Salt Lake City

Salt Lake City ist anders als alle anderen amerikanischen Großstädte, die wir bisher besucht haben. Die Hauptstadt des Mormonenstaates Utah hat eine absolute Sonderstellung und ist voller Überraschungen und auch Widersprüche: Sehr sauber und aufgeräumt, die Menschen überaus freundlich und hilfsbereit. Seine Geschichte vermischt sich mit dem heutigen Technologie-Boom. Dieses Fazit zu Salt Lake City am Anfang. Unsere Erlebnisse und Eindrücke jedoch der Reihe nach.

Am späten Nachmittag kommen wir in Salt Lake City (kurz SLC genannt) an. Wir fahren zur Flight Park State Recreation Area. Am nächsten Tag erkunden wir die Umgebung. Gleich nebenan eine große Mine. Die Maschinen und wie die Arbeiten mit Ihnen verrichtet werden sind sehr beeindruckend.

Nach Information von DHL wird unser Paket 6 bis 10 Werktage Lieferzeit benötigen. Innerhalb von 3 Tagen müssen wir es bei Ankunft bei der Pickup Location abholen. Wir planen daher uns in der Gegend um SLC aufzuhalten.

Im Internet bekommen wir heraus, dass es wohl ein gutes Fotogeschäft in SLC gibt. Wir beschließen dort hinzufahren und unser Objektiv und Kamerabody prüfen zu lassen. Die Firma Pictureline ist tatsächlich ein Glücksfall für uns. Das Objektiv ist beschädigt kann aber repariert werden. Pictureline sendet unser Objektiv an den Sony Reparaturservice. Nach der Reparatur können wir es entweder abholen oder es wird an ein von uns genanntes UPS Customer Center geschickt. Die Reparatur wird nicht günstig werden. Dies ist jedoch günstiger als ein neues Objektiv zu kaufen. So machen wir das dann auch.

Da wir noch ein paar Tage bis zum Eintreffen des DHL Pakets haben beschließen wir zum Salamander Flat Campground zu fahren. Wir haben schönstes Herbstwetter. Dort nutzen wir die Gelegenheit einige Trails zu wandern. Bevor es abends kühl wird genießen wir noch die letzten Sonnenstrahlen.

Salamander Flat

Alpine Scenic Highway

Weiter auf dem Alpine Scenic Highway geht es bis nach Heber City. Eine schöne Fahrt durch den Herbstwald mit herrlichen Aussichtspunkten auf die Wasatch Mountains.

Guardsman Pass

Am nächsten Tag nehmen wir den Guardsman Pass. Unser Ziel ist Park City. Auch hier wieder während der Fahrt ein ausgezeichneter Blick auf die Wasatch Mountains.

Park City

In Park City angekommen machen wir einen Spaziergang durch den sehr beliebten Skiort. „Greatest snow on earth” ist der Marketing-Slogan. Durch die Lage des Orts – am Rande der Wüste und des großen Salzsees – ist der Schnee im Winter sehr trocken.  Wir genießen erst mal noch die letzten schönen Herbsttage bevor der Schnee kommt.

Salt Lake City

Jetzt sollte ja schon langsam unser Paket von DHL eintreffen und wir fahren wieder nach Salt Lake City an den Utah See. Da wir zwischendurch immer wieder keine Netzverbindung haben bleiben wir nun in SLC.

Leider immer noch keine Information, wann das DHL Paket in den USA ankommt. Am Salamander Flat Campground hatten wir Brent und Naomi aus SLC getroffen. Nach einem kurzen Gespräch sollten wir uns bei den beiden melden, sobald wir wieder in SLC sind. Das machen wir auch. Die beiden laden uns ein und wir können unser Fahrzeug vor der Garage parken. Brent bietet uns an für den Aus- und Einbau seine Garage und auch notwendiges Werkzeug zu nutzen. Solch eine Gastfreundschaft – wir sind überwältigt. Am Abend genießen wir ein sehr leckeres gemeinsames Abendessen mit Brent, Naomi und deren Mutter Maxine.

Brent betreibt zwei Hotels wie z.B. das HomeInn Hotel (ehemals Rio Grande Hotel) in Salt Lake City. Das sind Unterkünfte für Menschen die nur ein geringes Einkommen und kein Dach über den Kopf haben.

Am nächsten Tag machen die beiden mit uns eine Wanderung zum Ensign Peak. Von dort aus haben wir einen schönen Blick auf Salt Lake City. In der Stadt selbst sind alle Einrichtungen und auch das Visitor Center aufgrund der Pandemie geschlossen.

Wir nutzen auch die Gelegenheit unsere Wassertanks und die Wasserleitungen unseres Campers zu reinigen. Das dauert den ganzen Tag. Leider immer noch keine neue Nachricht wann das DHL Paket geliefert wird.

