiert uns der Ranger, dass bereits 275 Manatees (Seekühe) eingetroffen sind. Wir unternehmen eine Kajaktour um die Tiere von der Nähe aus zu beobachten. Die Manatees schwimmen unter unserem Kajak und ziehen langsam vorbei – sehr beeindruckend.

Nach der Kajak Tour gehen wir einen Pfad zu einer Aussichtsplattform. Auf dem Weg sehen wir dann noch Schildkröten, Eichhörnchen und weitere Manatees.

Einen Tag lang erkunden wir New Smyrna Beach mit dem Fahrrad.

Einen weiteren Tag nutzen wir um Merritt Island National Wildlife Refuge zu besuchen. Wir laufen einen Trail der durch die unberührte Wildnis des Reservates führt. Salzwassermarsche, Flussmündungen, Hartholz-Hammocks (dichtbewaldete Bauminseln), niedrige Kieferwälder, Buschland, Küstendünen und Wildtiere.

Truthahngeier (Turkey Vulture)

Nach fast einer Woche – einer sehr schönen Zeit – sagen wir Good Bye zu unseren Freunden Birgit und Woody. Wir hoffen, dass wir uns bald wiedersehen.

Space Coast

Unser nächstes Ziel ist der Besuch der NASA im Kennedy Space Centers in Cape Canaveral. Das KSC ist der berühmteste Weltraumbahnhof der NASA. Von dort starteten von 1968 bis 2011 die bemannten Raumflüge und zahlreiche Satelliten in das Weltall. Der Standort für den Weltraumbahnhof wurde dort gewählt, da er sich dicht am Äquator befindet und somit sich die Erdrotation optimal ausnutzen lässt. Zudem finden die Starts gegen die Erdrotation Richtung Osten über den Atlantik statt, so dass es keine Flüge über bewohntes Gebiet und keine Gefährdung gibt. Gleich am Eingang das John F. Kennedy Monument.

Wir starten zuerst mit der Kennedy Space Center Bus-Tour, die im Basis-Ticket enthalten ist. Wir kommen unter anderem an den Raketen- und Space Shuttle Startrampen vorbei wie dem berühmten Apollo 8 Startplatz.

Auch am NASA Vehicle Assembly Building kommen wir vorbei. Es ist das Montagegebäude, in dem die Saturn Raketen senkrecht zusammengebaut als auch die späteren Space-Shuttles mit Feststoffraketen verbunden und zum Start vorbereitet werden. Die Halle zählt mit seiner Höhe von 160 m zu den größten Hallen der Welt. Auch das 139 m hohe Tor ist das größte der Welt.

Die Tour endet am Apollo/Saturn V Center. Dort angekommen gibt es einen Einführungsfilm. Wir hören und sehen Präsident John F. Kennedy, wie er seine berühmte Rede „We choose to go on the moon“ zum Mond Mission Programm hält. Danach wird der zweite bemannte Flug zum Mond vom 21.12.1968 für die Besucher simuliert. So befinden wir uns nach dem Film in der Mission Control und bekommen das Gefühl fast live beim Start der Apollo 8 dabei zu sein. Danach können wir noch allerhand Exponate uns anschauen, die mit den Apollo-Missionen zu tun haben. Wie die Apollo 14 Landekapsel, Raketenantriebswerk und die Saturn 5 Rakete der Apollo 11.

Danach fahren wir mit dem Bus wieder zurück zum Visitor Komplex. Dort angekommen besichtigen wir die Space Shuttle Atlantis Ausstellung. Die Atlantis hängt mit seinen 37 Meter und offenen Klappen und Greifarm imposant in den 10 Stockwerken hohen Halle. Mit dem NASA Bus wurden die Astronauten zur Rakete gefahren.

Dann nutzen wir auch die Gelegenheit an einer Führung im Rocket Garden teilzunehmen. Dort werden historische Raketen, die Satelliten und auch Astronauten in den Weltraum befördert haben, ausgestellt. Die Raketen ragen über 30 Meter in den Himmel.

