Dawson Creek

Der Südwesten des Yukon Territory wird auch „Canada’s True North“ genannt. Kanadas wahrer Norden mit seinen wilden einsamen Land ist unser Ziel. Über 80 % der Landfläche ist Wildnis – Heimat für Grizzlys, Schwarzbären, Elche, Dallschafe, Schneeziegen und Karibus.

Im Visitor Center, das sich hinterhalb der Art Gallery befindet, bekommen wir reichlich Kartenmaterial und Informationen für unsere weitere Reise.

In Dawson Creek, noch im nördlichen British Columbia erreichen wir am „Mileppost 0“ den Startpunkt des legendären Alaska Highway. An einer Kreuzung mitten in der City steht auch ein Hinweisschild, wo es langgeht. 

Gerade an diesem Wochenende findet in Dawson Creek die Mile Zero Auto Cruisers Autoshow mit historischen Fahrzeugen statt. Die lassen wir uns nicht entgehen.

Alaska Highway

Wir fahren weiter Richtung Norden auf dem Alaska Highway. Einen kurzen Stop legen wir bei der Kiskatinaw River Bridge ein. Das ist die einzige erhaltene originale Holzbrücke aus der Zeit von 1942.

Eindrücke unserer Fahrt bis wir Fort St. John erreichen.

Fort St. John wird auch Energetic City genannt. Der Ort ist ein Zentrum der Erdgas- und Ölindustrie.

Auch dort besuchen wir das Visitor Center, das im Sportcenter untergebracht ist. Wir fragen nach, ob es aktuell Straßensperrungen gibt. Tatsächlich sind aufgrund Gewitter mit Blitzen Feuer ausgebrochen und es sind nicht alle Straßen offen. Auf unserer Weiterreise sollen wir immer wieder in Ortschaften nachfragen, wie die aktuelle Straßensituation ist. Eine Skulptur bei der der Vater dem Kind behilflich ist,  Schlittschuhe anzuziehen. Ein beliebter Wintersport in Kanada.

Auf unserer Weiterfahrt nach Fort Nelson windet sich die Straße durch Wälder und Wiesen und ab und zu eine Arbeitersiedlung.

Ein Schwarzbär frisst Gras auf einer Wiese. Dabei beobachten wir, dass ihm ein Vorderbein fehlt. Beim fressen stützt er sich auf dem noch verbliebenen Vorderlauf ab.

Gleich kurze Zeit später quert ein Bär die Straße.

Dann ein Schwarzbär am Straßenrand, der uns beobachtet. In dem Gebiet gibt es anscheinend eine große Schwarzbärenpopulation.

Zur Abwechslung sehen wir eine Elchkuh mit ihrem Kalb.

Wir fahren entlang am Toad River.

Dann erreichen wir den Muncho Lake. Die eindrucksvolle jadegrüne Färbung des Muncho Lake Wassers wird von Kupferoxiden verursacht.

An unserem Übernachtungsplatz beobachten wir einen gut getarnten Cariboo.

Am Morgen, gleich nach unserer Weiterfahrt am Straßenrand eine Ziegenherde.

Nördlich des Muncho Lake Provincial Park erreicht der Alaska Highway den Liard River und begleitet ihn bis Watson Lake. Wir unternehmen einen kurzen Trail zu einem Aussichtspunkt.

Immer wieder treffen wir auf Wildtiere. Diesmal sind mehrere Bisons unterwegs.

Dann mal eine Ziege mit Nachwuchs.

Nachdem wir den Liard River überqueren erreichen wir die Provinz Yukon und später den Ort Watson Lake.

Als wir von einem kurzen Trail zum Camper zurückgehen, sehen wir wieder einen Schwarzbären. Natürlich hatten wir für den kurzen Spaziergang keinen Bärenspray dabei. Wir nehmen uns nun vor, diesen immer bei verlassen des Fahrzeugs einzustecken. Wie kurz auch immer der Spaziergang ist.

Watson Lake

Der Ort Watson Lake mit seinen 1.500 Einwohner ist der nach Whitehorse der wichtigste Verkehrsknotenpunkt von Yukon. Außer Whitehorse (und Dawson City) ist Watson Lake der einzige Ort in Yukon mit einer vollständigen Versorgungsinfrastruktur inkl. Arzt, Apotheke und Krankenhaus. 