Mit Brent unternehmen wir einen Ausflug zur (Kennecot) Bingham Canyon Mine. Ein Tagebau gigantischen Ausmaßes – ca. 1,2 km tief und 4 km breit – eine der ergiebigsten Kupferminen weltweit. Auf der Fahrt dorthin kommen wir an einen der zwei riesigen Amazon Gebäude in SLC vorbei.

Von weitem nur ein Blick auf die gigantische Kupfermine. Das Visitor Center der Mine ist geschlossen. Wir dürfen die Mine nicht betreten.

Weiterfahrt zum Butterfield Canyon mit schönem Blick auf die Wasatch Mountains.

Zum Schluss fahren wir noch gemeinsam zum Great Salt Lake State Park mit Zugang zum Großen Salzsee. Der See hat im Durchschnitt ca. 25 % Salzgehalt. Meerwasser hat im Vergleich einen durchschnittlichen Salzgehalt von 3,5 %.

Brent und Naomi organisieren für den nächsten Tag online Karten für einen Besuch des „This Is The  Place Heritage Park“ mit anschließendem Picknick. Hierbei handelt es sich um ein liebevoll gestaltetes Freilichtmuseum. Wir erfahren viel über die Geschichte der ersten Mormonen-Pioniere.

Auf dem Mormonen Trail kamen 1847 geschätzte 80.000 Siedler in das Salt Lake Valley, um einen Neuanfang ohne religiöse Verfolgung zu machen. Die Hauptbesiedlung fand ca. 1847 – 1869 statt. Das Ende des 1.300 Meilen langen Mormonen Trails markiert das “This Is The Place Monument“.

Originalgegenstände aus der damaligen Zeit sind ebenfalls ausgestellt. Auf dem Bild ist das Gewehr eines Vorfahren aus der Familie von Brent zu sehen. Das Gewehr ist aus dem Jahr 1846 – Harpers Ferry Gun Carried by Lt. William W. Willis on the Mormon Battalion March.

Auch „Old Deseret Village“ eine detailgetreue Nachbildung eines Dorfes aus dieser Zeit wurde aufgebaut.

Handkarrenwagen, wie er von den Pionieren über die Mountains auf dem Trail gezogen bzw. geschoben wurde.

Es gab für uns die Möglichkeit zum Goldwaschen. Brent und Naomi zeigten uns wie es geht. Schon bald waren wir routiniert wie die damaligen Goldgräber.

Danach besuchten wir in Gardner Village das weit über die Grenzen hinaus bekannte Witchfest (Hexenfest). Und es waren einige Hexen da!

Am Sonntag kamen wir in den Genuss eines original „Cowboy Frühstücks“, wie Brent es von seinen Vorfahren überliefert bekommen hat. Super lecker!

Dann endlich nach 28 Tagen bekommen wir durch USPS (United States Parcel Service) die Information, dass wir das DHL Paket abholen können. Brent und Jürgen fahren sofort los das Paket abzuholen.

Am nächsten Tag räumen wir die Heckgarage komplett aus. In Brents Garage können wir unsere Sachen in der Zwischenzeit lagern.

Dann beginnt der schwierige Einbau. Die verlegten Kabel zum Wechselrichter lassen sich nicht herausziehen. Trotz größter Anstrengung geht irgendwann nichts mehr. Also Kabel trennen und abisolieren. Dann neue Löcher für die beiden Kabel bohren. Auch das ist eine Herausforderung. Die Einbausituation ist sehr beengt und die Batterien möchten wir nicht ausbauen. Aber es klappt mit dem Bohren der Löcher. Brent hat einen größeren Bohrer und unterstützt dabei. Am Ende des Tages ist der Wechselrichter eingebaut, alle Kabel angeschlossen und der Funktionstest erfolgreich. Juhu, wir können wieder unsere Geräte mit Strom wie gewohnt nutzen und auch die Akkus aufladen.

Nun kommt auch die Zeit des Abschieds von Brent, Naomi und Maxine. Wir haben während unserer gemeinsamen Zeit sehr viel über die Geschichte der Mormonen erfahren. Wir konnten uns ein eigenes Bild über die „Kirche Jesu Christi – der Heiligen der Letzten Tage“ machen. Die Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten in Bezug auf die katholische und evangelische Religion diskutieren. Die Mormonen glauben neben Jesus auch an Joseph Smith als Propheten. Das Buch der Mormonen soll die Bibel bei den Mormonen nicht ersetzen, sondern diese nur in ihrer Klarheit bestätigen. Ein weiteres Erlebnis war die Teilnahme am Gottesdienst. Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft, die Geschenke die uns auf unserer Reise begleiten werden und Eure Unterstützung. Wir haben neue Freunde gewonnen, werden sicherlich in Kontakt bleiben und uns wiedersehen.