Gleich daneben besichtigen wir die US-Astronaut Hall of Fame / Heroes and Legends. Sie beinhaltet die weltgrößte Sammlung von privaten Memorabilien der Astronauten.

Zwischen den Highlights haben wir uns noch zwei Filme im IMAX-Theater angesehen. „Journey To Space“ war sogar ein 3D-Film.

Kurz nach 18 Uhr haben wir zum Ende der Besuchszeit das KSC verlassen. Wir fanden, dass sich der Besuch auf jeden Fall lohnt. Der Eintrittspreis pro Person mit 57 $ ist zwar sehr hoch zuzüglich der Parkgebühr von 15 $ für unseren RV. Vom Aufbau, Größe und Showcharakter erinnert das KSC eher an einen kleinen Vergnügungspark.  Wir haben viel über die Raumfahrt allgemein, die Technik dahinter, die amerikanische Raumfahrtgeschichte gelernt. Die multimediale und interaktive Aufarbeitung der amerikanischen Raumfahrtgeschichte ist sehr beeindruckend: Riesige 3D-Leinwände, beeindruckende IMAX Kurzfilme und persönliche Führungen.

Unser nächster Halt ist der Long Point Park, der am Indian River Lagoon liegt. Neben viel Wildlife am Abend ein unglaublicher Sonnenuntergang. Unsere Nachbarn auf dem Campground, Ted und Jean, geben uns ganz viele tolle Tipps für unsere Weiterreise in Florida. Damit sind wir gut gerüstet für die Weiterfahrt.

Unser nächster Halt ist der Savannas Recreation Park im Fort Pierce. Ein sehr schöner naturbelassener Park bzw. Swamp.

Treasure Coast

Jupiter und Jupiter Island ist eine äußerst vornehme Wohngegend und eine der reichsten Gemeinden der USA. Wir fahren durch die Stadt Stuart, die den Spitznamen „Sailfish Capital of the World“ hat. Der Ort war jahrelang heimliches Traumziel sportbegeisterter Millionäre mit ihren glitzernden Jachten. Es ist besonders bei Angelfreunden extrem beliebt. Unser eigentliches Ziel der Fahrt ist Hutchinson Island. Eine lange, schmale Barriereinsel, die in Stuart beginnt und bis Fort Pierce im Norden reicht. Wir sind begeistert vom atemberaubenden, unberührten Strand, der sogar frei zugänglich ist.

Danach geht es die Küstenstrasse weiter bis zum Jonathan Dickinson State Park. Ein State Park zwischen dem US Hwy 1 und dem Loxahatchee River, am Nordende von Jupiter Island.

Auf unserem Weg weiter in Richtung Palm Beach besuchen wir das Loggerhead Marine Life Center. Dort werden verletzte und kranke Schildkröten und ihre Nachzucht aufgepäppelt und wieder in Freiheit entlassen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter stehen für Fragen zur Verfügung und erklären sehr viel. Mit einer Spende kann man das Life Center unterstützen, was wir sehr gerne gemacht haben.

Gold Coast

Wieder zurück auf der Küstenstrasse geht es weiter bis nach Palm Beach. Als sich Henry Flagler damals entschloss, das heutige West Palm Beach zu bauen, hatte er dessen Zweck genau vor Augen: eine Wohngegend für die Arbeiter, um seine glitzernde Resort-Stadt auf der anderen Seite des Damms am Laufen zu halten. Auf der einen Seite das schillernde Palm Beach und auf der anderen Seite das coolere West Palm Beach mit hart arbeitenden und kräftig einen drauf machenden Einwohner.

Palm Beach ist die drittreichste Stadt der USA. Und tatsächlich am Ufer reihen sich Palastvillen im griechisch-römischen Stil aneinander, Bentleys und Porsches rollen über die breiten Alleen der Innenstadt und die Straßen sind sehr sauber. Wir leisten uns einen kostenlosen Stadt- und Schaufensterbummel auf der extrem vornehmen Worth Ave. Am Schluss besuchen wir noch den goldenen Strand der Gold Coast – for free.