Seine Bekanntheit verdankt der Ort dem Sign Post Forest. Die zahlreichen unübersehbaren Holzmasten am Alaska Highway, an denen die Besucher aus aller Welt Wegweiser, Autokennzeichen, Orts- und andere in irgendeiner Form beschriftete Schilder genagelt haben.

Danach geht es weiter auf dem Alaska Highway um nach Whitehorse zu gelangen.

Unmittelbar vor der Brücke über den Ranchería River erreichen wir die kontinentale Wasserscheide. Der Swift River mündet über den Yukon River im Pazifik, der Rancheria River über den Mackenzie River ins Nordpolarmeer.

An der Teslin River Bridge in Johnson`s Crossing legen wir einen kurzen Stop ein.

Von unten bei der Brücke soll es einen schönen Ausblick geben. Die Straße ist gesperrt und wir stellen unseren Camper daher ab. Zu Fuß laufen wir weiter bis es auch für uns nicht mehr weiter geht. Die Straße ist abgerutscht und nicht passierbar. Das passiert hier sehr oft und daher fragen wir auch im Visitor Center immer nach, welche Straßen befahrbar sind und welche Trails man laufen kann.

Der verbleibende Streckenabschnitt läuft am Marsh Lake und Yukon River entlang bis wir Whitehorse erreichen. Ab der Brücke über den sich zum Fluss verengenden See trägt der Yukon River seinen Namen.

Wir übernachten direkt am Yukon River, kurz vor Whitehorse.

Whitehorse

In Whitehorse kümmern wir uns erst einmal um das Aufziehen von neuen Reifen. Mit unseren Reifen möchten wir den Dempster Highway nicht fahren. Das Risiko einer Reifenpanne ist uns zu hoch. Leider müssen wir fast eine Woche warten, bis die neuen Reifen aufgezogen werden. Wir nutzen die Gelegenheit, einige Dinge zu erledigen. Immerhin gibt es Internet.

Bei Kal Tire werden die neuen Reifen aufgezogen. Das Wheel Alignment (Spureinstellung) lassen wir bei Canadian Tire machen. Die Kal Tire Werkstatt hatte für den Sprinter keine Software.

Wir unternehmen eine Sightseeingtour in Whitehorse. Whitehorse ist die Hauptstadt der Provinz Yukon. Mit 27.000 Einwohnern ist die Stadt, in der ca. 250 Tage im Jahr Frost herrscht, die größte im nördlichen Kanada. 

Wir schauen uns den  restaurierten Schaufelraddampfer, S.S. Klondike an. Dieser beförderte Fracht und Passagiere auf dem Yukon von Whitehorse nach Dawson City. Eineinhalb Tage dauerte die Reise flussabwärts, viereinhalb Tage flussaufwärts. Wir laufen weiter zur Water Wharf am Yukon River, schauen uns den Stadtkern an und die alte Kirche.

In einem Vorgarten tummeln sich zwei Füchse.

Klondike Highway

Nachdem alles erledigt ist verlassen wir den Alaska Highway und nehmen den Klondike Highway in Richtung Dawson City.

Wir halten natürlich bei der Braeburn Lodge um einen „weltbesten Cinnamon Bun” zu kaufen. Die übergroße Zimtschnecke war wirklich frisch gebacken und sehr lecker!

Danach noch ein Stop bei den 5 Finger Rapids. Dort an der Engstelle des Yukon Rivers zerschellte zur Goldgräberzeit so mancher Raddampfer.

Die Waldbrände wurden mittlerweile gelöscht. Als wir vorbeifahren ist noch Brandgeruch in der Luft.

Wir erreichen den Abzweig zum Dempster Highway bzw. die Straße zum Polarmeer.

Bisher haben wir meist nur überfahrene Stinktiere gesehen. Dieses Exemplar hat die andere Straßenseite lebend erreicht.

Dempster Highway

Wir erreichen den Dempster Highway bzw. die Straße zum Arctic Ocean. Vor uns liegen 880 km Schotterstraße durch zumeist unberührte Wildnis. 1979 wurde die Straße bis Inuvik fertiggestellt. Es ist die große Wildnisstraße der kanadischen Arktis und ein echter Kanada-Mythos. Mit Ausnahme des Dalton Highway in Alaska führt der Dempster als einzige Straße Nordamerikas über den Polarkreis hinaus bis zur Nordküste des Kontinents. Er ist ein Highway in die Einsamkeit und soll ein wahres Dorado für Naturfotografen sein. Auf 735 km Länge liegen bis nach Inuvik nur ein einziges Hotel, ein paar Wildniscampingplätze und zwei winzige Indianersiedlungen entlang der gesamten Strecke. Was uns mehr Sorgen bereitet sind die von den Kanadiern bereits vorhergesagten Myriaden von Moskitos, die in dieser Jahreszeit wahrste Blutsauger sind.