Für uns soll die Fahrt weiter zum Arches Nationalpark gehen. Nach gut 30 Meilen bekommen wir die Nachricht, dass unser repariertes Objektiv in zwei Tagen in SLC eintreffen wird. Wir fahren daraufhin wieder zurück. Zwei Tage später bereits am Vormittag können wir bei Pictureline unser Objektiv in Empfang nehmen. Wir beschließen das Objektiv auf einer Sightseeing Tour durch SLC zu testen. Wie die nachfolgenden Bilder zeigen, funktioniert das Objektiv wieder einwandfrei.

Das Utah State Capitol (Rathaus) steht unübersehbar einige Blocks nördlich des Temple Square auf dem Capitol Hill.

Ein sehr schönes Restaurant, in dem oftmals Hochzeiten abgehalten werden.

Zentraler touristischer Anziehungspunkt ist das Herz der Mormonenbewegung, der Temple Square. Der Mormonen Temple ist die Hauptkirche der Kirche Jesu Christi – der Heiligen der Letzten Tage. Er wurde 1893 vollendet und wird derzeit renoviert.

Der Sitz der 12 Apostel.

Das Lion House am Tempel Square wurde 1856 von Brigham Young erbaut. Er war der zweite Präsident der Kirche Jesu Christi – der Heiligen der Letzten Tage. Es diente ihm und seinen Frauen als Wohnhaus.

Daneben „The Beehive House“, es war eine der offiziellen Residenzen von Brigham Young.

Das Joseph Smith Memorial Building wurde zu Ehren des ersten Propheten der Kirche Jesu Christi – der Heiligen der Letzten Tage erbaut.

Die Salt Lake Assembly Hall ist ein Gebäude das der Kirche Jesu Christi – der Heiligen der Letzten Tage gehört.

Kongresszentrum der Kirche Jesu Christi – der Heiligen der Letzten Tage. Jeden Sonntagmorgen tritt hier der berühmte Mormon Tabernacle Chor auf. Er besteht aus 360 Freiwilligen. Das Kongresszentrum dient unter anderem als Versammlungsraum für die halbjährlich stattfindenden Generalkonferenzen der Kirche, die auch über Fernsehen, Rundfunk und Internetstreaming übertragen werden.

Ein Blick auf die Main Street.

Nach der Sightseeing Tour machen wir uns auf die Fahrt in Richtung Arches National Park.

NIE wieder mit 'DHL International' Paketversand in die USA

Erfahrungsbericht:

Unser Ersatzteilpaket wurde als Internationales Paket bei DHL am 18.09. aufgegeben. Es wurde ein Premium Zuschlag in Höhe von 66 Euro für den Versand als Luftfracht bezahlt. Porto insgesamt 143 Euro/11 kg Paket. Im DHL Internetportal wird eine Transportzeit von 6 bis 10 Werktagen angegeben. Das Paket sollte somit spätestens nach 14 Wochentagen bei uns eintreffen.

Alleine 14 Tage lag das Paket in Rodgau bei der Paketzentrale. Anschließend wurde es zum IPZ nach Frankfurt transportiert. Dort lag das Paket wieder 11 Tage. Wir erhielten nun endlich eine Sendungsverfolgungsnachricht von USPS, dass das Paket auf dem Weg in die USA ist. Zwei Tage später konnten wir es dank der guten Logistik von USPS bereits abholen. Der Versand des Premium Pakets bis zur Zustellung hat ganze 28 Tage gedauert. Eine Nachfrage bei DHL gestaltete sich als sehr schwierig. Man kommt von einer telefonischen Ansage zur nächsten. Nach zeitintensiven Recherchen hat uns DHL informiert: „Ein Nachforschungsauftrag ist erst möglich, wenn sich der Sendungsverfolgungsstatus 4 Wochen lang nicht ändert. Dann ist aller Wahrscheinlichkeit das Paket verschwunden.“ Dem möchten wir nichts mehr hinzufügen – ohne Worte!

Das BESTE zum Schluss

An dieser Stelle möchten wir uns bei der Firma Moser Caravaning aus Mainz und deren Team recht herzlich bedanken. Mit Unterstützung durch Alexander haben wir nach mehreren Tests festgestellt, dass wohl der Wechselrichter defekt ist. Alexander hat sofort geprüft, ob der gleiche WR auf Lager ist. Dem war so. Er hat den WR für uns vorkonfiguriert, damit wir diesen nur noch einbauen müssen. Volker hat noch Ersatzteile in das Paket reingelegt, die wir bestellt haben. Der Versandmitarbeiter hat die Zollunterlagen fertiggestellt und alles für den Versand vorbereitet. Im Hintergrund hat Georg auf das Thema ein Auge darauf gehalten. Diese Unterstützung von Seiten der Firma Moser und deren Mitarbeitern ist herausragend. Gerade als Reisender, in Zeiten der Pandemie, ohne feste amerikanische Adresse, mit deutschem Camper und nicht immer Internetempfang ist solch eine Unterstützung phänomenal – VIELEN DANK!

Firma Moser Caravaning, in Mainz, www.moser-caravaning.de