Danach machen wir uns auf den Weg nach Miami Beach. Auf unserer Fahrt entlang der Küstenstraße geht es durch die Orte Lake Worth, Delray Beach, Fort Lauderdale bis nach Miami. Rechtzeitig zur Hauptverkehrszeit abends treffen wir dort ein – und stehen im Stau.

Miami

Wir beginnen den Tag mit einem Stadtspaziergang im Art déco in Miami Beach.

Das Carlyle und das Cadozo Hotel mit abgerundeten Ecken gehört Gloria Estefan.

Das Bestseller Hotel Leslie ebenso im Art-déco Stil.

Gleich gegenüber der glanzvollsten Art déco-Gebäuden Miamis befindet sich South Beach. Das ist der bekannteste und beliebteste Strand direkt am Ocean Drive in Miami. Die Lifeguard Stands haben auch bei uns als Fotomotiv herhalten müssen. Sandkünstler haben eine belebte Straße mit vielen Autos dargestellt.

Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir aus dem Zentrum von Miami um nach Key Biscayne zu gelangen. Um dorthin zu gelangen muss man eine lange Dammstraße fahren und wird am Ende mit einem hinreißenden Blick auf die Skyline von Miami belohnt.

Keys und Key West

Nach dem Besuch von Miami steht für uns das Highlight Florida Keys auf dem Programm. Die Florida Keys sind eine Kette von über 200 Koralleninseln und erstrecken sich von der Südspitze Floridas über eine Gesamtlänge von über 290 km. Die Florida Keys sind über den Overseas Highway durch 42 Brücken miteinander verbunden. Die Fahrt gestaltet sich weniger spektakulär, als wir uns das vorgestellt haben. Man sieht nur an vereinzelten Passagen etwas vom Wasser, insbesondere wenn man über die Brücken zwischen den einzelnen Keys fährt. Rechterhand und linkerhand findet man jede Menge Shops, Supermärkte und Hotels. Erst ab der Insel Marathon und der Fahrt über die Seven Mile Bridge kommt bei uns das richtige Inselfeeling der Keys bei der Fahrt auf.

Wir erreichen das kleine Städtchen Key West, das der westlichste Endpunkt des Overseas Highways ist. Key West ist eine 18 km² große Insel und hat allerlei Attraktionen wie Villen im viktorianischen Stil, einen schönen Bordwalk am Hafen und palmengesäumte Straßen. Darunter das Hemingway-Haus, das etwa 10 Jahre lang Heimat des US-Literaturnobelpreisträgers Ernest Hemingway und seiner Frau war. Am Abend besuchen wir einen uns empfohlenen Pub mit Live Musik.

Viele Häuser sind weihnachtlich dekoriert und beleuchtet.

Am nächsten Tag fahren wir zurück zum Bahia Honda State Park und genießen dort den Tag am Strand und am Abend den Sonnenuntergang. Der Beach ist der schönste Naturstrand auf den Keys. Das Seegras dort wird absichtlich nicht weggeräumt, da es für das Ökosystem der Florida Keys sehr wichtig ist.

Am 10. September 2017 überrollte einer der stärksten je verzeichneten Hurrikane Florida. Der Hurrikan Irma traf bei den Florida Keys als Sturm der Kategorie 4 mit einer Breite von der Größe Texas auf Land. Nachdem eine 2,5 m hohe Sturmflut Everglades City überrollt hatte, lies sie Häuser und Geschäfte schlammig zurück. Die Katastrophenschutzbehörde FEMA hat bestätigt, dass auf den Keys 25 % der Gebäude zerstört und 65 % beschädigt wurden. Unsere Campsite Bahia Honda wurde ebenfalls total zerstört. Sukzessive werden die Waschräume wieder neu gebaut. Andere Campingplätze sind noch zum Teil geschlossen.

Everglades Nationalpark

Am nächsten Tag verlassen wir die Keys da wir unser nächstes Florida Highlight, die Everglades besuchen möchten.

