Wir verlassen Denver und unser nächstes Ziel sind die Rocky Mountains. In Denver sind gerade über 30 °C. Wir hoffen auf kühlere Temperaturen um so weiter wir in den Norden gelangen. Auf dem Weg dorthin bestellen wir über Amazon einige Dinge, damit wir Optimierungen in der Heckgarage vornehmen können. Des Weiteren haben wir uns entschlossen, einen Verstärker für das Mobilnetz zu installieren. Hierfür müssen wir die Installation der Anlage planen, den Verstärker, Antenne, Halter, Schrauben und Material bestellen. Im Westen der USA ist teilweise das Mobilnetz sehr schlecht. In Zeiten der Pandemie sind wir noch mehr auf das Internet angewiesen. Als wir im Rocky Mountain NP ankommen, sind die Bestellungen getätigt. Jetzt hoffen wir, dass die Ware pünktlich eintrifft.

Rocky Mountain National Park - Colorado

Als erstes gehen wir ins Visitor Center und erhalten eine Karte vom Park. Darüber hinaus bekommen wir einige Empfehlungen für sportliche Wanderungen. Als wir zum Eingang fahren dann die Info, dass die Einfahrt in den Park aufgrund der hohen Besucherzahlen nur von 17.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr morgens möglich ist. Sämtliche Campingplätze sind ausgebucht – das wußten wir jedoch bereits. Wir fahren daher zurück auf den Besucherparkplatz und beschließen bis 17.00 Uhr zu warten. Hier im Este Park ist es sehr schön und die Zeit vergeht recht schnell. Zwischenzeitlich trübt sich das Wetter ein und die Sonne verzieht sich hinter Wolken.

Pünktlich um 17.00 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Parkeingang. Wir fahren die 77 km lange Trail Ridge Road. Diese verbindet die Gemeinden Estes Park und Granby. Sie führt über die Kontinentale Wasserscheide quer durch den Rocky Mountain National Park, auf die andere Seite des Parks. Die Strasse ist auch die höchste Teerstrasse aller US National Parks – wir erreichen mit unserem Camper eine Höhe von 3.713 m. Wir halten an einer Vielzahl von eindrucksvollen Aussichtspunkten um das Panorama auf die Berggipfel und die Tundra zu genießen.

Bei Dunkelheit erreichen wir Granby, auf der Westseite des Parks. Dort finden wir einen Übernachtungsplatz. Im Visitor Center bekamen wir den Tipp eine Wanderung auf der Westseite zu unternehmen. Dort herrscht viel weniger Andrang und mit Glück sind mehr Wildtiere zu beobachten. Das bedeutet für uns am nächsten Tag um 4.00 Uhr aufstehen. Bereits um 5.00 Uhr fahren wir wieder in den Park. Als wir um 6.00 Uhr am Parkplatz zum Timberlake Trail Head parken sind wir tatsächlich das erste Fahrzeug. Wir frühstücken gemütlich und machen uns dann – kurz nach Sonnenaufgang – auf den Weg.

Am höchsten Punkt des Trails und zugleich das Ende der ersten Strecke haben wir einen herrlichen Weitblick auf die Rocky Mountains und deren höchsten Gipfel, den Long Peak. Die Natur, deren Unberührtheit und die Weite – das lassen wir auf uns wirken – bevor wir uns auf den Rückweg machen. Auch hier sehen wir wieder Wildtiere.

Nach über 20 km Wanderung mit über 1.000 Hm sind wir am späten Nachmittag wieder froh, als wir unseren Camper erreichen. Erst mal die Beine von sich strecken und die Wanderschuhe ausziehen. Die Anstrengung hat sich gelohnt!

Danach fahren wir aus dem Park und übernachten am gleichen Platz vom Vorabend. Am nächsten Tag stehen wir wieder um 4.00 Uhr auf und es geht zum Alpine Visitor Center im NP. Das liegt auf ca. 3.600 m. Von hier aus beobachten wir den Sonnenaufgang. Leider hängen in den Bergen einige Wolken fest, aber die Sonne lässt nicht lange auf sich warten. Die ersten Sonnenstrahlen treffen auf die alpine Tundra – atemberaubend.

Danach fahren wir zum Rock Cut um einen Naturlehrpfad zu gehen. Am späten Nachmittag verlassen wir den Park wieder in Richtung Westseite und fahren zu unserem bereits bekannten Übernachtungsplatz.

Wartungs- und Pflegearbeiten

Wir verlassen die Rocky Mountains und fahren auf dem Scenic Byway bis nach Craig. Von dort aus weiter bis nach Casper, Wyoming. Dort sind zwischenzeitlich unsere Amazon Bestellungen eingetroffen und wir holen die Pakete ab.

Unser Fahrzeug wird Anfang August 3 Jahre alt. Seit gut 1,5 Jahren sind wir nun in Nordamerika unterwegs. In dieser Zeit sind wir sehr viel gefahren, das Spektrum reicht von Dreckpiste bis gut ausgebauten Highway. Wir haben ihm nichts geschenkt. Nun ist die Zeit gekommen, unserem Sprinter und Wohnmobil – unserer Kurma – ein umfangreiches Wellnessprogramm zu gönnen. In all den 3 Jahren hatten wir mit dem Fahrzeug überhaupt keine Probleme und es hat uns nie im Stich gelassen. Das soll auch weiterhin so bleiben.

In der Waschanlage wird erst mal ordentlich gewaschen. Alle Ecken, Kanten, Öffnungen und Verschlüsse werden gereinigt. Die Felgen und Reifen werden besonders sauber abgespritzt. Danach fahren wir auf unseren Stellplatz. Dort installieren wir den Mobilnetzverstärker (Booster und Antenne). Dann nehmen wir die Optimierungen an der Heckgarage vor.

Im Anschluss werden der Aufbau und der Sprinter komplett mit Politur behandelt. Am Fahrzeug nehmen wir kleinere Lackausbesserungen vor. Die Lack- und Rostbeschädigungen an den Felgen kleben wir gut ab und lackieren diese ebenfalls. Nach gut 1,5 Wochen Wartungs- und Pflegearbeit kann sich das Ergebnis sehen lassen. Unser Fahrzeug sieht aus wie neu.