Nachdem wir auf dem Dempster Highway ein paar Kilometer gefahren sind finden wir einen Übernachtungsplatz. Am nächsten Morgen steckt ein mit Hand beschrifteter Karton an unserer Windschutzscheibe. Ein nettes Begrüßungsschreiben mit der Information, dass wir in einer Maintenance Zone stehen. Während der Bauarbeiten wird dieser Platz anders genutzt. Für die Bauarbeiter war das jedoch kein Problem. Wir sollten nur so lange warten, bis uns ein Pilot-Fahrzeug abholt. Alle 20 Minuten kommt so ein Fahrzeug vorbei. Diese Information stand auf dem Karton. Am Morgen wurde der Karton vom freundlichen Pilot-Fahrer noch signiert und hatten viel Spaß.

Danach Wälder Fichten und Espen bis zum North Fork Pass, der Wasserscheide zwischen Pazifik und Eismeer. Vom Pass haben wir einen Blick über den oberen North Klondike hinauf zum Tombstone Mountain.

Weiter geht es in das Tundragebiet des Blackstone Hochlands.

Am Cache Creek beginnen die nördlichen Ogilvies, abgerundete Berge und Hügel aus stark verwittertem Kalkstein und Schiefer – riesige graue, unbewachsene Scheiterhaufen über bewaldeten Tälern.

Der Red Creek River entlang des Dempster.

Die Straße folgt nun dem Ogilvie River. Nach Süden schweift unser Blick über das weite Tal des Ogilvie River zur Kette der nördlichen Ogilvie Mountains.

Immer wieder beeindruckende Landschafen auf dem Weg zum Eagle Plains Hotel. Das Hotel markiert die Hälfte des Wegs nach Inuvik.

Danach erreichen wir den Arctic Circle. Hier beginnt das Reich der Mitternachtssonne. Dort geht die Sonne an 57 Tagen nicht mehr unter.

Der Dempster folgt nun über eine weite Strecke den Hügeln am Westrand der Richardson Mountains. Weite Tundratäler umgeben von den Kuppen der Berge und Hügeln aus Geröll und Kies. Permafrost und stetiger Wind erzeugen ein arktisches Mikroklima.

Wir erreichen die Provinz Northwest Territories (NWT). Zum Arctic Ocean sind es  immer noch 415 km.

Nun beginnt der Abstieg in das Mackenzie-Delta. Gut 160 km breit erstreckt sich das Tiefland an der Mündung des gewaltigen Stromes in das Polarmeer, ein Labyrinth von Seen und Sümpfen, durch das der träge fließende Mackenzie weite Schleifen zieht.

Die Kabelfähre bringt uns über den Peel River, einem der großen Nebenflüsse des Mackenzie.

Auf den nächsten 70 km verläuft die Straße durch sumpfigen Fichtenwald nach Tsiigehtchick, einer kleinen Siedlung der Gwichya Gwichin Indianer. Hier nehmen wir die nächste Fähre über den Mackenzie River. Ein malerisch auf dem Steilufer gelegene Ort. Die weiß gestrichene Kirche leuchtet weit über den Fluss. Die ca. 100 Einwohner leben vom Jagen, Fischen und Fallenstellen.

Wir fahren nochmals 130 km durch monotones Flachland und sumpfigen Krüppelwald.

Wir unternehmen einen kurzer Trail. Dazu müssen wir uns zwecks der Moskitos mit DEET einsprühen und den Rest noch mit Netz schützen.

Inuvik

Danach erreichen wir Inuvik. „Der Platz der Menschen“ in der Eskimosprache. Mit 3.200 Einwohnern ist Inuvik die größte kanadische Siedlung nördlich des Polarkreises. Wir unternehmen einen kurzen Spaziergang durch den Ort. Zu den „Sehenswürdigkeiten“ gehören natürlich auch die überirdischen Wärmeversorungsleitungen und die Häuser, die wegen des Permafrostbodens alle auf Stelzen erbaut sind.

Eine wie ein Schneehaus aussehende Iglu Kirche.