Bei den Everglades handelt es sich um ein Feuchtgebiet mit einem gigantischen Ausmaß von 6.000 km² und ist ein National Park. Während der Sommer Monate ist es überflutet und im Winter trocknet es aus. Das Wasser der Everglades bewegt sich langsam südlich in Richtung des Golfes von Mexiko und der Florida Bay. Es wird daher auch River of Grass genannt. Das Gelände hat nur 5 m Gefälle auf 100 km. Das Wasser fließt daher nur mit einer Geschwindigkeit von ca. 30 m pro Tag und braucht 40 Jahre bis zum Golf von Mexiko.

Die Everglades sind die einzige Region auf der Erde, in der sowohl Aligatoren als auch Krokodile leben.

Wir fahren erstmal über Homestead und Florida City zum Eingang der südlichen Everglades. Die Landschaft ist leicht hügelig mit Kiefern und Zypressen.

Am Royal Palm Visitor Center hat man die Möglichkeit zwei Trails zu gehen. Wir laufen zuerst den Anhinga Trail. Dabei entdecken wir jede Menge Alligatoren, Schildkröten und Wasservögel. 

Zwei Aligatoren direkt am Weg des Trails. Zur Regulierung ihrer Körpertemperatur halten sie ihr Maul geöffnet.

Kanadareiher (Great Blue Heron)

Knochenhecht (Florida gar)

Schmuckschildkröte (Florida Red-Bellied Turtle)

brauner Schlangenhalsvogel (Brown Anhinga)

schwarzer Schlangenhalsvogel (Black Anhinga)

Blaureiher (Blue Heron) beim fischen.

Grünreiher (Green Heron) auf der Lauer.

Ohrenscharbe (Double-crested Cormorant)

Der Gumbo Limbo Trail ist nach dem Weißgummibaum benannt, der auch Tourist Tree genannt wird, weil sich seine Rinde schält wie die Haut eines britischen Touristen mit Sonnenbrand.

Wir fahren weiter bis zum Pa-hay-okee Overlook, einem Aussichtspunkt mit Blick auf die schönsten Gebiete des River of Grass. Es geht weiter entlang an Zypressen bis zum Mahogany Hammock Bordwalk. Anschließend fahren wir bis ans Ende der Straße bis zum Flamingo Visitor Center. Dort am Hafen sehen wir dann ein Weißkopfadler Nest.

Der Weißkopfseeadler (White Bald Eagle) ist eines der bekanntesten Symbole Amerikas und ist das Wappentier der USA.

Brauner Pelikan (Brown Pelican) im Hafenbecken der auf nächste Beute Ausschau hält.

Am nächsten Tag fahren wir die gleiche Straße wieder zurück bis wir den Tamiani Trail (US 41) erreichen. Der Trail verläuft quer durch die Everglades und verbindet die Städte Tampa und Miami. Auch hier am Straßenrad wieder Alligatoren, Wasservögel und viele weitere Wildtiere – ganz nah zu erleben und zu beobachten.

Wir unternehmen einen Abstecher von der US 41, die Loop Road. Die Straße ist 24 Meilen (38 km) lang und unbefestigt. Wir haben wieder super Haltebuchten mit Blick über die überfluteten Wälder und auf Baumwipfel, in denen Fischreiher sitzen. In den Tiefen weiter unten tummeln sich hingegen Alligatoren, Wasservögel und Schildkröten.

Rosalöffler (Roseate Spoonbill)

Schmuckreiher (Snowy egret)

Die Everglades kann man sehr gut zu Fuß erkunden. Bei den meisten Trails handelt es sich um gut ausgeschilderte Wege bzw. Bordwalks. Die Alligatoren und Schlangen können auch neben dem Fußweg liegen. Daher sollte man natürlich wachsam sein und den Tieren nicht zu nahekommen.  Die Moskitos in den Everglades sind auch in der Trockenzeit (Winter) eine echte Plage. Wir wurden von den Spezies als Leckerbissen wahrgenommen und nicht geschont. Aus der Not heraus haben wir das schädliche DEET in „Buzz away“ aufgetragen – andere Mittel nützen nichts.