Wir werden von einer Gruppe Inuits angesprochen und bekommen eine Zeitschrift geschenkt. Drei von den Inuits sind auf dem Bild. Ihnen war wichtig, die Geschichte der Inuits und ihr heute geführtes Leben zu vermitteln.

Die Menschen sind sehr, sehr offen und freundlich. Wer hier lebt, nimmt die von Mutter Natur diktierten Lebensbedingungen mit Humor – tatsächlich bleibt den Bewohnern auch nichts anderes übrig. Man habe hier oben, so wird gejuxt, ebenso vier Jahreszeiten wie die Landleute im Süden. Sie seien nur ein wenig verschoben, nämlich Juni, Juli, August und Winter.

Am darauffolgenden Tag fahren wir den letzten Abschnitt des Dempster Highway. Die Schotterstraße zwischen Inuvik und Tuktoyaktuk wurde erst Mitte November 2017 fertiggestellt. Früher konnte man den Ort nur im Winter auf der Iceroad mit dem Fahrzeug erreichen, wenn die Flüsse mit einer dicken Eisschicht überzogen sind.

Am Straßenrand bzw. in der Wiese stehen immer wieder Schneemobile. Bereits für die Wintersaison geparkt.

Auf dem Weg nach Tuktoyaktuk.

Tuktoyaktuk

Tuktoyaktuk ist der nördlichste Ort des kanadischen Festlandes, ein Inuit-Dorf am Eismeer.

Wir erreichen das Eismeer. Die Mitternachtsonne beendet für uns den außergewöhnlichen Tag.

Wir haben Glück an diesem Tag. Es ist hier in Tuktoyaktuk der Parc Canada Day. An diesem besonderen Tag sind mehrere Ranger hier die über Land und Leute informieren. Darüber hinaus wird der Grill angezündet, es gibt Burger und Kaffee mit Kuchen. 

Wir bekommen aus erster Hand Informationen über die „geheimnisumwobenen Pingos“. Für die „Pingos” sind wir nun an den äußersten Norden der Northwest Territories quasi ans Ende der Welt gefahren!

Das Wort „Pingo” stammt aus der Sprache der Inuvialuit und bedeutet „kleiner Hügel“. Pingos sind eine Art periglaziale Landschaftsform, d.h. sie entstehen durch einen Prozess des Gefrierens und Tauens. Während ihr Äußeres aus Tundra besteht, haben sie im Inneren einen Kern aus Eis. Wie eine Cola-Dose, die sich im Gefrierschrank langsam nach außen wölbt, wächst der mit Eis angestaute Pingo stetig an. Und wie bei der Dose, wird die Spitze des Pingo irgendwann aufplatzen und der ganze Hügel in sich zusammenfallen.

Wir haben die Möglichkeit eine Bootstour zu unternehmen und sind fasziniert von dem massivsten Pingo in ganz Kanada und dem zweitgrößten weltweit. Der legendäre Ibyuk Pingo ist so groß wie ein 15-stöckiges Gebäude und am Boden mehr als 300 Meter breit. Wie eine mit Eis gefüllte Zwiebel ergießt er sich über der Tundra, die ansonsten flach wie ein Pfannkuchen ist. Der Ibyuk Pingo wächst und wächst! Pro Jahr kommen stolze 2 Zentimeter dazu. Man schätzt, dass er 1.300 Jahre alt ist.

Danach machen wir uns auf den Weg nach Inuvik.

Eine halbe Stunde vorher haben sich die zwei Deutschen Andrè und Doris mit ihrem Steyr (österreichisches Armeefahrzeug) auf den Weg zurück nach Inuvik gemacht. Wir trafen die beiden bereits schon einen Tag vorher auf dem Dempster Highway. Andrè hatte Jürgen gefragt, ob er denn ebenfalls ein Off-road-Training absolviert hat. Jürgen hat geantwortet, dass er das nicht gemacht hat und auch kein Interesse hat. André meinte, dass dies für das Befahren des Dempster Highways von Vorteil ist. 

Wir waren erschrocken, dass 30 Minuten später der LKW im Graben liegt. Die beiden sind vom Dempster herunter gerutscht und wollten daraufhin rückwärts wieder hochfahren! Gut, dass wir keine Offroad-Trainings besucht haben, wenn man das so gezeigt bekommt. Beide wurden nicht verletzt. Das Fahrzeug sowie die Kabine haben fast keine Schrammen abbekommen. Was für ein Glück.