Nachdem wir die Everglades hinter uns gelassen haben bekommen wir von Locals den Tipp unbedingt den Delnor-Wiggins Pass State Park zu besuchen. Wir fahren den Tamiami Trail weiter bis nach Napels. Danach geht es an der Golfküste bis zum Delnor-Wiggins Pass State Park. Wir werden nicht enttäuscht. Vor uns ein langer, weißer Traumstrand. Obwohl es Sonntag war, waren nicht viele Leute da. Nach einem beeindruckenden Sonnenuntergang verlassen wir den Park um nach Fort Myers zu fahren.

Die Hochhäuser von Fort Myers sieht man schon von weiten.

Von dort aus fahren wir weiter nach Sanibel Island. Die Insel erreichen wir über eine mautpflichtige Brücke.

Danach geht es direkt zum Bowman’s Beach. Die Insel ist bekannt für ihre unzähligen, bunten, exotischen Muschelschalen. Leider war morgens Hochwasser und von den bunten Muscheln nicht viel zu sehen. Der Strand war aber trotzdem sehr schön.

So gegen Mittag machten wir uns auf den Weg in Richtung Tampa. Am nächsten Tag soll es heftiges Gewitter geben und wir möchten schon mal etwas Strecke zurücklegen. Über die App „FEMA Federal Emergency Management Agency“ wurden wir per Alert informiert, dass ein Hurrikan auf die Golfküste Floridas treffen wird. Die App wird von der nationalen Koordinationsstelle der Vereinigten Staaten für Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellt. Die Warnung bezieht sich auch auf das Gebiet um Tampa und wir fahren daher weiter in Richtung Norden.

 

Die Wetterwarnungen werden laufend aktualisiert. Der Hurrikan verliert an Stärke und wir übernachten in New Port Richey.

Wir haben weiterhin Wind, Regen und kühle Temperaturen. Morgens machen wir uns gleich auf den Weg um an der Nature Coast weiterzufahren.

Am Nachmittag hört es auf zu regnen und wir besuchen das St. Marks National Wildlife Refuge. Wir laufen einen kurzen Trail im Naturschutzgebiet.

Auf unserer Weiterfahrt nach Panama City entlang der Küstenstraße sehen wir noch Teile der Verwüstung, die der Hurrikan „Michael“ hinterlassen hat. Im Oktober 2018 traf der Hurrikan der Stufe vier auf das Festland und Panama City wurde besonders hart getroffen. Hurrican „Michael“ war der heftigste Hurrikan seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Am späten Nachmittag dann endlich besseres Wetter und wir fahren weiter die malerische Highway 30A. Der geografisch nördlichste Teil Floridas ist kulturell bei weitem der südlichste. An der Panhandle, wie dieser Abschnitt auch genannt wird, grenzen die Südstaaten Alabama und Georgia.

Wir hatten Glück und konnten für die Weihnachtsfeiertage einen Platz im Grayton Beach State Park reservieren. Als wir dort ankommen, trauen wir unseren Augen nicht. Die Schönheit des 4,5 km² großen Parks mit seinen marmornen Dünen, die direkt bis ans Wasser reichen, verschlägt uns glatt die Sprache. Der Sand ist fein und weiß, das Meer türkisblau.

Ein großer Vogel – ca. 1 m groß – hält Ausschau nach Beute.

Nach den Weihnachtstagen fahren wir weiter um Silvester im Ponce de Leon Springs State Park zu verbingen. Dort sprudelt eine der schönsten und am wenigsten erschlossenen Quellen Floridas. Die Quelle ist von knorrigen Bäumen umgeben und hat klares, nahezu fluoreszierendes Wasser wie aus dem Märchen. Die Sonne lockt auch Schmetterlinge hervor.

Wir lassen das Jahr im nördlichen Teil Floridas ausklingen.

Allen Freunden und Bekannten wünschen wir für das neue Jahr, so viel Glück, wie Wassertropfen im Meer, so viel Liebe wie Sterne am Himmel und Gesundheit an jedem neuen Tag.

Happy New Year 2020!