Die beiden sind recht „robust“ und haben das mental schnell weggesteckt – unschön für uns, dass sie unsere angebotene Hilfe impertinent genutzt haben – sogar ausgelegtes Bargeld mussten wir durch Nachfragen einfordern.

Am nächsten Tag geht es für uns wieder mit zwei Übernachtungen die 880 km Schotterpiste zurück und dann weiter bis Dawson City. Ein paar Impressionen auf unserer Rückfahrt.

Das Wetter wurde immer schöner und die Landschaft zeigt sich von ihrer besten Seite.

Wir hoffen, dass auf unserer Rückfahrt die Windschutzscheibe auch keinen Steinschlag abbekommt. Bei entgegenkommenden Verkehr, besonders bei LKWs, ist es ratsam Geschwindigkeit herauszunehmen und langsam am Straßenrand zu fahren.

Uns hat der Dempster Highway, besser gesagt die unberührte Natur und Wildnis, fasziniert. Die Fahrt ist sehr anstrengend und um die Fahrt zu genießen, darf man nicht zu schnell unterwegs sein. Dafür wird man mit einem Wahnsinns-Gefühl belohnt – was für ein Glück wir haben dort in der Einsamkeit diese Wildnis und Unberührtheit erleben zu dürfen! 

Aber nun zurück haben wir auch das Gefühl, dass wir keine Schotterpiste mit Schlaglöchern mehr sehen und spüren können 😀. 

Warum ist dieser Highway eigentlich nicht geteert? Nicht etwa weil es eine Touristenattraktion ist oder weil den Kanadiern die Lust oder der Teer ausgegangen ist, nein! Der Untergrund ist ein sogenannter Permafrostboden, das heißt, er ist permanent gefroren und seine oberste Schicht kann bei höheren Temperaturen teilweise auftauen. Durch das Auftauen im Laufe der Jahreszeiten würde sich der Teer verändern. Das bedeutet eine unglaubliche Arbeit an Instandhaltungsmaßnahmen, die kaum zu bewältigen sind. Eine Schotterstraße ist viel leichter zu warten.

Dawson City

In Dawson City angekommen unternehmen wir eine Sightseeingtour. Dawson City liegt am Ufer des Yukon River und an der Mündung des Klondike River. Wir laufen die Promenade am Ufer des Flusses entlang. Es gibt bis heute keine asphaltierten Straßen. Um bei Regen nicht im Schlamm zu versinken kann man auf hölzernen Gehsteigen laufen. Wir haben Glück und haben sommerliche Temperaturen und Sonnenschein im Norden Kanadas. Die alte Goldgräberstadt zeigt sich von ihrer besten Seite.

Die „S.S. Keno“ ist ein typischer Yukon-Schaufelraddampfer aus der Zeit um 1900, quasi aus den glorreichen Tagen. Das Schiff wurde in Whitehorse gebaut, um Erz aus den Abbaugebieten um Mayo zu transportieren. Es brachte seine Fracht auf dem Stewart River zum Yukon River, wo dann diese in größere Schiffe umgeladen wurde.

Ganz Dawson City wurde zum historischen Nationalpark erklärt. Man merkt, dass man versucht die alte Goldgräber-Atmosphäre so gut wie möglich zu erhalten.

In Dawson City nehmen wir die Fähre über den Yukon River und setzen unsere Fahrt weiter auf dem Top of the Word Highway. Nach ein paar bergauf gefahrenen km nutzen wir die Gelegenheit von einem Panorama Aussichtspunkt über Dawson City zu blicken. Der Panoramablick geht über die gesamte Stadt und dem Zusammenfluss von Yukon und Klondike River. 

Top of the World Highway

Der Top of the World Highway verläuft bis zur Grenze nach Alaska. Die Strecke ist sehr einsam und beeindruckend. Es geht wieder durch  Tundra- und Taiga Regionen. Die Schotterstraße windet sich an den windzerzausten Bergkuppen entlang. Bis zum fernen Horizont dehnen sich grüne Hügelzüge aus ohne die geringsten Zeichen menschlicher Zivilisation. 

Gut 100 km geht das so, ehe die Grenze zu Alaska auftaucht: Dort stehen lediglich zwei Grenzhäuschen – jeweils eines für die Einreise in die United States oder Kanada. Die Grenzposten sind nur von Juli bis ca. Mitte September (bis zum ersten Schneefall) geöffnet. Unsere Reise bzw. Fahrt geht nun weiter in Alaska.